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       # taz.de -- Minister will Homöopathie streichen: Keine Globuli für Kassenpatienten?
       
       > Gesundheitsminister Lauterbach will die Übernahme homöopathischer
       > Behandlungen durch die Krankenkassen prüfen. Sie sei nicht
       > wissenschaftsbasiert.
       
   IMG Bild: Für den Gesundheitsminister Karl Lauterbach ist Homöopathie nicht wissenschaftsbasiert
       
       Berlin afp/dpa | Bundesgesundheitsminister [1][Karl Lauterbach] will die
       Finanzierung homöopathischer Behandlungen durch gesetzliche Krankenkassen
       überprüfen. „Obwohl [2][die Homöopathie] vom Ausgabenvolumen nicht
       bedeutsam ist, hat sie in einer wissenschaftsbasierten Gesundheitspolitik
       keinen Platz“, sagte der SPD-Politiker dem Spiegel. „Deshalb werden wir
       prüfen, ob die Homöopathie als Satzungsleistung gestrichen werden kann.“
       
       Die Krankenkassen bieten über ihre gesetzlichen Regelleistungen hinaus
       sogenannte Satzungsleistungen an, mit denen sie um Kundinnen und Kunden
       werben. [3][Dazu zählen bei vielen Kassen auch homöopathische
       Arzneimittel], obwohl es keine wissenschaftlichen Belege für deren
       Wirksamkeit jenseits des Placebo-Effekts gibt.
       
       Das Bundesgesundheitsministerium verweist in diesem Zusammenhang auf den
       Trend der vergangenen Jahre: Laut Daten des Bundesverbandes der
       pharmazeutischen Industrie seien sowohl die Verordnungen als auch die
       Umsätze für homöopathische Präparate in der gesetzlichen
       Krankenversicherung rückläufig. Während die Kassen 2019 noch knapp neun
       Millionen Euro für homöopathische Leistungen wie Anamnese und Arzneimittel
       ausgaben, waren es 2020 nur noch 6,7 Millionen Euro.
       
       Lauterbach hatte dieses Fördersystem als Bundestagsabgeordneter wiederholt
       scharf kritisiert. 2019 forderte er, den Krankenkassen die Mitfinanzierung
       von Homöopathie zu verbieten. Als Gesundheitsminister hatte sich Lauterbach
       in dieser Richtung bislang jedoch bedeckt gehalten.
       
       Mit Widerstand ist aus den Reihen der Grünen zu rechnen, die in Sachen
       Homöopathie zerstritten sind. Aus der FDP kommen dagegen gleichfalls
       Forderungen, homöopathische Mittel künftig nicht mehr von den gesetzlichen
       Kassen bezahlen zu lassen.
       
       6 Oct 2022
       
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