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       # taz.de -- Hilfszusage der westlichen Staaten: G7 und Nato fest an Ukraines Seite
       
       > Die G7-Staaten haben der Ukraine bei einem Gipfel unbegrenzte
       > Unterstützung in Aussicht gestellt. Russland setzt seine schwere
       > Luftangriffswelle fort.
       
   IMG Bild: Selenskyi spricht mit Biden
       
       Angesichts der verschärften russischen Angriffe in der Ukraine denken die
       westlichen Staaten verschärft über ihre Unterstützung der Ukraine nach. Die
       G7-Staaten kamen am Dienstagnachmittag dafür zu einem virtuellen
       Sondergipfel zusammen. Nach ersten Informationen wollten sie beschließen,
       die Ukraine „so lange wie nötig“ und „so viel wie nötig“ zu unterstützen,
       sowohl militärisch als auch diplomatisch und finanziell.
       
       Die von der Nachrichtenagentur Bloomberg vorab verbreiteten Formulierungen
       erinnern an die Wortwahl, mit der die Europäische Zentralbank vor zehn
       Jahren einen Schlussstrich unter die Euro-Schuldenkrise zog, als ihr
       damaliger Chef Mario Draghi im Juli 2012 klarstellte, dass ihre
       Unterstützungsmaßnahmen unbegrenzt sein würden.
       
       Ukraines Präsident Wolodimir Selenski nahm an dem Sondertreffen teil und
       bat um verstärkte Unterstützung bei der Luftabwehr. Zuvor teilte er mit, er
       habe mit seinem US-Amtskollegen Joe Biden ein „produktives Gespräch“
       geführt: „Luftabwehr ist gegenwärtig die Priorität Nummer Eins in unserer
       Verteidigungszusammenarbeit.“ Das US-Präsidialamt erklärte, Biden habe die
       Lieferung von fortgeschrittenen Luftabwehrsystemen versprochen.
       
       Aus Deutschland soll nach Angaben des Bundesverteidigungsministeriums „in
       den nächsten Tagen“ das erste von vier hochmodernen IRIS-T SLM
       Luftverteidigungssystemen eintreffen, die anderen sollen 2023 folgen. Über
       weitere Schritte beraten in den kommenden Tagen die
       Nato-Verteidigungsminister in Brüssel.
       
       „Wir werden unsere Unterstützung für die Ukraine verstärken und
       aufrechterhalten, damit sie sich weiterhin verteidigen und ihr Territorium
       von der russischen Besatzung befreien kann“, sagte Nato-Generalsekretär
       Jens Stoltenberg am Dienstag dazu. Der ukrainische Verteidigungsminister
       Olexij Resnikow werde gefragt, was sein Land am dringendsten benötige.
       Außerdem gab Stoltenberg bekannt, die Nato habe ihre Marinepräsenz in der
       Nord- und Ostsee als Reaktion auf die Anschläge auf die beiden
       Nordstream-Pipelines verdoppelt.
       
       ## Nato-Manöver beginnt nächste Woche
       
       Die Nato, so Stoltenberg weiter, wird in der kommenden Woche ihre
       jährlichen Manöver zur Verteidigung des Bündnisgebiets mit Atomwaffen
       beginnen. Nach Angaben von Militärexperten wird bei dem regelmäßig im
       Oktober stattfindenden Manöver „Steadfast Noon“ unter anderem geübt, wie
       man US-Atomwaffen sicher aus unterirdischen Magazinen transportiert und
       unter Kampfjets montiert. Bei den Übungsflügen wird dann ohne Bomben
       geflogen.
       
       Die verdeckten nuklearen Drohungen von Russlands Präsident Wladimir Putin
       nannte Stoltenberg „gefährlich und unverantwortlich“. Zugleich betonte er,
       dass die Nato bislang keine Veränderungen der russischen Nuklearstrategie
       gesehen habe. Ähnlich äußerte sich am Morgen der Leiter der Abhörzentrale
       GCHQ des britischen Geheimdienstes.
       
       Am Dienstagmorgen hatte Russland seine Bombardierungen in der Ukraine
       fortgesetzt, nachdem am Montag die heftigsten Luftangriffe seit
       Kriegsbeginn Kiew und zahlreiche andere Städte getroffen hatten. Die
       Bombardierungen vom Dienstag waren weniger schwer als die von Montag, die
       nach russischen Angaben gegen die Energie-, Militär- und
       Kommunikationsinfrastruktur zielten, aber tatsächlich vor allem zivile
       Ziele wie Wohngebäude, eine Universität, einen Spielplatz und Parks trafen
       und mindestens 19 Menschen töteten. (mit ap, afp, rtr)
       
       11 Oct 2022
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Dominic Johnson
       
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