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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Stoltenberg: Putin muss Krieg beenden
       
       > Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die russische Annexion von vier
       > besetzten ukrainischen Gebieten als illegal bezeichnet. Er sagte der
       > Ukraine weiterhin volle Unterstützung zu.
       
   IMG Bild: Stoltenberg sagt der Ukraine weiter Unterstützung zu
       
       ## Stoltenberg weist russische Annexion als illegal zurück
       
       Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg hat die russische Annexion von vier
       besetzten ukrainischen Gebiete als illegal und unrechtmäßig zurückgewiesen.
       „Die Nato-Bündnispartner erkennen kein einziges dieser Gebiete als Teil
       Russlands an und werden dies auch in Zukunft nicht tun“, sagte der Norweger
       am Freitag in Brüssel. Man rufe alle Staaten dazu auf, die unverhohlenen
       Versuche Russlands zurückzuweisen, Territorien zu erobern.
       
       Kremlchef Wladimir Putin hatte am Freitag die Abkommen, mit denen die
       Annexion der besetzten Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson
       besiegelt wurde. International wird dieser Schritt nicht anerkannt. Zuvor
       hatte Moskau in den vier Regionen Scheinreferenden organisiert, in denen
       die Bevölkerung angeblich für einen Beitritt zu Russland gestimmt hat.
       Stoltenberg sagte zudem: „Wir fordern Putin auf, den Krieg zu beenden. Er
       hat den Krieg begonnen und er muss ihn auch beenden.“ (dpa/taz)
       
       ## USA: weitere Sanktionen gegen Russland
       
       Als Reaktion auf die russische Annexion von vier besetzten ukrainischen
       Gebieten verhängen die USA weitere Sanktionen gegen Russland. Die
       Strafmaßnahmen richten sich unter anderem gegen weitere russische
       Regierungsvertreter, deren Familienmitglieder sowie Angehörige des
       Militärs, wie die US-Regierung am Freitag in Washington mitteilte. (dpa)
       
       ## Ukraine stellt Antrag auf schnelleren Nato-Beitritt
       
       Die Ukraine stellt nach Angaben von Präsident Wolodimir Selenski einen
       Antrag auf einen beschleunigten Nato-Beitritt. Das gab Selenski am Freitag
       bekannt, nachdem der russische Staatschef Wladimir Putin damit begonnen
       hatte, besetzte Gebiete in der Ukraine zu annektieren. (ap)
       
       ## Putin besiegelt die Annexion ukrainischer Gebiete
       
       Der russische Präsident Wladimir Putin hat die Dokumente zur Annexion der
       vier mehrheitlich von eigenen Truppen besetzten Gebiete in der Ukraine
       unterschrieben. Bei einem von Fernsehen übertragenen Festakt am Freitag im
       Kreml unterzeichnete er die entsprechenden Dokumente. International wird
       die Annexion nicht anerkannt. (dpa)
       
       ## 23 Tote bei russischem Angriff auf Konvoi in Südukraine
       
       In der Nähe der südukrainischen Stadt Saporischschja sind nach Angaben der
       Regionalregierung bei einem russischen Raketenangriff auf einen
       Fahrzeugkonvoi Zivilisten getötet worden. „Bislang 23 Tote und 28
       Verletzte. Alles Zivilisten“, schreibt Gouverneur Olexandr Staruch auf
       Telegram. Rettungskräfte seien im Einsatz. (rtr)
       
       ## Einreisesperre in allen an Russland grenzenden EU-Staaten
       
       Finnland lässt ab Freitag [1][keine russischen Staatsbürger mit
       Touristen-Visa für den Schengen-Raum] mehr einreisen. Ziel sei es, den
       derzeitigen „russischen Tourismus nach Finnland“ und „Durchreisen durch
       Finnland“ vollständig zu verhindern, sagte der finnische Außenminister
       Pekka Haavisto am Donnerstag vor Journalisten. In den vergangenen Tagen war
       die Zahl der Einreisen aus Russland infolge der Teilmobilmachung wegen des
       Ukraine-Kriegs erheblich angestiegen.
       
       Die Entscheidung des russischen Präsidenten, Teile der wehrfähigen
       russischen Bevölkerung einzuberufen, habe sich „bedeutend“ auf Finnlands
       Entscheidung ausgewirkt, erklärte Haavisto. Die „illegalen Referenden“ zur
       Annexion russisch besetzter ukrainischer Gebiete und die mutmaßliche
       Sabotage an den Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 in der Ostsee hätten „die
       Beunruhigung erhöht“.
       
       Helsinki hatte seine Entscheidung zur Schließung der Grenzen für Russen mit
       Touristen-Visa bereits angekündigt, nachdem der russische Präsident
       Wladimir Putin die Teilmobilmachung am 21. September verkündet hatte.
       
       Ausnahmen gelten für Einreisen aus humanitären Gründen. Zudem dürfen Russen
       weiterhin nach Finnland einreisen, um dort ihre Familie zu treffen, zu
       arbeiten oder zu studieren.
       
