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       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukrainekrieg +++: Mindestens 23 Tote in Dnipro
       
       > Nach einem Raketenangriff auf ein Wohnhaus in Dnipro ist die Zahl der
       > Toten auf 23 gestiegen. Rheinmetall kann frühestens 2024 Leopard-2-Panzer
       > an die Ukraine liefern.
       
   IMG Bild: Mindestens 14 Tote und über 60 Verletzte: das zerstörte Wohnhaus in Dnipro
       
       ## Zahl der Toten nach russischem Angriff in Dnipro gestiegen
       
       Nach einem russischen Raketenangriff auf ein mehrstöckiges Wohnhaus in der
       ukrainischen Stadt ist die Zahl der Toten nach Angaben der Stadtverwaltung
       vom Sonntag auf 23 gestiegen. Rettungskräfte bemühten sich weiterhin um die
       Rettung von Überlebenden. Auch ein Kran wurde eingesetzt, um in oberen
       Stockwerken festsitzende Menschen zu bergen. Insgesamt wohnten in dem
       Wohnturm etwa 1700 Menschen.
       
       Mindestens 72 Menschen seien zudem bei dem Angriff verletzt worden,
       erklärte die Stadtverwaltung am Sonntagnachmittag. 43 weitere würden
       vermisst, 39 Menschen seien bislang gerettet worden. Bewohner der Stadt
       beteiligten sich an den Rettungsarbeiten, andere brachten Essen und warme
       Kleidung für diejenigen, die ihre Wohnung verloren haben.
       
       Der Anwohner Iwan Garnuk sagte, er sei zum Zeitpunkt des Angriffs in seiner
       Wohnung gewesen und zähle sich glücklich, überlebt zu haben. Er sei
       entsetzt, dass Russland ein Wohngebiet ohne jeglichen strategischen Wert
       angreife. „Es gibt hier keine militärischen Einrichtungen. Es gibt keine
       Flugabwehr, es gibt keine Militärstützpunkte hier. Es hat nur Zivilisten
       getroffen, unschuldige Leute.“ (ap)
       
       ## Russland sagt Gefangenenaustausch ab
       
       Wie die ukrainische Behörde für den Austausch von Kriegsgefangenen
       mitteilt, hat Russland einen geplanten neuen Austausch am Samstag in
       letzter Minute abgesagt. Das Büro der russischen Menschenrechtskommissarin
       Tatjana Moskalkowa äußerte sich bislang nicht zu der plötzlichen Absage. Am
       Samstag hatte Moskalkowa über Telegramm erklärt, russische Soldaten in
       ukrainischer Gefangenschaft hätten angeblich von Erpressungen berichtet.
       Vonseiten der Ukraine gab es keine Reaktion auf die Anschuldigungen.
       Reporter der Nachrichtenagentur Reuters konnten die Vorwürfe bislang nicht
       verifizieren. Russland und die Ukraine haben im Laufe des elf Monate
       andauernden Krieges immer wieder Gefangene ausgetauscht, zuletzt am 8.
       Januar. (rtr)
       
       ## Großbritannien liefert 14 Kampfpanzer
       
       Großbritannien wird der Ukraine in den kommenden Wochen 14 Kampfpanzer vom
       [1][Typ Challenger 2] und andere schwere Waffen liefern, teilt das Büro von
       Premierminister Rishi Sunak am späten Samstagabend in einer Erklärung mit.
       Schon in den kommenden Tagen sollten ukrainische Soldaten im Umgang mit dem
       Gerät geschult werden. Der Premierminister sei sich darüber im Klaren, dass
       ein langer und statischer Krieg nur den Zielen Russlands diene, heißt es in
       der online veröffentlichten Erklärung weiter. Deshalb würden Sunak und
       seine Minister in der kommenden Zeit mit ihren Verbündeten in der ganzen
       Welt sprechen, um den Druck auf Russlands Präsidenten zu erhöhen und der
       Ukraine eine bessere Zukunft zu sichern. Bisher haben westliche Staaten
       keine Kampfpanzer aus eigener Produktion in die Ukraine geschickt. (rtr)
       
       ## Lieferung von überholten Leopard-2-Panzern erst ab 2024 möglich
       
       Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall könnte frühestens im Jahr 2024
       instandgesetzte Kampfpanzer vom Typ Leopard 2 an die Ukraine liefern.
       „Selbst wenn morgen die Entscheidung fällt, dass wir unsere Leopard-Panzer
       nach Kiew schicken dürfen, dauert die Lieferung bis Anfang nächsten
       Jahres“, sagte Rheinmetall-Vorstandsvorsitzender Armin Papperger der „Bild
       am Sonntag“.
       
       Der Rüstungskonzern verfügt laut Papperger noch über 22 Fahrzeuge vom Typ
       Leopard 2 und über 88 Fahrzeuge vom Typ Leopard 1. „Doch diese Panzer
       können wir nicht ohne Auftrag instand setzen, da die Kosten bei mehreren
       Hundert Millionen Euro liegen. Das kann Rheinmetall nicht vorfinanzieren“,
       sagte Papperger der Zeitung.
       
       Die Reparatur der ausgemusterten Kampfpanzer dauere „ein knappes Jahr“,
       führte Papperger fort. „Die Fahrzeuge werden nicht nur neu lackiert,
       sondern müssen für einen Kriegseinsatz umgebaut werden.“ Die Panzer würden
       „komplett auseinandergenommen und dann wieder neu aufgebaut.“
       
       Der Leopard [2][könne im Krieg eine entscheidende Rolle spielen], sagte der
       Konzernchef: „Mit Kampfpanzern kann eine Armee die feindlichen Linien
       durchbrechen und einen längeren Stellungskrieg beenden. Mit dem Leopard
       können die Soldaten zig Kilometer am Stück vorrücken.“ (afp)
       
       ## Moldaus Präsidentin verurteilt Angriffe
       
       Die Präsidentin der Republik Moldau, Maia Sandu, verurteilt die jüngste
       Welle russischer Angriffe auf die Ukraine scharf, nachdem im Norden des
       Landes Trümmerteile einer abgeschossenen Rakete gefunden worden waren. Auf
       Twitter schreibt sie: „Russlands brutaler Krieg gegen die Ukraine hat
       erneut direkte Auswirkungen auf die Republik Moldau … Wir stehen an der
       Seite derjenigen, die in Dnipro und in der gesamten Ukraine Angehörige
       verloren haben. Der Frieden muss siegen“. Präsidentin Sandu ist seit 2020
       im Amt. Ihre pro-westliche Regierung erhält erhebliche Finanzhilfen
       vonseiten der Europäischen Union. Diese Woche wurde dem Land die Lieferung
       deutscher Panzer für seine Streitkräfte angekündigt. (rtr)
       
       15 Jan 2023
       
       ## LINKS
       
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