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       # taz.de -- Peskow und Lawrow stellen Forderungen: Kreml adressiert „Menschenverstand“
       
       > Die Ukraine müsse Forderungen seines Landes erfüllen, sagt Russlands
       > Außenminister. Ein Vorstoß aus der Ukraine verfängt bei der UNO nicht.
       
   IMG Bild: Die Ukraine müsse Russlands Forderungen erfüllen, sagt Außenminister Lawrow
       
       Vermessen und fernab jeglicher Realität: Moskau glaubt immer noch, die
       Spielregeln für [1][Friedensverhandlungen zwischen Russland und der
       Ukraine] festlegen zu können. „Wir sind nie den Bedingungen anderer
       gefolgt, sondern haben uns stets an unseren eigenen Zielen und dem gesundem
       Menschenverstand orientiert“, zitiert die staatliche russische
       Nachrichtenagentur RIA Nowosti Kremlsprecher Dmitri Peskow am Dienstag.
       
       Zuvor hatte Russlands Außenminister Sergei Lawrow ähnliche Ansprüche zu
       Protokoll gegeben, sich jedoch einer etwas anderen Lexik bedient. Die
       Ukraine müsse Moskaus Forderungen erfüllen, andernfalls werde die
       Angelegenheit von der russischen Armee entschieden, sagte er in einem in
       der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Interview der russischen
       Nachrichtenagentur Tass.
       
       Die Forderungen sind altbekannt. Dazu gehören die Anerkennung der von
       Russland besetzten Gebiete, die rund ein Fünftel des ukrainischen
       Staatsgebiets ausmachen, sich jedoch teilweise nicht vollständig unter der
       Kontrolle der Besatzer befinden; die „Demilitarisierung“ und
       „Entnazifizierung“ der übrigen Ukraine sowie Sicherheitsgarantien.
       
       Dem Westen warf Lawrow vor, Russland vernichten zu wollen. „Es ist für
       niemanden ein Geheimnis, dass das strategische Ziel der Vereinigten Staaten
       und ihrer Nato-Verbündeten darin besteht, Russland auf dem Schlachtfeld zu
       besiegen, um unser Land erheblich zu schwächen oder sogar zu zerstören“,
       sagte er in dem Interview. Am Sonntag hatte Russlands Präsident Wladimir
       Putin erklärt, für Verhandlungen mit der Ukraine offen zu sein. Jedoch sei
       es Kyjiw, das diesen Schritt ablehne.
       
       ## UNO reagiert zurückhaltend
       
       Am Montag brachte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba einen
       internationalen Friedensgipfel bis Ende Februar 2023 unter der Ägide der
       UNO ins Gespräch. Schließlich gehe es nicht darum, einem bestimmten Land
       einen Gefallen zu tun, sondern alle an Bord zu bringen, sagte Kuleba der
       Nachrichtenagentur Associated Press. Russland könne jedoch nur dann zu
       einem solchen Gipfel eingeladen werden, wenn sich die russische Führung für
       die Kriegsverbrechen in der Ukraine verantworte.
       
       Zuvor hatte Kuleba angekündigt, wegen der fortgesetzten Angriffe auf die
       zivile Infrastruktur in der Ukraine Russlands Ausschluss aus dem
       UN-Sicherheitsrat zu beantragen.
       
       Die UN quittierte Kulebas Vorstoß unterdessen mit vornehmer Zurückhaltung.
       Generalsekretär Antonio Guterres können nur vermitteln, wenn alle Parteien
       dies wollten, sagte eine Sprecherin.
       
       27 Dec 2022
       
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