       Innenministerin Krista Mikkonen sagte aber, die Teilmobilmachung alleine
       stelle keinen Asylgrund für russische Staaatsbürger dar – es sei denn, es
       könne etwa belegt werden, dass der Betroffene gezwungen werden könnte,
       Kriegsverbrechen zu begehen, oder dass er in Russland einer
       unverhältnismäßigen Bestrafung ausgesetzt wäre. Entsprechende
       Einzelfallentscheidungen müssten aber von den zuständigen Behörden
       getroffen werden, sagte Mikkonen.
       
       Finnland schließt sich damit der Anfang September von Polen und den
       [2][drei baltischen Ländern Litauen, Estland und Lettland] beschlossenen
       Visa-Regelung für Russen an. Somit gilt für alle fünf an Russland
       grenzenden EU-Staaten eine Einreisesperre für Russen mit Touristen-Visa für
       den Schengen-Raum.
       
       Zum Schengen-Raum gehören 22 EU-Länder sowie die Schweiz und drei weitere
       Staaten. (afp)
       
       ## Putin bereitet die Annexion der vier besetzten Regionen vor
       
       Der russische Staatschef Wladimir Putin hat die Unabhängigkeit der
       ukrainischen Regionen Saporischschja und Cherson anerkannt. Dies geht aus
       am Donnerstagabend in Moskau veröffentlichten Dekreten des Präsidenten
       hervor, in denen Putin anordnet, „die staatliche Souveränität und
       Unabhängigkeit“ der beiden Regionen im Süden der Ukraine anzuerkennen. Für
       Freitag ist in Moskau eine Zeremonie geplant, bei der [3][diese beiden
       Regionen sowie Luhansk und Donezk annektiert werden sollen].
       
       Moskau hatte die Unabhängigkeit der selbst erklärten Volksrepubliken
       Luhansk und Donezk bereits wenige Tage vor Beginn der Militäroffensive am
       24. Februar anerkannt. Am vergangenen Dienstag endeten mehrtägige
       „Referenden“ in den vier Gebieten, die von der ukrainischen Regierung und
       westlichen Staaten als illegal verworfen werden. In diesen „Referenden“
       stimmte nach Angaben der dortigen pro-russischen Behörden eine große
       Mehrheit der Bevölkerung einer Eingliederung in russisches Staatsgebiet zu.
       (afp)
       
       ## Usbekistan will geflohene Russen nicht abschieben
       
       Usbekistan will russische Wehrdienstverweigerer nicht abschieben. Wie die
       Regierung in Taschkent mitteilt, haben Hunderttausende Männer, einige mit
       Familien, Russland verlassen, seitdem Präsident Wladimir Putin vergangene
       Woche eine Teilmobilisierung angeordnet hat. „Ausländische Staatsbürger,
       die nicht gegen das Gesetz verstoßen haben, werden nicht zwangsweise
       abgeschoben“, erklärt die usbekische Regierung. Usbekistan macht bisher
       keine Angaben darüber, wie viele Russen seit der Ankündigung der
       Teilmobilisierung in das Land gekommen sind. (rtr)
       
       ## Russischer Oligarch Deripaska in den USA angeklagt
       
       Die US-Justiz hat den russischen Oligarchen und Vertrauten von Staatschef
       Wladimir Putin, Oleg Deripaska, wegen Verletzung von US-Sanktionen
       angeklagt. Wie das US-Justizministerium am Donnerstag mitteilte, wird dem
       52-jährigen Aluminium-Milliardär vorgeworfen, er habe seinen beiden Kindern
       unter Umgehung der Sanktionen die US-Staatsbürgerschaft beschaffen wollen.
       
       Die Anklage richtet sich demnach auch gegen seine Freundin sowie zwei
       Helferinnen. Laut Anklage versuchten sie, Deripaskas Freundin Ekaterina
       Olegovna Voronina die Einreise in die USA zu ermöglichen, damit sie dort
       die gemeinsamen Kinder zur Welt bringen könne. Im Jahr 2000 sei dies
       geglückt, 2022 sei der schwangeren Frau jedoch die Einreise verwehrt
       worden.
       
       Die US-Behörden hatten Deripaska wegen seiner Nähe zu Putin 2018 mit
       Sanktionen belegt. Der Oligarch habe „mit Lügen und Betrügereien“ versucht,
       die Sanktionen zu umgehen, sagte Lisa Monaco, die Nummer zwei des
       Justizministeriums. Obwohl er die russische Führung unterstütze, habe er
       „hunderttausende Dollar“ investiert, damit sein Kind die
       US-Staatsbürgerschaft bekomme und vom US-Gesundheitssystem profitiere, hieß
       es in der Mitteilung des Ministeriums.
       
       Ende Juni hatte Deripaska bei einer Pressekonferenz in Moskau den
       Ukraine-Krieg als „kolossalen Fehler“ bezeichnet. Der Gründer des
       Aluminiumkonzerns Rusal verwendete zudem die Bezeichnung „Krieg“, was die
       russische Führung verboten hat. (afp)
       
       30 Sep 2022
       
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