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       # taz.de -- taz-Recherche zu Reichsbürger-Razzia: Eine Liste mit 18 Namen
       
       > Bei einem Terrorverdächtigen wurde eine mutmaßliche Feindesliste
       > gefunden. Darauf stehen Spitzenpolitiker:innen und
       > Journalist:innen.
       
   IMG Bild: Gelistet: Mitglieder des Deutschen Bundestages
       
       Berlin taz | Die mutmaßlichen Rechtsterrorist:innen, [1][die einen
       Staatsstreich geplant haben sollen], haben offenbar mit Feindeslisten
       operiert. Bei einem der Beschuldigten wurde nach taz-Informationen eine
       Liste mit 18 Namen gefunden. Bei den verzeichneten Personen handelt es sich
       um Politiker:innen und Journalist:innen. Darunter sind sieben
       Mitglieder des Bundestags, die am Mittwochmorgen vom Bundeskriminalamt
       (BKA) über den Sachverhalt informiert wurden. Nach taz-Recherchen stehen
       unter anderem Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne), die
       SPD-Vorsitzende Saskia Esken, SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert sowie der
       CDU-Politiker Armin Laschet auf der Liste.
       
       Die SPD-Vorsitzende Saskia Esken äußerte sich gegenüber der taz zur
       Namensliste: „Die Gefahr, die von gewaltbereiten Reichsbürgern ausgeht,
       dürfen wir nicht unterschätzen. Diese Leute fantasieren nicht nur über
       Verschwörungstheorien. Sie hatten konkrete Pläne, die sie auch bereit waren
       umzusetzen“, sagte Esken.
       
       Nach taz-Informationen aus Sicherheitskreisen ist auch CDU-Partei- und
       Fraktionsvorsitzender Friedrich Merz auf der Liste aufgeführt. Dieser
       wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern.
       
       Den Ermittlungen des Generalbundesanwalts zufolge sollen einige der
       Terror-Verdächtigen geplant haben, mit einer kleinen bewaffneten Gruppe
       gewaltsam in den Deutschen Bundestag einzudringen, um dort anwesende
       Mitglieder der Bundesregierung und Abgeordnete festzunehmen. Laut einer
       internen Einschätzung der Bundestagspolizei waren die potentiellen Gefahren
       durch die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden „stets beherrschbar“.
       
       Die Liste wurde den Ermittler:innen zufolge nicht am jetzigen Mittwoch,
       sondern bereits vor Einleitung des aktuellen Verfahrens sichergestellt.
       Laut einer Gefährdungseinschätzung des BKA an das Parlament haben sich
       bislang keine Anhaltspunkte für eine Konkretisierung der Gefährdung
       ergeben.
       
       Das Bundeskriminalamt wollte auf taz-Anfrage nicht sagen, ob auch die
       verzeichneten Journalist:innen über die Angelegenheit informiert
       wurden. Nach taz-Informationen stehen mindestens drei prominente
       Fernsehmoderator:innen öffentlich-rechtlicher Sendungen auf der
       sichergestellten Liste. Diese wurden nach Angaben aus ihren Sendern aber
       bislang nicht von der Polizei darüber in Kenntnis gesetzt. Der
       Generalbundesanwalt wollte sich zu der Angelegenheit auf taz-Anfrage nicht
       äußern.
       
       9 Dec 2022
       
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