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       # taz.de -- Datensicherheit bei Twitter: Musk nur matt glänzend
       
       > Der mutmaßliche Datenklau geht nicht unbedingt auf das Konto des neuen
       > Chefs. Doch entscheidend ist jetzt, wie Twitter unter Musk damit umgeht.
       
   IMG Bild: Läuft grad nicht richtig rund für ihn bei Twitter: Elon Musk
       
       Ausgerechnet jetzt, wo der neue Eigentümer und Chef von Twitter, Elon Musk,
       ohnehin schon für eine Reihe neuer Baustellen sorgte – von den
       Massenentlassungen bis hin zur Diskussion über den Chefposten –, kommt noch
       eine weitere dazu: Ein mutmaßlicher Datendiebstahl, bei dem persönliche
       [1][Nutzerdaten von 400 Millionen] Twitter-Konten abgeschöpft worden
       sein sollen. Das Timing hätte kaum ungünstiger sein können.
       
       Die Lücke, die für den mutmaßlichen Diebstahl ausgenutzt worden sein
       könnte, stammt zwar noch aus der Prä-Musk-Ära und ist mittlerweile
       geschlossen. Trotzdem gibt es eine Verbindung zum neuen Eigentümer. Denn
       beim Missbrauch von Sicherheitslücken und den Folgen geht es nicht nur
       darum, dass das nicht passieren darf, was es aber trotzdem tut, sondern
       ebenso um die Frage: Wie geht das Unternehmen anschließend damit um?
       
       Informiert es die Betroffenen umfassend, kommuniziert transparent,
       kooperiert mit den Aufsichtsbehörden und unternimmt alles, um derartige
       Fälle in Zukunft zu verhindern? Oder gibt es maximal dürre Worte und
       Scheinaufklärung oder – auch das passiert – ignorantes Schweigen?
       
       Es geht um Compliance. Um das Anerkennen und Einhalten von Regeln, nicht
       nur gesetzlicher, sondern beispielsweise auch ethischer Art. Und da glänzt
       [2][Twitter seit Musk] noch viel weniger als vorher. Aufgelöste Teams,
       fehlende Ansprechpartner, abgespeckte Moderation und – jetzt an Weihnachten
       – die zeitweise Entfernung einer Funktion, die Nutzern den Kontakt zu
       Hilfe-Hotlines etwa zur Suizidprävention anbietet. Und das sind nur wenige
       Beispiele.
       
       So könnte es gut sein, dass in Zukunft noch weitere Datenabflüsse geschehen
       und bekannt werden, was alles andere als trivial ist. Denn über Twitter
       wird nicht nur öffentlich kommuniziert, sondern via Direktnachrichten auch
       vertraulich. Zahlreiche Nutzer:innen werden überhaupt nicht mehr wissen,
       was sie da über die Jahre hinweg alles geschrieben, welche Interna oder
       persönlichen Dinge sie geteilt haben. [3][Fehlende Datensicherheit] kann
       dramatische Folgen haben.
       
       26 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://www.derstandard.de/story/2000142091937/datenleck-bei-twitter-hacker-wollen-daten-von-400-millionen-usern
   DIR [2] /Elon-Musk-und-Twitter/!5900644
   DIR [3] /Datensicherheit/!t5007534
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Svenja Bergt
       
       ## TAGS
       
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