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       # taz.de -- Cyberangriff auf Krankenversicherung: Patientendaten im Darknet gelandet
       
       > Eine australische Versicherung wollte kein Lösegeld zahlen, dann wurden
       > Kundendaten geleakt. Die Polizei macht russische Hacker verantwortlich.
       
   IMG Bild: Daten von knapp 10 Millionen Kunden der australischen Medibank wurden gehackt und veröffentlicht
       
       Sydney afp | Die australische Polizei hat russische Hacker für einen
       Cyberangriff auf eine große australische Krankenversicherung verantwortlich
       gemacht. „Wir glauben, dass die Verantwortlichen für die Straftat in
       Russland sind“, sagte der Polizeisprecher Reece Kershaw am Freitag. „Unsere
       Informationen deuten auf eine lose miteinander verbundene Gruppe von
       Cyberkriminellen hin, die wahrscheinlich auch hinter anderen großen
       Angriffen auf der ganzen Welt stecken.“
       
       Die Hacker hatten am Mittwoch damit begonnen, sensible Daten von Kunden der
       australischen Krankenversicherung Medibank zu veröffentlichen. Sie stellten
       nach Angaben von Medibank Daten der 9,7 Millionen Versicherten ins Darknet
       – neben Namen, Geburtsdaten, Adressen und Passnummern auch Informationen zu
       medizinischen Befunden und Therapien der Betroffenen.
       
       Zuvor hatten die Hacker versucht, die Versicherung mit den gestohlenen
       Daten zu erpressen. Medibank weigerte sich nach eigenen Angaben aber, das
       geforderte Lösegeld von 9,7 Millionen Dollar zu zahlen.
       
       Nach Vermutungen der australischen Polizei wurden die Hacker wohl auch von
       Menschen unterstützt, die außerhalb Russlands leben. Die Polizei kenne die
       Identität der Hacker, werde sie aber nicht namentlich nennen, sagte
       Kershaw. Die australische Polizei will nun Interpol und Russland
       einschalten. „Wir werden Gespräche mit den russischen Ermittlungsbehörden
       über diese Leute führen“, sagte Kershaw.
       
       Laut Experten für Cybersicherheit könnte hinter dem Angriff auf Medibank
       die berüchtigte russische Hackergruppe REvil stecken, die auch schon für
       Angriffe auf die US-IT-Firma [1][Kaseya], den brasilianischen
       Fleischkonzern JBS bis hin zu Popstar Lady Gaga verantwortlich gemacht
       wurde.
       
       Medibank ist mit rund 9,7 Millionen Kunden Australiens größter privater
       Krankenversicherer. Von dem Datenklau war auch der australische
       Premierminister [2][Anthony Albanese] betroffen.
       
       11 Nov 2022
       
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