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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Von der Leyen plant Gipfel in Kyjiw
       
       > EU-Ukraine-Gipfel soll Anfang Februar in Kyjiw tagen. Laut BBC sind
       > mindestens 500 seit September einberufene Russen im Ukraine-Krieg
       > gestorben.
       
   IMG Bild: Ukrainische Soldaten starten eine Drohne in der Nähe von Bachmut, Region Donezk, Ukraine
       
       ## EU-Ukraine-Gipfel am 3. Februar in Kyjiw
       
       Der nächste EU-Ukraine-Gipfel wird am 3. Februar in der ukrainischen
       Hauptstadt Kyjiw stattfinden. Wie das ukrainische Präsidialamt am Montag
       mitteilte, sprach Präsident Wolodimir Selenski mit
       EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in einem Telefonat über die
       Pläne zur weiteren finanziellen und militärischen Unterstützung durch die
       EU. Dabei seien sie übereingekommen, die Vorbereitungen für das Treffen am
       3. Februar zu intensivieren.
       
       An dem Treffen werden für die EU aber nicht die Staats- und
       Regierungschefs, sondern nur von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles
       Michel teilnehmen. Das hatte ein Sprecher Michels bereits im Dezember
       mitgeteilt.
       
       Die EU-Staats- und Regierungschefs [1][hatten im Dezember neue Finanzhilfen
       für die Ukraine] im Umfang von bis zu 18 Milliarden Euro freigegeben. Mit
       dem Geld sollen unter anderem Krankenhäuser und Schulen finanziert werden.
       Es soll in Form stark vergünstigter Kredite in monatlichen Tranchen von
       jeweils 1,5 Milliarden Euro fließen.
       
       Seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine haben die
       EU-Staaten zahlreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Im Juni hatte die
       EU der Ukraine und der Republik Moldau den Status eines Beitrittskandidaten
       zuerkannt. (afp)
       
       ## BBC und MediaZone bestätigen den Tod von 500 Russen
       
       500 Russen, die seit dem 21. September 2022 in die russische Armee
       einberufen wurden, sind im Krieg in der Ukraine ums Leben gekommen,
       schreibt das russischsprachige Medienportal curenttimes. Das berichten
       Journalisten des BBC Russian Service und von Mediazona. Es gelang den
       Journalisten, die Namen von 500 mobilisierten Männern zu ermitteln, die in
       der Kampfzone auf dem Territorium der Ukraine gefallen sind.
       
       Diese Daten berücksichtigen nicht die Toten des [2][Beschusses von
       Makiiwka], da ihre Namen noch nicht von offiziellen Stellen veröffentlicht
       wurden. 46 mobilisierte Männer, die allein in der letzten Dezemberwoche an
       der Front in der Ukraine gefallen sind, wurden von den Ermittlern
       identifiziert.
       
       Die wirklichen Verluste unter den Mobilisierten, so die Journalisten,
       könnten viel höher sein, da in vielen Berichten über die seit Oktober in
       der Ukraine getöteten Soldaten nicht angegeben ist, ob es sich um
       Mobilisierte, Vertragssoldaten oder Freiwillige handelt. 99 Tote unter den
       Mobilisierten der russischen Streitkräfte von Oktober bis Dezember stammen
       aus der Region Swerdlowsk. An zweiter Stelle lag das Gebiet Tscheljabinsk
       (43 Personen) und an dritter Stelle das Gebiet Wolgograd (32 Personen). Das
       Durchschnittsalter der Getöteten lag bei 30 bis 35 Jahren. (taz)
       
       ## Lieferung von modernen Panzern an die Ukraine gefordert
       
       Als Lehre aus dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine fordert der
       Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), Manfred Weber, eine bei weitem
       intensivere militärische Zusammenarbeit in der EU. „Die EU-Staaten müssen
       jetzt endlich den Aufbau einer europäischen Verteidigungsunion angehen“,
       sagte Weber der Mediengruppe Bayern (Dienstagsausgaben). Dabei müsse es
       gemeinsame EU-Regeln für den Export von Rüstungsgütern geben, damit eine
       gemeinsame europäische Wehrindustrie entstehe.
       
       „Und wir brauchen gemeinsame Projekte wie den Aufbau eines
       Raketenschutzschirms für die EU. Bundeskanzler Scholz und Frankreichs
       Präsident Macron sind gerade dabei, eine historisch entscheidende
       Weichenstellung zu verpassen“, sagte Weber.
       
