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       # taz.de -- Twitters Pläne zur Verifizierung: Seriosität zu verkaufen
       
       > Elon Musk will und muss mit Twitter Geld verdienen. Die bisherige Regel,
       > Geld gegen Daten, ist damit erstmals aufgekündigt. Das verheißt nichts
       > Gutes.
       
   IMG Bild: Will mit den Häkchen Geld verdienen: Elon Musk
       
       Sie sind eine Art Auszeichnung auf Twitter: die kleinen blau hinterlegten
       Häkchen neben einem Namen, die einen verifizierten Account kennzeichnen.
       Eine Auszeichnung im Sinne von: Der:diejenige hat es geschafft, wird
       als wichtig genug eingeschätzt und hat genügend Follower:innen
       gesammelt, um von der Plattform überprüft und für echt befunden zu werden.
       Kein Wunder also, dass nun ziemlich viel Kopfschütteln herrscht auf
       Twitter. Denn [1][Insiderberichten zufolge] will der neue Eigentümer Elon
       Musk mit den Häkchen Geld verdienen. Die Preise, die kursieren, liegen bei
       rund 5 und rund 20 US-Dollar. Monatlich.
       
       Offiziell bestätigt ist noch nichts. Doch so eine Entscheidung wäre nur
       konsequent: Die Übernahme von Twitter war teuer – [2][44 Milliarden
       US-Dollar hat auch ein Multimilliardär nicht zu Hause auf der Kommode]
       liegen. Es muss also irgendwie wieder Geld reinkommen. Einen Service zu
       Geld zu machen, auf den viele mutmaßlich nicht verzichten wollen, liegt da
       nahe.
       
       Welche Auswirkungen eine kostenpflichtige Verifikation hätte, ist aber
       keineswegs ausgemacht. Wie hoch ist der Preis? Könnten sich denn alle
       Zahlungswilligen einen Haken kaufen? Oder nur die, die gleichzeitig wichtig
       genug sind? Gut möglich, dass die meisten die Kosten einfach hinnehmen
       würden – schließlich ist der Haken vor allem für Prominente und
       Unternehmen, Politiker:innen und Multiplikator:innen
       interessant. Möglich aber auch, dass es für Normalnutzer:innen
       schwieriger wird, die Seriosität von Accounts einzuschätzen, wenn deren
       Inhaber:innen aus finanziellen Gründen auf die Verifikation verzichten.
       
       Kostenpflichtige Häkchen wären aber noch aus einem anderen Grund ein
       Experiment. Bislang lautet der Deal zwischen Plattformen und
       Nutzer:innen in der Regel: [3][Service gegen persönliche Daten]. Der
       würde damit nicht aufgekündigt, aber auf absurde Art und Weise weiter
       verschlechtert. Mal schauen, wie viele Anstupser es braucht, damit sich
       eine nennenswerte Zahl von Nutzer:innen nach Alternativen zu Twitter
       umsieht.
       
       31 Oct 2022
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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