# taz.de -- Bundesweite Kampagne an Unis und Schulen: TU-Besetzung freiwillig beendet
> Nachdem das Präsidium ein Teil ihrer Forderungen erfüllen will, haben
> Aktivist:innen den besetzten Hörsaal verlassen.
IMG Bild: Nach etwas über einer Woche ist die Besetzung des Hörsaals Geschichte
„Besetzen bis zum Erfolg“ – mit diesen Worten beschreibt die internationale
Kampagne „[1][End Fossil: Occupy!]“ ihre Strategie, [2][mit Universitäts-
und Schulbesetzungen politischen Druck] zu erzeugen. Zumindest einen
kleinen Zwischenerfolg konnte die Berliner Ortsgruppe verbuchen: Am Freitag
beendeten die Aktivist:innen freiwillig die Besetzung eines Hörsaals an
der Technischen Universität, nachdem das Präsidium zusagte, einen Teil der
Forderungen erfüllen zu wollen.
Wie einem internen Schreiben an Studierende zu entnehmen ist, das der taz
vorliegt, handelt es sich dabei eher um kleine Zugeständnisse. So darf ein
Banner von End Fossil am Hauptgebäude der TU aufgehängt und eine
Umbenennung der „Volkswagen-Bibliothek“ soll geprüft werden. Über eine rein
symbolische Wirkung hinaus geht die Zusage, alle Geldgeber:innen von
Drittmittelprojekten der letzten fünf Jahre veröffentlichen zu wollen –
eine wichtige Voraussetzung, um den Einfluss fossiler Industrien auf
Forschung und Universität öffentlich zu machen. Bis zum 28. Februar
nächsten Jahres will das Präsidium die Forderungen umsetzen.
In weiteren Fragen, wie zum Beispiel der Bereitstellung von Räumen für
Klimaaktivist:innen, befinde man sich derzeit noch in Verhandlungen mit dem
Präsidium, sagt Lea Blesch, Sprecherin der Gruppe, am Sonntag der taz. Das
nächste Treffen sei für Anfang Dezember geplant. „Falls wir den Eindruck
bekommen, dass die Gespräche nicht produktiv sind, werden wir weiter Druck
aufbauen“, sagt Blesch.
## Kein Konflikt mit Energiespar-Maßnahmen
Langfristig fordern die Aktivist:innen unter anderem eine komplette
Abkehr fossiler Finanzierung und Klimaneutralität der Universität bis 2030.
Die Besetzung erfolgte am 15. November im Anschluss an eine – extra zu
diesem Zweck einberufene – studentische Vollversammlung. Sie dauerte über
eine Woche an. Während der Besetzung veranstalteten Aktivist:innen
Diskussionen, Vorträge und Konzerte.
Der Kontakt mit der Universitätsleitung verlief weitgehend harmonisch: „Wir
waren von Anfang an mit dem Präsidium in konstruktivem Austausch“,
berichtet Blesch. Die Besetzung sei weder angekündigt noch abgesprochen
gewesen, wurde aber von der TU-Leitung geduldet. Diese spricht in ihrem
Rundschreiben ebenfalls von einem „gleichen Verständnis“, das in vielen
Punkten herrsche.
Ein weiterer Grund für das vorzeitige Ende der Besetzung sei auch, dass die
Technische Universität seit dem vergangenen Wochenende aus
Energiespargründen komplett geschlossen wird. „Wir wollen nicht, dass
unsere Forderungen und Maßnahmen zum Klimaschutz gegeneinander ausgespielt
werden“, so Blesch.
Im Rahmen der Kampagne kommt es [3][bundesweit zu Hörsaal- und
Schulbesetzungen.] Mittlerweile gibt es Ortsgruppen in 20 Städten. Neben
lokalen Forderungen wie an der TU fordert die Kampagne eine
Vergesellschaftung der Energieproduktion und einen bezahlbaren öffentlichen
Nahverkehr.
27 Nov 2022
## LINKS
DIR [1] https://endfossil.de/
DIR [2] /Neues-internationales-Klimabuendnis/!5867575
DIR [3] /Schulbesetzung-in-Goettingen/!5889384
## AUTOREN
DIR Jonas Wahmkow
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