# taz.de -- Permafrostböden tauen auf: Kanada stemmt sich gegen Klimakrise
> Das Land will 1,2 Milliarden Euro in Klimaanpassung investieren. Die
> Erderwärmung bedroht unter anderem die Permafrostböden im Norden.
IMG Bild: Dieses kanadische Idyll trügt
Ottawa afp | Kanadas Regierung hat am Donnerstag einen Plan vorgestellt,
dem zufolge umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro in die Anpassung an den
Klimawandel investiert werden sollen. Die sogenannte
[1][Klimaanpassungsstrategie] wird Programme finanzieren, um das Land und
seine Einwohner vor den Auswirkungen von Hitzewellen, dem steigenden
Meeresspiegel sowie tauenden [2][Permafrostböden] zu schützen. „Der
Klimawandel trifft alle Gemeinden in ganz Kanada“, sagte der Minister für
öffentliche Sicherheit, Bill Blair.
Seine Regierung geht davon aus, dass die jährlichen Kosten für
Naturkatastrophen in Kanada bis zum Jahr 2030 auf 11,1 Milliarden Euro
steigen werden. In den vergangenen Jahren sei „nicht nur in Kanada, sondern
auf der ganzen Welt ein Ansteigen in der Häufigkeit und Heftigkeit
klimabedingter Vorkommnisse“ zu verzeichnen gewesen, sagte Blair.
Greenpeace lobte die Anpassungsstrategie als „großen Schritt vorwärts“. Zu
den Zielen gehört auch, Kanadiern das Risiko von Naturkatastrophen zu
verdeutlichen. Zudem sollen 15 neue urbane Nationalparks gegründet, 30
Prozent der Land- und Wasserflächen für den Erhalt der Biodiversität unter
Schutz gestellt und Todesfälle durch extreme Hitze vermieden werden.
Regierungsangaben zufolge könnten die Anpassungsmaßnahmen ein 15-faches der
ausgegebenen Investitionen einsparen.
25 Nov 2022
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