# taz.de -- Klimakrise gefährdet Gesundheit: Fieber und Hitze auf dem Vormarsch
> Europa müsse sich besser auf die gesundheitlichen Folgen der Klimakrise
> vorbereiten, warnt die Europäische Umweltagentur.
IMG Bild: Wenn es warm wird, kann sie Krankheiten übertragen: Asiatische Tigermücke, gefunden in Brandenburg
Berlin taz | Hitzewellen und Infektionskrankheiten infolge der Klimakrise
werden zunehmend zu einem Problem in Europa. Eine [1][neue Studie der
Europäischen Umweltagentur] (EUA) hat die Auswirkungen der Erderhitzung auf
die Gesundheit untersucht und präsentiert Maßnahmen zur Anpassung.
„Immer längere und intensivere Hitzewellen in Kombination mit einer
alternden Bevölkerung und zunehmenden Urbanisierung führen dazu, dass mehr
vulnerable Personen hohen Temperaturen ausgesetzt sind“ schreibt die EUA.
Hitze sei für über 80 Prozent der Todesfälle durch Naturkatastrophen
verantwortlich.
Ausbrüche von tropischen Krankheiten wie Malaria, Dengue-, Zika-,
Chikungunya- oder West-Nil-Fieber werden in Europa immer wahrscheinlicher –
auch in nördlichen Regionen. Grund dafür ist die zunehmende Verbreitung von
bestimmten [2][Stechmücken] als Überträger und eine Zunahme von Reisenden,
die infiziert nach Europa kommen.
Von Zecken übertragene Krankheiten nehmen ebenfalls zu, und steigende
Wassertemperaturen fördern die Verbreitung des gefährlichen
Vibro-Bakteriums an den Ostseeküsten.
## Anpassung ist notwendig
Noch sei Europa ungenügend auf die Folgen der Klimakrise vorbereitet. Nur
wenige Länder hätten eine Strategie zur Klimaanpassung für den
Gesundheitsbereich. Ein Instrument gegen Ausbrüche von
Infektionskrankheiten wären Frühwarnsysteme und „schnelle, gut organisierte
und effektive Maßnahmen, um die Bevölkerung zu informieren, können das
Risiko der Übertragung von Krankheiten reduzieren.“
Gegen [3][die Folgen von Hitze] empfehlen die Autor:innen der Studie
Notfallpläne, Anpassungen bei den Gebäuden und Arbeitszeiten. Und: mehr
Parks. Denn diese reduzieren die Temperaturen durch das Verdampfen von
Wasser, sie spenden Schatten, reduzieren das Risiko von Überschwemmungen,
dämpfen Lärm, filtern die Luft und verbessern die psychische Gesundheit der
Menschen. „Die Vorteile urbaner Grünflächen sind so signifikant, dass sie
eine große Anzahl frühzeitiger Todesfälle in Europa verhindern könnten.“
9 Nov 2022
## LINKS
DIR [1] https://www.eea.europa.eu/publications/climate-change-impacts-on-health
DIR [2] /Bekaempfung-der-Tigermuecke/!5867216
DIR [3] /Gesundheitliche-Folgen-der-Klimakrise/!5889894
## AUTOREN
DIR Clara Vuillemin
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