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       # taz.de -- Gründer von Crypto-Broker FTX verhaftet: Countdown im Paradies
       
       > Die Polizei auf den Bahamas hat den Gründer und Ex-Geschäftsführer der
       > Kryptoplattform FTX verhaftet. Die US-Regierung veranlasste die
       > Festnahme.
       
   IMG Bild: Sam Bankman-Fried, der Gründer und Geschäftsführer von FTX im April 2022 in Nassau
       
       Berlin taz | Vor einem Monat ging die Kryptowährungsbörse FTX bankrott. Nun
       ist der Gründer und ehemalige Geschäftsführer der Plattform, Sam
       Bankman-Fried, auf den Bahamas verhaftet worden, nachdem ihn die
       US-Staatsanwaltschaft angeklagt hatte.
       
       Der New Yorker Staatsanwalt Damian Williams bestätigte die Festnahme und
       schreibt, sie sei „auf Ersuchen der US-Regierung“ erfolgt, „basierend auf
       einer versiegelten Anklageschrift der Staatsanwaltschaft der Vereinigten
       Staaten für den südlichen Bezirk von New York“.
       
       Parallel dazu hat die US-Börsenaufsichtsbehörde Securities and Exchange
       Commission (SEC) Anklage gegen Bankman-Fried erhoben. In der Klage, die
       [1][auf der Website der SEC einzusehen] ist, wird Bankman-Fried der
       geplante Betrug von [2][Aktienanleger:innen] vorgeworfen.
       
       Seit der Gründung im Jahr 2019 hatte sich FTX zunächst zu einer der
       wichtigsten und, gemessen am Handelsvolumen, größten Kryptobörsen
       entwickelt. Im [3][November geriet die Plattform in Schieflage]:
       Kundengelder in Milliardenhöhe sollen in Tochterunternehmen, vor allem in
       dem mit FTX verbundenen Krypto-Brokerhaus Alameda Research, verschwunden
       sein. Es kam zu Kundenflucht und Mittelabzügen, FTX bekam
       Zahlungsschwierigkeiten.
       
       ## Bankman-Fried räumt Fehler ein
       
       Nachdem Rettungsversuche durch [4][andere Kryptounternehmen] scheiterten,
       meldete der auf den Bahamas ansässige Konzern offiziell Insolvenz an.
       Alameda Research und rund 130 weitere Firmen beantragten daraufhin
       ebenfalls Gläubigerschutz in den USA.
       
       Bankman-Fried gestand in Folge des Bankrotts, unter anderem [5][in einem
       Interview mit dem Handelsblatt], als FTX-Geschäftsführer Fehler gemacht zu
       haben. Vorwürfe des wissentlichen Betrugs seiner Kund:innen wies er
       jedoch zurück. Zum Zeitpunkt der Insolvenz wurde vermutet, dass rund 7
       Milliarden Dollar Kundengelder verloren gegangen sind. In der
       Anklageschrift der SEC wird die Schadenssumme mit mindestens 1,8 Milliarden
       Dollar beziffert.
       
       Nach Angaben der Polizei der Bahamas gab es bei der Festnahme keine
       Komplikationen. Bankman-Fried solle zunächst vor einem Magistratsgericht in
       Nassau, Bahamas, erscheinen. Dann sei seine Auslieferung an die USA zu
       erwarten.
       
       13 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.sec.gov/news/press-release/2022-219
   DIR [2] /Krise-der-Big-Tech-Konzerne/!5896594
   DIR [3] /Kryptoboerse-FTX-droht-Insolvenz/!5894503
   DIR [4] /Zentralbank-kritisiert-Kryptowaehrung/!5896702
   DIR [5] https://www.handelsblatt.com/finanzen/maerkte/devisen-rohstoffe/ftx-gruender-im-interview-sam-bankman-fried-gibt-sich-selbst-die-schuld/28860634.html
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nanja Boenisch
       
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