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       # taz.de -- Kohleabbau in der Energiekrise: Lützerath wird nicht gerettet
       
       > Wegen der Energiekrise will RWE die Kohle unter dem Ort in NRW abbauen.
       > Gleichzeitig plant der Konzern, den Kohleausstieg bereits 2030 zu
       > vollziehen.
       
   IMG Bild: Will RWE endgültig abbaggern: Lützerath (hier bei Protesten im April 2022)
       
       Berlin/Düsseldorf rtr/dpa | Der nordrhein-westfälische Ort Lützerath soll
       abgebaggert werden, teilte der [1][Energiekonzern RWE] am Dienstag mit.
       Umweltschützer und Anwohner in der Region hatten gefordert, dass
       [2][Lützerath bleiben darf] und die Braunkohle unter dem Ort nicht abgebaut
       wird. Nun steht fest, dass die Häuser abgerissen werden.
       
       Die Bundesregierung hat eine Reihe von Maßnahmen ergriffen, mit der die
       Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen gesenkt werden soll. Dazu sollen
       auch alte Kohlekraftwerke zum Einsatz gebracht werden. RWE hatte
       angekündigt, Braunkohlekraftwerke wieder in Betrieb nehmen zu wollen. Die
       Kohle unter Lützerath werde benötigt, „um die Braunkohlenflotte in der
       Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben“, teilte RWE weiter mit.
       
       Die Kohle unter der früheren Siedlung Lützerath, im unmittelbaren Vorfeld
       des Tagebaus, werde benötigt, um die „Braunkohlenflotte“ in der
       Energiekrise mit hoher Auslastung zu betreiben und gleichzeitig ausreichend
       Material für eine hochwertige Rekultivierung zu gewinnen, so RWE. Die
       erforderlichen Genehmigungen und gerichtlichen Entscheidungen hierfür lägen
       vor, alle ursprünglichen Einwohner hätten den Ort bereits verlassen.
       
       RWE will im Jahr 2030 und damit acht Jahre früher als ursprünglich geplant
       die Braunkohleverstromung beenden. Das sieht eine Vereinbarung auf
       Eckpunkte zwischen RWE, dem Bundeswirtschaftsministerium und dem
       NRW-Wirtschaftsministerium vor. Mit dem Vorziehen des Kohleausstiegs wird
       die Kohlemenge aus Garzweiler etwa halbiert. Die Ortschaften Keyenberg,
       Kuckum, Oberwestrich, Unterwestrich und Berverath bleiben laut RWE
       erhalten. Die Bewohner müssen nicht umgesiedelt werden.
       
       ## Habeck sieht guten Tag für Klimaschutz
       
       Zugleich sollen [3][zwei Kraftwerksblöcke], die nach derzeitiger Rechtslage
       Ende des Jahres stillgelegt werden sollten, bis ins Frühjahr 2024
       weiterlaufen. Damit soll die [4][Versorgungssicherheit] gestärkt und Erdgas
       im Strommarkt eingespart werden.
       
       Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sprach von einem guten Tag
       für den Klimaschutz. Trotz der gegenwärtigen Energiepreiskrise gehe es
       darum, die Weichen für die Zukunft zu stellen, sagte er mit Blick auf den
       Klimawandel.
       
       4 Oct 2022
       
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