# taz.de -- Probleme bei Twitter: Warnung von und an Musk
> Elon Musk mahnt die Twitter-Mitarbeiter, zu arbeiten, damit die Firma
> nicht pleitegeht. Eine Behörde warnt Musk: Auch er stehe nicht über dem
> Gesetz
IMG Bild: Musk vielleicht bald doch ohne Twitter? Der neue Chef hat eine Pleite nicht ausgeschlossen
Los Angeles/San Francisco reuters/afp/taz | Der brandneue
[1][Twitter-Besitzer Elon Musk] soll vor Mitarbeiter*innen eine
Zahlungsunfähigkeit des Kurznachrichtendienstes nicht ausgeschlossen haben.
Und das bereits im kommenden Jahr. Twitter könne 2023 einen negativen
Cashflow von mehreren Milliarden Dollar aufweisen, berichtete die
Nachrichtenseite The Information am Donnerstag. Sollte der Konzern nicht
mehr Geld einnehmen, als er ausgebe, sei „eine Pleite nicht
ausgeschlossen“.
Die Nachrichtenagentur Reuters will erfahren haben, dass sich Musk mit der
Belegschaft von Twitter getroffen haben soll. Die Nachrichtenagentur afp
hingegen berichtet, es habe eine Mitteilung von Musk an die Mitarbeiter
gegeben und zitiert daraus: „Sie haben vielleicht mitbekommen, dass ich
eine Reihe von Tesla-Aktien verkauft habe. Der Grund, weshalb ich das getan
habe, ist, Twitter zu retten.“ Der Weg werde mühsam, die Mitarbeiter
müssten „mindestens 40 Stunden pro Woche persönlich im Büro sein“.
[2][Außerdem fordere er seine Mitarbeiter darin auf, eine Milliarde Nutzer
zu erreichen.]
Musk hatte Twitter Ende Oktober für 44 Milliarden Dollar übernommen. Er
setzte unmittelbar darauf den bisherigen Chef Parag Agrawal und andere
hochrangige Manager vor die Tür. [3][Außerdem feuerte er rund die Hälfte
der zuvor etwa 7.000 Beschäftigten.]
Am Donnerstag verließen mehrere hochrangige Mitarbeiter das Unternehmen:
Sicherheitschefin Lea Kissner und der für Datenschutz zuständige Damien
Kieran gaben ihren Abschied von dem Unternehmen bekannt. US-Medien
berichteten zudem, weitere Manager hätten Twitter verlassen.
## Fokus der letzten Tage auf Twitter Blue
Die US-Verbraucherschutzbehörde FTC (Federal Trade Commission) sprach
unterdessen eine Warnung aus, was sie selten macht: „Wir verfolgen die
jüngsten Entwicklungen bei Twitter mit großer Sorge. Kein Geschäftsführer
oder Unternehmen steht über dem Gesetz“, erklärte ein Sprecher der FTC.
Verstöße gegen ein Abkommen mit der Behörde in Sachen Datensicherheit und
Datenschutz könnten Bußgelder in Millionenhöhe nach sich ziehen.
In den vergangenen Tagen hatte Twitter sich darauf konzentriert, das
zahlungspflichtige Abonnement Twitter Blue auszubauen. Das neue Abo soll
für Twitter-Kunden künftig Voraussetzung für die Verifizierung ihrer
Nutzerkonten mit dem blauen Häkchen sein. Zum Start nutzten jedoch
zahlreiche Menschen die Gelegenheit, sich mit gefälschten Konten als
Prominente oder Politiker auszugeben.
11 Nov 2022
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## AUTOREN
DIR Doris Akrap
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