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       # taz.de -- Neuwahlen in Peru: Kongress macht den Weg frei
       
       > Nach wochenlangen Protesten stimmt das peruanische Parlament dem
       > Vorschlag für vorgezogene Neuwahlen zu. Beim ersten Anlauf fiel der Plan
       > der Übergangsregierung noch durch.
       
   IMG Bild: Nach einigem Hin und Her stimmt der Kongress in Peru den Neuwahlen im April 2024 zu
       
       Lima ap | Der peruanische Kongress hat sich vorerst hinter einen Plan für
       vorgezogene Neuwahlen im Jahr 2024 gestellt. So soll die politische Krise
       nach der Absetzung von Präsident Pedro Castillo entschärft werden, in deren
       Verlauf es zu tödlichen Unruhen kam.
       
       Der Vorschlag, der am Dienstag (Ortszeit) mit einer Zweidrittelmehrheit
       angenommen wurde, sieht eine Verschiebung der ursprünglich für das Jahr
       2026 angesetzten Präsidentschafts- und Kongresswahlen auf April 2024 vor.
       91 der 130 Abgeordneten stimmten zu.
       
       Um im Rahmen einer Verfassungsänderung in Kraft zu treten, muss der Plan in
       der nächsten Legislaturperiode noch ratifiziert werden. Dafür muss erneut
       eine Zweidrittelmehrheit zustimmen.
       
       Die Maßnahme wird unterstützt durch die geschäftsführende Präsidentin Dina
       Boluarte, die das Amt übernahm, nachdem ihr Vorgänger Castillo am 7.
       Dezember versucht hatte, den Kongress aufzulösen, um einem
       Amtsenthebungsverfahren zuvorzukommen. [1][Castillo wurde abgesetzt und
       unter Rebellionsvorwürfen festgenommen].
       
       ## Kritik aus Mexiko
       
       In einem ersten [2][Anlauf fiel der Vorschlag für vorgezogene Neuwahlen]
       noch durch. Linke Abgeordnete blieben der Abstimmung fern und knüpften ihre
       Zustimmung an das Versprechen einer verfassungsgebenden Versammlung, um die
       politische Charta des Landes zu überarbeiten. Am Dienstag ließen sie diese
       Forderung fallen, die bei Konservativen Ängste ausgelöst hatte, das Modell
       der freien Marktwirtschaft in Peru könnte gefährdet werden.
       
       „Seid nicht blind“, sagte Boluarte am Wochenende. „Schaut auf die Menschen
       und werdet im Einklang damit tätig, was sie fordern.“ Während Boluarte
       versucht, die politische Ordnung wiederherzustellen, wird ihre
       Übergangsregierung auch von anderen Linken angegriffen – der prominenteste
       unter ihnen: Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador. Er hat die
       konservativ geprägte Medienlandschaft und das ähnlich strukturierte
       Business-Establishment des Landes scharf für den Umgang mit Castillo
       während dessen 17-monatiger Amtszeit kritisiert.
       
       21 Dec 2022
       
       ## LINKS
       
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