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       # taz.de -- Lebende Tiere auf Berlins Bühnen: Ausgehoppelt!
       
       > Nach Kritik verzichtet die Staatsoper auf den Einsatz lebender Hasen. Die
       > Tierschutzorganisation Peta hofft auf eine Signalwirkung.
       
   IMG Bild: In Zukunft ohne echte Hasen: die Staatsoper Berlin
       
       Berlin taz | Für die Inszenierung zweier Wagneropern in der Berliner
       Staatsoper ist die Bühne wieder allein den Sänger:innen vorbehalten. Für
       die Termine im April 2023 und bei allen künftigen Vorführungen in der
       Staatsoper wird auf den Einsatz von lebenden Kaninchen als Teil der
       Aufführung verzichtet, schreibt die Senatsverwaltung für Kultur in einer
       Antwort auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Danny Freymark (CDU).
       
       Noch im vergangenen Oktober waren 30 Kaninchen sowie Meerschweinchen Teil
       der Opern „Das Rheingold“ und „Die Walküre“. Die Tierschutzorganisation
       Peta hatte dies kritisiert und ein Verbot beantragt, war damit aber im
       Oktober vor dem Oberverwaltungsgericht gescheitert, wie der Tagesspiegel
       berichtet. Dennoch wurde in einem ersten Schritt auf den Einsatz der
       Meerschweinchen verzichtet und die Anzahl der Kaninchen von 30 auf 20
       reduziert, so die Kulturverwaltung in der Antwort, die am Freitag
       veröffentlicht wurde. Künftig werden gar keine lebendigen Kaninchen mehr
       auf der Bühne der Staatsoper eingesetzt.
       
       Den Einsatz der Tiere begründet die Kulturverwaltung mit der künstlerischen
       Entscheidung der Staatsoper und dem Ziel, eine authentische Wirkung beim
       Publikum zu erzielen. Sie betont auch, dass die Tiere zu keiner Zeit
       Stress- oder Fluchtsymptome zeigten.
       
       ## Kunst und Kultur ohne tierische Unterstützung
       
       „Die Verwendung von Tieren speziell für Opern- oder Theateraufführungen ist
       glücklicherweise keine gängige Praxis“, sagte Peter Höffken von Peta der
       taz. Dennoch handele es sich um viele tausende Tiere in Deutschland, die
       für bloßes Entertainment genutzt werden, zum Beispiel im Zirkus, auf
       Jahrmärkten oder die kürzlich [1][gestorbenen Fische im Aquadom Berlin].
       
       Die Entscheidung der Staatsoper Berlin hält er für wichtiges Signal. „Wir
       glauben, dass dies auch ein Türöffner ist, über Tiernutzungen in anderen
       Zweigen der Unterhaltung zu diskutieren“, so Höffken. Passend dazu sprach
       sich der Tierschutzbeirat des Landes Berlin diese Woche dafür aus, künftig
       keine [2][lebenden Tiere] in Kunst- und Kulturprojekte einzubinden. Die
       Regelung soll insbesondere für Projekte gelten, die über den Berliner
       Landeshaushalt mitfinanziert werden.
       
       6 Jan 2023
       
       ## LINKS
       
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       ## AUTOREN
       
   DIR Leah Schmezer
       
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