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       # taz.de -- Kyrie Irving verlässt die Brooklyn Nets: Plötzlich ist er doch umworben
       
       > NBA-Star Kyrie Irving wechselt zu den Dallas Mavericks. Noch jüngst galt
       > er wegen Schwurbelei und Antisemitismus als kaum vermittelbar.
       
   IMG Bild: Noch bei den Nets: Kyrie Irving
       
       Es geht ja immer um [1][LeBron], auch wenn es gar nicht um LeBron geht.
       Selbst wenn das Unterfangen des Superstars, bald erfolgreichster
       NBA-Punktesammler aller Zeiten zu werden, mal kurz aus den Schlagzeilen
       verdrängt wird, schafft es „King“ James dann, die Aufmerksamkeit zu kapern.
       Ein Tweet reicht. „Vielleicht liegt’s ja an mir“, tweetete er, und schon
       sprachen alle davon, was der überraschende Wechsel von Kyrie Irving zu den
       Dallas Mavericks für James bedeutet, als über Irving und seinen neuen Klub.
       
       Am vergangenen Freitag hatte der 30-jährige Irving wissen lassen, dass er
       keine Lust mehr auf die Brooklyn Nets habe und bitteschön verkauft werden
       möchte. Da galt es als schwierig, einen neuen Arbeitgeber für den zwar hoch
       talentierten, aber abseits des Spielfelds extrem problematischen
       Aufbauspieler zu finden.
       
       Schließlich sorgt [2][Irving] immer für Unruhe. Er fiel in Interviews und
       den sozialen Medien mit Verschwörungstheorien auf, einmal sagte er sogar,
       die Erde sei eine flache Scheibe. Er verpasste Spiele, weil er sich
       weigerte, sich gegen Covid impfen zu lassen. Ende 2022 wurde er von den
       Nets suspendiert und von Nike als Werbeträger gefeuert, nachdem er einen
       als antisemitisch geltenden Film gelobt hatte. Kyrie ist ein sehr guter
       Schütze, sein Dribbling gilt als bestes in der gesamten NBA, aber er steht
       zu selten auf dem Platz: Den Nets fehlte er in 40 Prozent ihrer Partien.
       
       Deshalb war es eine Überraschung, dass der Wechsel innerhalb von nur 48
       Stunden zustande kam. Im vergangenen Sommer, als die Nets ihn schon einmal
       loswerden wollten, hatte kein Klub ein attraktives Tauschangebot gemacht.
       Die meisten Vereine fürchteten damals, dass ihnen der exzentrische Profi
       die Teamchemie schrottet. Wenn, so glaubte man, kam als möglicher neuer
       Klub nur Los Angeles in Frage: Die in dieser Saison nur herumdümpelnden
       [3][Lakers] haben eine Verstärkung nicht nur bitter nötig, ihr Superstar
       LeBron James hat ein gutes Verhältnis zu Irving seit gemeinsamen Jahren in
       Cleveland. 2016 gewannen sie zusammen den NBA-Titel, Irving versenkte
       damals den entscheidenden Dreier im siebten und entscheidenden Spiel der
       Finalserie – ein heute ikonischer Wurf, der NBA-Geschichte schrieb.
       
       ## Wer kann Irving einhegen?
       
       Nur James traute man es zu, den erratischen Irving einzuhegen. So war es
       eine Überraschung, als am Wochenende weitere Vereine ins Wettbieten um
       Irving einstiegen, die nahezu alle ein besseres Paket aus Spielern und
       Draft-Picks für ein Tauschgeschäft schnüren konnten als die Lakers. Das
       Rennen machten dann die Dallas Mavericks, die nun hoffen, dass sich Irving
       und ihr Superstar Luka Dončić gut genug verstehen, um endlich einen zweiten
       Titel nach Texas zu holen seit 2011, als Dirk Nowitzki NBA-Champion wurde.
       
       Zumindest sportlich sollte das gut funktionieren. „Sein Talent und seine
       Fähigkeiten sind genau das, was wir brauchen“, meint Mavs-Trainer Jason
       Kidd. „Wir glauben, er bringt uns in die Position, den Titel zu gewinnen.“
       Von der Spielanlage her ist Irving tatsächlich eine ideale Ergänzung für
       Dončić. Zwar monopolisiert der Slowene den Ball, aber Irving hat schon oft
       bewiesen, dass er dann als treffsicherer Distanzschütze ein perfekter
       Partner ist. Und in den Ruhepausen von Dončić kann Irving dessen
       Aufbauarbeit übernehmen, was bitter nötig ist, denn bislang haben die
       Mavericks die beste Offensive, wenn Dončić auf dem Platz steht – und die
       schlechteste ohne ihn.
       
       In Dallas wischt man die Risiken, die die Neuverpflichtung mitbringt,
       zumindest vorläufig weg. „Es ist zu einfach, das Negative zu sehen“, sagte
       Kidd, „lasst uns das Positive sehen – so gehen wir die Sache an.“
       
       7 Feb 2023
       
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