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       # taz.de -- Einigung im Vermittlungsausschuss: Freie Bahn fürs Bürgergeld
       
       > Wie erwartet hat der Vermittlungsausschuss den Kompromiss zum Bürgergeld
       > am Mittwochabend beschlossen. Ampel und Union loben die Einigung.
       
   IMG Bild: Kompromiss beim Bürgergeld: Die Verhandlungen am Mittwochabend waren schnell beendet
       
       Berlin dpa/rtr | Der Weg für die geplante [1][Umwandlung von Hartz IV in
       ein Bürgergeld] ist frei. Der Vermittlungsausschuss von Bundestag und
       Bundesrat beschloss am Mittwochabend einen zuvor zwischen Ampel-Koalition
       und der Union ausgehandelten Einigungsvorschlag. „Sie sehen einen sehr
       glücklichen Arbeitsminister – Hartz IV geht, das Bürgergeld kommt“, sagte
       der zuständige Ressortchef in der Bundesregierung, der SPD-Politiker
       Hubertus Heil. „Ich halte diesen Kompromiss für vertretbar“, sagte
       [2][CDU-Chef Friedrich Merz]. Er gehe nun davon aus, dass zumindest alle
       CDU-geführten oder -mitregierten Bundesländer am Freitag im Bundesrat
       zustimmen würden.
       
       Die 16 Vertreterinnen und Vertreter beider Häuser saßen am Mittwochabend im
       Vermittlungsausschuss nur eineinhalb Stunden zusammen – bei Kartoffel- und
       Gulaschsuppe, Hähnchenspießen und Rucola-Salat mit Tomate. Dann segneten
       sie die Vorlage, die Union und Ampel-Koalition zuvor bereits in internen
       Beratungen erzielt hatten, unverändert ab. Bei früheren Gelegenheiten
       hatten Sitzungen des Vermittlungsausschusses bis in den frühen Morgen
       gedauert.
       
       Jetzt war schon tagelang hinter verschlossenen Türen über [3][zentrale
       Details] des Entwurfs von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) verhandelt
       worden. Die Union hatte der Ampel vorgeworfen, die Akzente mit ihren
       Ursprungsplänen zu stark vom Fordern wegverschieben zu wollen.
       
       Mast sagte der dpa, mit der Zustimmung im Ausschuss sei der Weg für die
       Reform frei. „Das ist ein großer Erfolg für den Basisschutz in unserem
       Land.“ Nun könnten am Freitag die endgültigen Abstimmungen in Bundestag und
       Bundesrat erfolgen. Die CDU/CSU-Fraktion stellte sich noch am Mittwochabend
       in einer Sondersitzung praktisch einstimmig hinter den Kompromiss. Wenn
       beide Häuser dem geänderten Gesetzentwurf zustimmen, können zum 1. Januar
       höhere Leistungen fließen. Alleinstehende sollen zum 1. Januar 502 statt
       449 Euro bekommen.
       
       24 Nov 2022
       
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