URI: 
       # taz.de -- Rückblick aufs Sportjahr 2022: Von Bernard bis Basketball
       
       > Cooles und toll Unspektakuläres, Historisches und Visionäres: Die
       > Leibesübungen-Redaktion der taz stellt gute Bücher und Filme aus 2022
       > vor.
       
   IMG Bild: Protagonist einer warmherzigen Trainer-Biografie: Wolfgang Frank in Diensten der Kickers Offenbach
       
       Andreas Rüttenauer, Redakteur und Kolumnist „Kulturbeutel“: [1][„Wir gingen
       raus und spielten Fußball“] heißt das Buch, in dem Andreas Bernard seine
       Kindheit und Jugend als Kicker in München beschreibt (Klett-Cotta). Das ist
       so herzzerreißend unspektakulär, dass man am liebsten gleich selbst ein
       Buch über die eigene Fußballjugend schreiben möchte. Lieber nicht, viel
       besser als Bernard kann man es nicht machen.
       
       Frédéric Valin, Kolumnist „Helden der Bewegung“: „Wolfgang Frank. Der
       Fußball-Revolutionär“ (Werkstatt) von Mara Pfeiffer ist ein warmherziges,
       genaues, vielschichtiges Porträt des Mannes, von dem Jürgen Klopp sagt, er
       sei ein Visionär gewesen, der ihnen allen die Augen geöffnet habe.
       
       René Hamann, freier Mitarbeiter und Freund der Leibesübungen: In „Was Teams
       erfolgreich macht“ (Rowohlt) erklärt Tobias Escher den Ist-Zustand des
       hyperkapitalistischen Profifußballs, ohne wirklich politisch oder
       investigativ zu werden. Warum nicht. Unterhaltsam ist sein Buch trotzdem.
       
       Volkan Ağar, helfender Redakteurskollege und Freund der Leibesübungen:
       „FIFA uncovered“ ist die Sportserie des Jahres, weil sie ein Verständnis
       für das große Ganze schafft. In vier Folgen erzählt sie die Geschichte des
       Weltfußballverbandes und seiner Verfehlungen entlang der großen
       Weltentwicklungen.
       
       Alina Schwermer, Mitarbeiterin und Kolumnistin „Erste“: Nicht ganz von
       2022, aber trotzdem super: neues Fußballkino aus Lateinamerika. Die Doku
       „La Fortaleza“ über junge Hools in Kolumbien und der Spielfilm „90 Minutos“
       mit vier Fußball-Kurzgeschichten zum Beispiel.
       
       Bernd Müllender, Kolumnist „Eingelocht“: „Die WM und ich“ (M/ELEVEN).
       Schöne Rückblicke auf die Turniere ab 1954 und kontroverse Katar-Debatten
       mit tollen Texten von Eichler, Schlammerl oder Reng (inkl.
       selbstentlarvender Selbstbeweihräucherungen von Boulevardkollegen).
       
       Martin Krauss, Mitarbeiter und Kolumnist „Über Ball und die Welt“: Bin mir
       nicht sicher, [2][ob ich Alina Schwermer, „Futopia“ (Werkstatt), angeben
       darf.] Schließlich ist sie Kollegin und Freundin. Sonst nenne ich halt das
       zweitbeste Buch: Peter Dreier/Robert Elias, „Baseball Rebels“ (UNP). Ist ja
       auch sehr gut.
       
       Elke Wittich, Kolumnistin „Erste“: „Werder im Nationalsozialismus“
       (Werkstatt) arbeitet nicht nur die Vereinsgeschichte während der Jahre, die
       noch heute in Firmen-, Vereins-, und Stadt-Annalen gern übersprungen
       werden, auf, sondern erzählt auch die kaum bekannten Lebensgeschichten
       jüdischer Vereinsmitglieder.
       
       Johannes Kopp, Redakteur: Überraschend ist es nicht, [3][was die ARD-Doku
       von Hajo Seppelt und seinem Team] „Missbraucht: Sexualisierte Gewalt im
       deutschen Schwimmsport“ zeigt. Erschütternd aber immer aufs Neue, vor allem
       das Schweigen der Mitwissenden. Eine wichtige Recherche und ein guter
       Anstoß, nicht nur an dieser Stelle weiter nachzubohren und nachzufragen.
       
       Markus Völker, Redakteur und Kolumnist „Olympyada-yada-yada“: [4][„Winning
       Game“]. Wer wissen will, warum das Jahr 1980 doch irgendwie besser (oder
       cooler?) war als 2022, sollte sich diese Basketballgeschichte unbedingt
       noch ansehen.
       
       29 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Erinnerungen-an-die-Fussballjugend/!5847786
   DIR [2] /Gastbeitrag-vom-FC-St-Pauli-Praesidenten/!5841552
   DIR [3] /Missbrauch-im-Schwimmsport/!5874554
   DIR [4] /Alternative-fuer-WM-Muffel/!5902732
       
       ## TAGS
       
   DIR Dokumentarfilm
   DIR Sport
   DIR Jahresrückblick
   DIR Rezension
   DIR Rentenreform
   DIR Protest
   DIR Schwimmen
   DIR Jahresrückblick
   DIR Fifa
   DIR Schwerpunkt Olympische Spiele 2024
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Olympiaproteste in Paris: Citius, altius, fort damit!
       
       Gegen die Sommerspiele 2024 in Paris gab es von Anfang an Widerstand. Nun
       wird auch der Streit um die französische Rentenreform sportpolitisch.
       
   DIR Rückblick aufs Sportjahr 2022: Die prächtigsten Proteste
       
       Ein Papier im Eiskanal, Klettern ohne Kopftuch oder Chroeos im Stadion. Die
       Leibesübungen-Redaktion der taz schaut zurück auf ein spezielles Jahr.
       
   DIR Sportliche Weissagungen: Vereiste Wüsten, fischige Menschen
       
       Die Sportjahr 2023 mit Saudis, naturnahem Fastschnee, fortschreitender
       Fischwerdung im Schwimmsport und einer unaufhaltsamen Frankfurter
       Eintracht.
       
   DIR Jahresrückblick im ZDF: Ohne Pomp und Stars
       
       Auf fast allen Sendern laufen gerade Jahresrückblicke. Doch der einzig
       wahre läuft seit 1981 im ZDF. Sein Name: „Album – Bilder eines Jahres“.
       
   DIR Rückblick aufs Sportjahr 2022: Krass gut und krass daneben
       
       Von Lionel Messi, Urs Fischer bis Boris Becker: Die Leibesübungen-Redaktion
       der taz schaut zurück auf ein spezielles Sportjahr 2022.
       
   DIR Rückblick aufs Sportjahr 2022: Bleibende Momente
       
       Olympische Spiele, Frauen-EM im Fußball, Basketball und natürlich Katar.
       Die Leibesübungen-Redaktion der taz schaut zurück auf ein spezielles Jahr.