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       # taz.de -- Elon Musk und Twitter: Regeln werden ihn nicht stoppen
       
       > Elon Musk behandelt Twitter genauso wie die ganze Welt: als Spielzeug.
       > Was das für den Kurzmitteilungsdienst bedeutet? Eher nichts Gutes.
       
   IMG Bild: Ohne Verantwortungsbewusstsein, ohne Rücksicht auf dauerhafte Schäden: Elon Musk
       
       Der neue Twitter-Chef und -Eigentümer [1][Elon Musk] macht zurzeit kräftig
       Werbung – für alle möglichen Plattformen, aber nicht für seine eigene.
       Zahlreiche neue Baustellen hat er seit seinem Antritt und der Übernahme des
       Unternehmens verursacht: von der Verifizierung der Nutzer:innen-Accounts
       bis hin zu massenhaften Entlassungen, die ein immer noch anhaltendes Chaos
       verursachten. Bei vielen Nutzer:innen sorgt das für Verunsicherung.
       Neben der Sorge um die Debattenkultur geht es auch um die Frage: Möchte man
       so einem Unternehmen eigentlich persönliche Daten anvertrauen?
       
       Dabei ist [2][Musks erratischer Führungsstil] alles andere als eine
       Überraschung. Im Gegenteil, soweit das möglich ist, ist er in diesem Rahmen
       sogar recht stringent: Musk handelte bereits in der Vergangenheit als
       Führungskraft, aber auch als politische Stimme maximal unvorhersehbar. Was
       gestern noch galt, kann heute schon wieder ganz anders sein und morgen
       sowieso.
       
       Unter dieser Prämisse lassen sich auch Musks jüngste Schritte verstehen:
       ein Verbot von Werbung für andere Plattformen, das bereits in Teilen wieder
       kassiert wurde, und eine Nutzer-[3][Abstimmung darüber, ob Musk selbst Chef
       des Unternehmens bleiben soll]. Ersteres ist ein interessantes Verständnis
       von Meinungsfreiheit für jemanden, der sich als „Absolutist“ der freien
       Rede betrachtet. Und Letzteres ein klassisches Beispiel von
       Demokratiesimulation, wie sie Musk gerne betreibt. Als Inhaber einer
       Coffeeshop-Kette, der die Kund:innen über das Angebot abstimmen lässt,
       wäre das akzeptabel. Als Chef einer globalen Plattform, die eine zentrale
       Rolle für die Meinungsbildung spielt, ist das ein Problem – siehe die
       Abstimmung über die Account-Entsperrung von Donald Trump.
       
       Musk behandelt Twitter, die Politik, die Demokratie, die ganze Welt als
       eine Art Spielzeug und probiert aus, was sich so alles damit anstellen
       lässt. Ohne Verantwortungsbewusstsein, ohne Rücksicht auf dauerhafte
       Schäden. Doch ob Chef oder nicht – als Eigentümer kann Musk Twitter
       kaputtspielen: Regeln werden ihn nicht aufhalten.
       
       19 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Gesperrte-Twitter-Accounts/!5903148
   DIR [2] /Twitter-sperrt-Journalistinnen/!5903025
   DIR [3] https://twitter.com/elonmusk/status/1604617643973124097
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
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