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       # taz.de -- Rechter Rand der Union: Merz für CDU ohne Maaßen
       
       > Für Parteichef Friedrich Merz ist das Maß voll: Sprache und Gedankengut
       > von Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen hätten keinen Platz
       > in der CDU.
       
   IMG Bild: Noch Mitglied der CDU: Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen
       
       Berlin dpa | Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz sieht in seiner Partei
       keinen Platz mehr für den neuen Vorsitzenden der Werte-Union, Hans-Georg
       Maaßen. „Das Maß ist voll. Wir haben Herrn Maaßen aufgefordert, die Partei
       zu verlassen. Ein Parteiausschluss ist nicht ganz einfach, aber wir lassen
       gerade sorgfältig prüfen, welche Möglichkeiten wir haben“, sagte Merz der
       „Bild am Sonntag“. Maaßens Sprache und Gedankengut hätten in der CDU keinen
       Platz mehr.
       
       Der frühere Verfassungsschutzpräsident Maaßen war am Samstag [1][zum
       Vorsitzenden der erzkonservativen Werte-Union gewählt worden]. Die
       Gruppierung ist keine offizielle Vereinigung der Union. Sie hat nach
       eigenen Angaben rund 4000 Mitglieder. Seit Jahren eckt Maaßen – Mitglied in
       der Thüringer CDU – [2][immer wieder mit umstrittenen Äußerungen] an.
       
       In den vergangenen Tagen war er erneut stark in die Kritik geraten. In
       einem Tweet behauptete er, Stoßrichtung der „treibenden Kräfte im
       politischen-medialen Raum“ sei ein „eliminatorischer Rassismus gegen
       Weiße“. In einem Interview sprach er von einer „rot-grünen Rassenlehre“.
       Daraufhin hatten ihn mehrere CDU-Politiker zum Parteiaustritt aufgerufen
       oder [3][mit einem Antrag auf Parteiausschluss gedroht].
       
       Merz rückte in der „Bild am Sonntag“ ferner von seinem früheren Vorsatz ab,
       die AfD halbieren zu wollen. „Ich habe diese Aussage seit 2018 nicht mehr
       wiederholt“, sagte der CDU-Chef. „Die extremistischen Strukturen und die
       rechtsradikale Rhetorik bei der AfD verfestigen sich. Die AfD steht fest an
       der Seite Russlands und mobilisiert so vor allem in Ostdeutschland“, sagte
       Merz.
       
       Den Anspruch, Wähler von der AfD zurückzugewinnen, habe er ganz und gar
       nicht aufgegeben. „Aber wir werden den Kurs der Union, uns ganz klar nach
       Rechtsaußen abzugrenzen, eisern durchhalten“, betonte Merz. „Die
       Wählerinnen und Wähler der AfD sind für uns im Augenblick nur sehr begrenzt
       erreichbar“, fügte er hinzu.
       
       29 Jan 2023
       
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