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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Hat Deutschland große Bomben?
       
       > Wir wollen von Kindern wissen, welche Fragen sie beschäftigen. Jede Woche
       > beantworten wir eine. Diese Frage kommt von Yola, 7 Jahre.
       
   IMG Bild: Im Jahr 2018 protestierten Menschen in Büchel gegen die wahrscheinlich letzten Atomwaffen in Deutschland
       
       Liebe Yola, über Bomben und Raketen machen sich im Moment viele Leute
       Gedanken. Das verstehe ich gut. Wir hören ja oft Nachrichten aus dem Krieg
       in der Ukraine, über Explosionen in Kiew und über Wladimir Putin, der
       droht, eine Atombombe abzuwerfen. Deshalb denken gerade mehr Menschen über
       das Militär nach als früher. Und deshalb interessieren sich jetzt auch
       viele Menschen für das Militär in Deutschland.
       
       Es gibt auch in Deutschland sehr große Bomben, nämlich [1][Atombomben]. Sie
       gehören aber nicht Deutschland, sondern den USA. Sie befinden sich auf
       einem Flugplatz der Bundeswehr in Büchel. Auf einer Landkarte kannst du den
       Ort ungefähr zwischen den Städten Köln und Mainz finden.
       
       Diese Bomben dürfen hier sein, weil die Regierungen von Deutschland und den
       USA befreundet sind. Es gibt aber viele Leute, die sagen, dass die Bomben
       trotzdem nicht hier sein sollten. Atombomben sind nämlich sehr starke
       Waffen. Wenn man sie auf eine Großstadt werfen würde, könnten sie alle
       Häuser kaputt machen. Danach könnte dort lange Zeit niemand mehr leben. Du
       musst dir aber keine großen Sorgen machen: Erst zweimal hat jemand eine
       Atombombe auf Städte geworfen. [2][Das waren die US-Amerikaner im Zweiten
       Weltkrieg in Japan,] und das ist fast 80 Jahre her. Ich finde Atombomben
       auch schlecht, glaube aber nicht, dass bald wieder jemand welche abwirft.
       Auch nicht Putin. Ich glaube, er will anderen nur Angst machen, wenn er
       darüber spricht.
       
       Es gibt auch große Bomben, die Deutschland selbst gehören. Die sind aber
       viel weniger gefährlich als die Atombomben. Ich habe bei der Bundeswehr
       nachgefragt, wie die größte Bombe heißt, die sie für ihre Flugzeuge
       besitzt. Die Antwort: Das ist ein Lenkflugkörper mit dem Namen Taurus
       KEPD-350. Lenkflugkörper heißt: Die Bombe fällt nicht runter wie ein Stein,
       wenn man sie aus dem Flugzeug abwirft. Sie fliegt selber weiter bis zu
       ihrem Ziel. Das kann sehr weit weg sein.
       
       Der Taurus KEPD-350 kann 500 Kilometer weit fliegen. Er ist fünf Meter lang
       und so schwer wie ein kleines Auto. Wenn er explodiert, kann er auch Bunker
       kaputt machen, also Häuser mit extra-dicken Wänden. Die Bundeswehr setzt
       solche Bomben aber nicht oft ein. Sie hat bisher nur in einem Krieg Bomben
       aus Flugzeugen geworfen. Das war 1999 in Serbien. Und dass jemand große
       Bomben auf Deutschland geworfen hat, ist noch viel, viel länger her.
       
       Hast du auch eine Frage?Dann schreib sie uns ankinderfragen@taz.de
       
       16 Oct 2022
       
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