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       # taz.de -- Soziale Bewegungen in Berlin: Organisiert gegen Verdrängung
       
       > Die Mühlen der Gentrifizierung mahlen weiter und es ist nur eine Frage
       > der Zeit bis zur nächsten Räumung. Dagegen hilft Solidarität und
       > Vernetzung.
       
   IMG Bild: Aktivst:innen vom „Hände weg vom Wedding“ bei einer Demonstration 2019
       
       Um den Tagebau Garzweiler II auszudehnen, ließ der
       Energieversorgungskonzern RWE [1][Lützerath vor wenigen Wochen vollständig
       räumen und abreißen]. Etliche Aktivist:innen verteidigten den Ort
       vehement gegen die Räumung durch die Polizei. Die Bilder sind nicht neu –
       auch in Berlin wurden in den letzten Jahren viele Orte mit polizeilichen
       Großeinsätzen trotz erheblichen Widerstands gewaltsam geräumt. Es war
       leider immer klar, dass der Protest der Aktivist:innen in letzter
       Instanz ein symbolischer Akt bleiben würde.
       
       Da die Hauptstadt [2][auch 2023 vor hohen Preisen, Spekulation und
       Gentrifizierung nicht gefeit ist,] heißt es weiterhin kollektiv wachsam zu
       sein und rechtzeitig gegen diese Entwicklungen zu kämpfen, sich zu
       vernetzen und widerständig zu bleiben.
       
       Die sozialistische Stadtteilinitiative [3][“Hände weg vom Wedding“] lädt
       einmal im Monat zum Solitresen ins Café Cralle ein. Unterschiedliche
       Veranstaltungen mit diversen politischen Themen geben die Möglichkeit sich
       zu vernetzen (Donnerstag, 2. Februar, Hochstädterstraße 10A, 20.00 Uhr).
       
       Um den Aufbau von Strukturen zu finanzieren und für die anstehenden
       Repressionskosten der Aktivist:innen in Lüzerath wird Geld benötigt. Im
       Friedrichshainer Hausprojekt Zielona Góra wird es für diesen Zweck eine
       [4][Soliparty] geben. Mit Live Acts: Ponyo+Eva – NeoC., KarhindibaPrenses!,
       BenTony, Finnpipette, NeinOhNein. Der Eintritt beträgt 3 bis 5 Euro
       (Freitag, 3. Februar, Grünbergerstr. 73, 20.00 Uhr).
       
       ## Organisieren gegen die Gesamtscheiße
       
       Zusammen gegen die „[5][Gesamtscheiße“], also unter anderem gegen
       Kapitalismus und Krise sowie Inflation, Spekulation, Gentrifizierung,
       Raubbau und Umweltzerstörung, Ausbeutung und soziale Kontrolle zieht die
       Demo [6][“Der Preis ist heiß! Nicht fordern, kämpfen!“] vom Hermannplatz in
       Neukölln aus nach Kreuzberg. Im New Yorck Bethanien gibt es nach der
       Demonstration die Möglichkeit zum Austausch bei einem gemeinsamen
       Küfa-Essen und am Solitresen (Samstag, 4. Februar, Hermannplatz, 17.00
       Uhr).
       
       Bei der [7][zweiten Lichtenberger Kiezversammlung] in der Alten Schmiede
       geht es erneut darum, dass sich Menschen aus dem Kaskelkiez über Probleme
       austauschen und gemeinsam solidarische Lösungen finden können. Für viele
       Leute ist der Lebensunterhalt in Folge von Krieg, Corona und Wohnraumangel
       unbezahlbar geworden. Es wird diesmal konkret unter anderem um Rechtliches
       zu Nebenkostenabrechnungen gehen. Zur Verköstigung gibt es Kaffee und
       Kuchen und für Kinderbetreuung ist gesorgt. Der Raum ist barrierefrei
       (Sonntag, 5. Februar, Spittastraße 40, 15.00 Uhr).
       
       Mit einer veganen Soli-Küfa von und für [8][die neuen Bewohner:innen in
       der Habersaathstraße 46,] die im Dezember 2021 besetzt worden ist, soll
       [9][der Erhalt des Gebäudes und der Verbleib der Bewohner:innen]
       unterstützt werden. Nachdem das Haus Im November letzten Jahres in die
       Selbstverwaltung überführt worden ist, ist für die FLINTA*Gruppe ein
       angemessener Schutzraum geschaffen worden, dessen Weiterbestand es zu
       unterstützten gilt. Für Belegungsautonomie, Instandsetzen und
       Selbstverwaltung (Sonntag, 5. Februar, Grünbergerstraße 73, 17.00 Uhr).
       
       Der Prenzlauer Berg im Nordosten Berlins ist schon seit Langem stark von
       Gentrifizierung betroffen und das nimmt auch weiterhin kein Ende. Es gibt
       für Betroffene eine offene Mieter:innenberatung mit einem
       Rechtsanwalt mit Unterstützung der Bezirksgruppe Prenzlauer Berg der
       Berliner Mietergemeinschaft. Um pünktliches Erscheinen bis 19.30 Uhr wird
       gebeten (Montag, 6. Februar, Schönhauser Allee 26 A, 18.30 Uhr).
       
       31 Jan 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Luetzerath-und-die-Gruenen/!5907823
   DIR [2] /30-Prozent-Anstieg-in-Neuvertraegen/!5907530
   DIR [3] https://www.unverwertbar.org/aktuell/2023/8102/
   DIR [4] https://stressfaktor.squat.net/node/274409
   DIR [5] /Linke-Sozialprotestbuendnisse-in-Berlin/!5880453
   DIR [6] https://derpreisistheiss.noblogs.org/
   DIR [7] https://stressfaktor.squat.net/node/274271
   DIR [8] https://schneckenblog.blackblogs.org
   DIR [9] /Wohnungslose-in-der-Habersaathstrasse/!5896487
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Desiree Fischbach
       
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