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       # taz.de -- Hürden beim Online-Banking: Schluss mit dem App-Zwang
       
       > Online-Banking erspart Wege und Kosten, ist aber nicht immer für alle
       > zugänglich. Das TAN-Verfahren muss sicher, umsonst und leicht anwendbar
       > sein.
       
   IMG Bild: Beim Zahlen in bar braucht es noch kein Smartphone
       
       Es gibt gute Gründe gegen Online-Banking: Die technischen Voraussetzungen,
       der Wunsch nach persönlichem Kontakt bei Geldgeschichten oder die
       Verantwortung, das eigene Endgerät softwaremäßig immer auf dem aktuellsten
       Stand zu halten. Aber es gibt auch gute Gründe dafür: Der Wegfall von
       Wegen, die Kostenersparnis, die Flexibilität. Es läge also im Interesse der
       Banken, möglichst vielen Kund:innen das [1][Online-Banking] einfach und
       niedrigschwellig zugänglich zu machen.
       
       Das schaffen sie bislang allerdings nur mittelmäßig. Eine der größten
       Hürden ist der TAN-Dschungel. TANs sind Transaktionsnummern, von denen bei
       einer Überweisung, beim Login oder Dauerauftrag mindestens eine eingegeben
       werden muss. Aus Sicherheitsgründen sind die [2][Papierlisten mittlerweile
       nicht mehr erlaubt]. Die TAN muss in dem Moment erzeugt werden, in dem die
       Kundin sie anfordert. Die meisten Banken lösen das mit Apps.
       
       Laut einer Untersuchung des [3][Verbraucherzentrale Bundesverbandes]
       (vzbv), der 25 Banken unter die Lupe genommen hat, sind TAN-Apps das am
       weitesten verbreitete Verfahren und das noch vor etwa speziellen Geräten
       zum Generieren der TANs. Die berechtigte Kritik der
       Verbraucherschützer:innen: Damit werden Nutzer:innengruppen
       ausgeschlossen.
       
       Während sich ein altes Notebook mit aktuellem, sich selbst updatenden
       Linux-Betriebssystem fürs Online-Banking fit machen lässt, ist das bei
       einem Smartphone nicht ganz so einfach. Dazu kommt die bei einigen Banken
       tatsächlich desaströs schlechte Bedienbarkeit der Apps.
       
       Der vzbv fordert nun, dass alle Anbieter ein kostenloses und sicheres
       TAN-Verfahren, das möglichst alle Verbraucher:innen leicht verwenden
       können, anbieten müssen. Das ist richtig. Aber es muss noch weitergehen: Es
       braucht einen kostenlosen TAN-Generator, der für alle Banken kompatibel
       ist. Damit beim Kontowechsel oder in Mehr-Personen-Haushalten nicht wieder
       mehr Geräte nötig sind – im Sinne von Nutzer:innenfreundlichkeit und
       Nachhaltigkeit.
       
       31 Oct 2022
       
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