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       # taz.de -- Die Wahrheit: Borat, der blonde Kopfsalat
       
       > Liz Truss, die vorderste Ulknudel im Komödiantenstadl Großbritannien, ist
       > welk. Wer folgt ihr nach?
       
   IMG Bild: Sunak und seine Frau Akshata Murthy: Er war Finanzminister, als sie keine Steuern zahlte
       
       Großbritannien ist eine lustige kleine Insel mit einer Regierungspartei
       voller Spaßvögel. Die haben vorigen Donnerstag ihre Chefin hinausgemobbt,
       weil sie nicht blond genug war. Stattdessen spielten viele ein paar Tage
       mit dem Gedanken, dass es der blondeste Ex-Premier aller Zeiten wieder
       richten soll. Bei den Mitgliedern der Clownspartei war Oberclown Boris
       Johnson ernsthaft im Gespräch, bevor er doch noch einen Rückzieher machte.
       
       Johnson, der Serienlügner? Vergeben und vergessen. Schließlich gehört Lügen
       zur Jobbeschreibung von Politikern. Liz Truss hat das nicht richtig
       beherrscht, die taube Nuss hat ganz offen gelindnert, dass sie den Reichen
       noch mehr Geld zuschanzen wollte. Aber war sie das wirklich selbst?
       
       Das Nachrichtenportal [1][Waterford Whispers] hat herausgefunden, dass es
       Liz Truss gar nicht gibt. Sie wurde von Sacha Baron Cohen aka Borat
       gespielt. Das Schwierigste sei „das verdammte Make-up“ jeden Tag gewesen,
       so zitiert das Blatt den Schauspieler: „Aber die Partei davon zu
       überzeugen, mich an die Macht zu wählen, war simpel. Ich sagte einfach,
       lasst uns den Armen einen Vorschlaghammer vor die Birne knallen.“
       
       Er fürchtete aufzufliegen, weil er ständig grinsen musste, als ob er gerade
       in der Öffentlichkeit gefurzt hätte, aber dann fiel ihm ein, dass das „ja
       die tumben Tories sind, haha“. Bei seiner letzten Amtshandlung als
       Premierministerin sei ihm ein Malheur passiert: Als er die
       Truss-Rücktrittsrede auf dem Computer speichern wollte, habe er
       versehentlich Großbritannien gelöscht.
       
       ## Salat 1 Truss 0
       
       Sacha Baron Cohen, inzwischen 51, war übrigens auch der Kopfsalat, den der
       [2][Daily Star] gegen Truss antreten ließ, um herauszufinden, wer das
       frühere Verfallsdatum habe. Das Blatt installierte eine Kamera, sodass man
       den Zustand des Salatkopfes mit ebenfalls blonder Perücke live überprüfen
       konnte. Um Truss’ Zustand zu überprüfen, musste man lediglich einen
       beliebigen Fernsehsender einschalten. Bekanntlich gewann der Salat, dem
       daraufhin eine Krone aufgesetzt wurde. Zur Feier wurde die britische
       Nationalhymne abgespielt.
       
       Apropos Krone: Auch König Charles III. wird froh gewesen sein, dass der
       Salat gewonnen hat. Er kann Truss nämlich nicht leiden. Schließlich
       untersagte sie dem König die Teilnahme an der Uno-Weltklimakonferenz im
       November. Nach ihrem Rücktritt öffnete Charles ein Fläschchen Champagner
       und leerte es zusammen mit dem Salat-Liz-Borat.
       
       Wenn nicht Johnson, wer wird dann der Nachfolger von Borat Truss? Nach
       Informationen der taz will auch John Major erneut kandidieren. Er ist kaum
       älter als Konrad Adenauer es war, als er zum ersten Mal Bundeskanzler
       wurde. Er hat Erfahrung, und er ist proeuropäisch eingestellt, was wegen
       des Brexit-Fiaskos bei vielen Wählern ein Pluspunkt wäre.
       
       Die Tories sollten aber in Erwägung ziehen, den Kopfsalat zum
       Premierminister zu machen. Er hat bewiesen, dass er Durchhaltevermögen hat,
       er hat grüne Glaubwürdigkeit, und die blonde Perücke steht ihm ganz
       ausgezeichnet.
       
       24 Oct 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://waterfordwhispersnews.com/2022/10/20/liz-truss-revealed-to-be-sacha-baron-cohen/
   DIR [2] https://www.dailystar.co.uk/latest/liz-truss
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Ralf Sotscheck
       
       ## TAGS
       
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