# taz.de -- Demonstrationen in Ostdeutschland: Tausende gegen Energiepolitik
> In mehreren ostdeutschen Städten haben Menschen erneut gegen die Folgen
> des Krieges demonstriert. Eine Forderung: die Rücknahme von Sanktionen
> gegen Russland.
IMG Bild: In mehreren Städten gingen am Montag wieder Menschen gegen die Energiepolitik auf die Straße
Dresden/Erfurt/Magdeburg/Schwerin dpa | In mehreren ostdeutschen
Bundesländern haben am Montag erneut Tausende gegen die Energiepolitik, die
Inflation und die Folgen des Ukraine-Krieges demonstriert. Rund 7.000
Demonstranten gingen nach vorläufigen Polizei-Angaben von Montagabend in
Mecklenburg-Vorpommern in mehr als 15 Städten auf die Straße.
In Schwerin und Neubrandenburg forderten Redner unter anderem eine für die
Menschen bezahlbare Energiepolitik und auch bezahlbare
Lebenshaltungskosten. Auf mehreren Demonstrationen wurden mit Blick auf den
russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine Friedensverhandlungen, ein Stopp
für Waffenlieferungen an die Ukraine und eine Rücknahme der [1][Sanktionen
gegen Russland] gefordert.
In der Landeshauptstadt Schwerin wurden knapp 2.400 Demonstranten gezählt.
Auch in Sachsen-Anhalt lag die Teilnehmerzahl laut Polizei in mehreren
Städten jeweils bei mehr als 1.000 – etwa in Magdeburg und in Halle. Genaue
Zahlen kündigte das Innenministerium für den Dienstag an.
Auf Plakaten in Magdeburg hieß es an diesem Montag unter anderem „Schluss
mit der [2][Gasliefer-Lüge]“, „Wir retten nicht die ganze Welt“ oder
„Preisexplosionen stoppen für Frieden, Freiheit und Wohlstand“.
In Thüringen gab es Demos in Gera, Jena, Erfurt und kleineren Ortschaften,
in Sachsen unter anderem in Chemnitz, Leipzig und Dresden. Genaue Zahlen zu
den Teilnehmern nannte die Polizei am Abend zunächst nicht. Allerdings
seien die Proteste weitestgehend ruhig verlaufen, sagte ein Polizeisprecher
in Sachsen. In Chemnitz trugen einige Demonstranten Sachsen- oder
Russland-Flaggen. Auf einem großen Banner hieß es „Chemnitz steht auf.
Wahrheit – Freiheit – Frieden“.
Die Proteste gewannen zuletzt insbesondere in Ostdeutschland an Zulauf.
Mehr als 100.000 Menschen demonstrierten nach Schätzungen der Polizei am
Tag der Deutschen Einheit bei Dutzenden Kundgebungen in Thüringen, Sachsen,
Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern.
11 Oct 2022
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