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       # taz.de -- Konflikt im Kohlerevier: Lützerath soll weg
       
       > RWE will den Ort im rheinischen Kohlerevier noch im Winter räumen, um
       > weiter Kohle zu fördern. AktivistInnen behaupten, der Konzern lüge.
       
   IMG Bild: Soll abgebaggert werden: Der Ort Lützerath in NRW
       
       Berlin taz/dpa | KlimaaktivistInnen haben Ankündigungen des Energiekonzerns
       RWE widersprochen, noch in diesem Winter müsse der Ort Lützerath im
       Rheinischen Braunkohlerevier abgebaggert werden, um Kohlekraftwerke in Gang
       zu halten. „Das ist gelogen“, [1][twitterte die Initiative Alle Dörfer
       bleiben] am Donnerstag. Die Restkohlemenge im Tagebau reiche „für die
       nächsten 4 Jahre aus“, ohne das von AktivistInnen besetzte Dorf vernichten
       zu müssen. „Technisch“ sei es „gar nicht möglich, vor 2025 an die Kohle
       unter Lützerath zu gelangen“.
       
       Lützerath ist zu einem symbolischen Ort für die Klimabewegung geworden. Die
       grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW hatten Anfang Oktober
       mit RWE einen auf 2030 [2][vorgezogenen Kohleausstieg] in der Region
       vereinbart.
       
       Fünf weitgehend verlassene Dörfer am Tagebau sollen erhalten bleiben,
       [3][Lützerath zur Kohlegewinnung jedoch abgebaggert werden]. Das wollen
       Aktivisten vor Ort unbedingt verhindern. In mittlerweile von den Bewohnern
       verlassenen Häusern von Lützerath halten sich etwa 100 AktivistInnen auf,
       die um den Ort „kämpfen“ wollen, der inzwischen direkt an der Kante des
       Tagebaus liegt.
       
       RWE-Finanzvorstand Michael Müller hatte am Donnerstag betont, die Räumung
       von Lützerath im Winter sei unbedingt notwendig. Es gehe darum, die aus der
       Sicherheitsbereitschaft zurückgeholten Braunkohleblöcke sowie die zwei
       jetzt länger laufenden Blöcke mit Braunkohle zu versorgen, sagte Müller.
       Dazu sei es „erforderlich, dass der Tagebau wie geplant fortschreite.
       „Insofern muss auch im Rahmen der Rodungsperiode im Winter eine Räumung von
       Lützerath erfolgen.“
       
       „Wie das genau vorgeht, das ist ein Thema, da sind wir natürlich in
       Abstimmung mit der Landesregierung“, so der RWE-Manager. Wann genau RWE
       roden wolle, wisse er „schlichtweg nicht. Das ist eine Entscheidung, die im
       Grunde genommen jetzt auch gemeinsam mit den Behörden getroffen werden
       muss.“ Die Gebiete würden benötigt. Es sei gerichtlich so entschieden
       worden, „dass wir entsprechend fortfahren können“, sagte Müller weiter. Die
       Rodungssaison endet laut Bundesnaturschutzgesetz am 28. Februar.
       
       10 Nov 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://twitter.com/AlleDoerfer
   DIR [2] /Bundeskabinett-zum-Kohleausstieg/!5888960
   DIR [3] /Weiterbaggern-im-Kohletagebau-Garzweiler/!5888623
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Kai Schöneberg
       
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