       Der EVP-Chef forderte überdies die Lieferung neuer und besserer Waffen an
       die Ukraine. „Wenn wir die Ukraine nicht stärken, dann kann 2023 noch
       schlimmer werden als das vergangene Jahr“, sagte Weber. Daher müsse die
       Bundesregierung mit den Nato-Partnern die Lieferung von modernen Panzern
       koordinieren.
       
       Die Ukraine fordert seit langem die Lieferung etwa von deutschen
       [3][Leopard-Panzern]. Die Bundesregierung lehnt die Abgabe moderner Panzer
       vom Typ „Leopard“ und „Marder“ an die Ukraine bisher ab und erklärt,
       jedwede Lieferung müsse mit den Nato-Partnern abgesprochen werden.
       
       Weber fuhr fort, der russische Präsident Wladimir Putin müsse verstehen,
       „dass er diesen Krieg nicht gewinnen kann“. Deshalb seien neue und bessere
       Waffen für die Ukraine „aktuell leider die beste Möglichkeit, zügig zurück
       zum Frieden zu kommen“. (afp)
       
       ## Eishalle in Region Donezk zerstört
       
       Eine Eishalle in der Stadt Druschkiwka in der Region Donezk ist bei einem
       russischen Raketenangriff zerstört worden, teilt der ukrainische
       Eishockey-Club Donbass auf seiner Website mit. In der Halle fanden bislang
       ukrainische Meisterschaften, internationale Wettbewerbe sowie Kultur- und
       Massenveranstaltungen statt, heißt es in der Erklärung. Zuvor war berichtet
       worden, dass eine Rakete in der Stadt eingeschlagen und zwei Menschen
       verletzt hatte. (rtr)
       
       ## Russische Flugabwehr schießt Drohnen über Sewastopol ab
       
       Nach tagelangen Anflügen russischer Kamikaze-Drohnen auf ukrainische Städte
       hat am Montagabend die Flugabwehr der russisch besetzten Halbinsel Krim
       ukrainische Drohnen bekämpft. Nach einem Bericht der Staatsagentur Tass
       wurden über dem Marinehafen Sewastopol zwei ukrainische unbemannte
       Fluggeräte abgeschossen. „Unsere Luftverteidigung setzte die Abwehr der
       Angriffe fort“, wurde der von Moskau eingesetzte Gouverneur Michail
       Raswoschajew zitiert. Auch ukrainische Drohnen wurden in der russischen
       Stadt Woronesch gemeldet.
       
       Sewastopol ist der Hauptstützpunkt der russischen Schwarzmeerflotte. Der
       Hafen war bereits mehrfach Ziel ukrainischer Drohnenangriffe, zuletzt am
       30. Dezember. Im Oktober hatte das ukrainische Militär mit Sprengstoff
       beladene Drohnen-Boote gegen die russische Flotte bei Sewastopol
       eingesetzt. Über deren Wirkung gibt es von beiden Seiten widersprüchliche
       Angaben. (dpa)
       
       ## Folterlager im befreiten Charkiw entdeckt
       
       Seit der Befreiung der Umgebung [4][der ostukrainischen Stadt Charkiw] aus
       russischer Besatzung hat die Polizei dort nach eigenen Angaben 25
       Folterlager entdeckt. In den Lagern hätten russische Truppen unter anderem
       Zivilisten unter unmenschlichen Bedingungen festgehalten und gefoltert,
       teilte der regionale Polizeichef Wolodimir Tymoschko am Montag auf Facebook
       mit. Die Gefangenen seien teils mit Elektroschocks misshandelt worden,
       anderen seien die Finger gebrochen worden.
       
       Die Umgebung von Charkiw war monatelang von russischen Truppen besetzt
       worden. Sie zogen sich erst Anfang September nach einer ukrainischen
       Gegenoffensive zurück. Seitdem seien in der befreiten Region 920 Leichen
       von Zivilisten, unter ihnen 25 Kinder, entdeckt worden, teilte Tymoschko
       weiter mit. Sie seien von russischen Soldaten getötet worden.
       
       Russische Streitkräfte haben nach bisherigen Ermittlungen der ukrainischen
       Behörden auch in anderen besetzten Gebieten Kriegsverbrechen begangen. Nach
       dem Abzug russischer Einheiten aus dem Kiewer Vorort Butscha wurden dort
       die Leichen von mehr als 400 Menschen entdeckt. Die meisten von ihnen waren
       eines gewaltsamen Todes gestorben. Die Ermittlungen dauern an. (dpa)
       
       3 Jan 2023
       
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