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       # taz.de -- Reaktion auf Coronakrise in China: Testpflicht für China-Reisende
       
       > Wer aus China nach Deutschland reist soll künftig einen negativen
       > Schnelltest vorlegen. Karl Lauterbach warnt vor einer neuen Variante aus
       > den USA.
       
   IMG Bild: Ein medizinischer Mitarbeiter in Shanghai führt einen PCR-Test zum Nachweis des Coronavirus durch
       
       Berlin/Genf afp/dpa/ap/taz | Die Corona-Welle in China ebbt nicht ab. Nun
       reagiert auch die Bundesregierung, um eine mögliche Ausbreitung des
       Infektionsgeschehens in Deutschland einzudämmen. Künftig sollen
       [1][Reisende aus China] bei „Reiseantritt nach Deutschland mindestens einen
       Antigenschnelltest“ vorlegen, teilte Bundesgesundheitsminister Karl
       Lauterbach (SPD) am Donnerstag mit. Zusätzlich soll es bei der Einreise
       dann zu Stichproben kommen, um Virusvarianten zu erkennen. „Darüber hinaus
       wird es ergänzende Abwasserkontrollen für China-Reisen geben“, so
       Lauterbach.
       
       Der SPD-Politiker bezieht sich mit seiner Entscheidung, die deutsche
       Einreiseverordnung kurzfristig zu ändern, auf eine [2][Empfehlung der
       EU-Gesundheitsminister:innen]. Vertreter:innen aus den 27-EU-Staaten
       hatten sich am Mittwochabend darauf geeinigt, eine Testpflicht für Reisende
       aus China zu empfehlen. Eine Empfehlung gibt es ebenso für das Tragen einer
       medizinischen oder einer FFP2-Maske an Bord der Flugzeuge aus China.
       EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides begrüßte via Twitter, dass es
       eine koordinierte Reaktion der EU-Staaten auf Corona-Welle in China gebe.
       
       Belgien und Schweden hatten am Donnerstag ebenfalls eine Testpflicht
       eingeführt. Zuvor ordneten Italien, Spanien, Frankreich und Großbritannien
       eine solche Pflicht an. Abwasser-Testungen wurden auch in Österreich
       anberaumt. Ab kommender Woche soll das Abwasser von allen Flügen aus China
       auf neue Coronavirusvarianten untersucht werden. Geprüft wird in Österreich
       auch an Orten, die von chinesischen Tourist:innen häufig besucht werden.
       
       Auch der deutsche Bundesverband der Amtsärzt:innen schlug zu Beginn der
       Woche Alarm und forderte ein europaweit einheitliches Schutzkonzept, um für
       eine mögliche neue Welle gut gewappnet zu sein.
       
       Lauterbach hatte sich in den vergangenen Tagen zurückhaltend geäußert und
       verschärfte Einreiseregeln aus China für „noch nicht notwendig“ erklärt.
       Nun schwenkt er also um. Besorgt zeigte sich der Bundesgesundheitsminister
       via Twitter über die neue Virusvariante XBB.1.5, die derzeit insbesondere
       im Nordosten der USA die Krankenhauseinweisungen steigen lässt.
       „Hoffentlich kommen wir durch den Winter bevor eine solche Variante sich
       bei uns ausbreiten kann“, twitterte Lauterbach. „Wir überwachen, ob und wie
       stark XBB.1.5. in Deutschland auftritt.“
       
       Nach Angaben von Maria Van Kerkhove, Leiterin des WHO-Programms zur
       Bekämpfung der [3][Corona-Pandemie], ist es die „ansteckendste Subvariante,
       die bislang entdeckt wurde“. Es gebe bislang aber keine Anzeichen dafür,
       dass XBB.1.5 schwerere Erkrankungen auslöst als andere Virusvarianten.
       
       Der Anstieg der XBB.1.5-Fälle mache deutlich, wie wichtig es sei, „Covid-19
       weiterhin weltweit zu überwachen“, sagte Van Kerkhove am Mittwoch in Genf.
       
       Aktualisiert und ergänzt am 05.01.2023 um 12:36 Uhr. d. R.
       
       5 Jan 2023
       
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