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       # taz.de -- Studie zum Klimaschutz: 1,5-Grad-Grenze unrealistisch
       
       > Ein Stopp der Erderhitzung bei gefährlichen, aber noch kontrollierbaren
       > 1,5 Grad? Mangels sozialem Wandel nicht mehr plausibel, meinen
       > Forscher:innen.
       
   IMG Bild: Nicht mal in Ansätzen auf dem 1,5-Grad-Pfad: Klimaprotest im vergangenen Januar in Lützerath
       
       Berlin dpa/taz | Das Klimaziel, den globalen Temperaturanstieg auf 1,5 Grad
       im Vergleich zum vorindustriellen Niveau zu begrenzen, ist nach Ansicht von
       Hamburger Wissenschaftler:innen kaum realistisch. „Eine Begrenzung der
       globalen Erwärmung auf 1,5 Grad Celsius ist derzeit nicht plausibel“, heißt
       es in einer Mitteilung der Universität Hamburg zum [1][„Hamburg Climate
       Futures Outlook 2023“].
       
       Das fatale Fazit ziehen die Wissenschaftler:innen nicht, weil der
       Stopp der Erderhitzung physikalisch nicht mehr möglich sei. Sie attestieren
       eher politische und soziale Blockaden als solche technologischer Art.
       
       [2][Laut dem Weltklimarat IPCC] müssen sich die weltweiten CO2-Emissionen
       für das 1,5-Grad-Ziel bis 2030 praktisch halbieren, um bis 2050 bei null zu
       liegen. Das gilt seit Jahren ohne nennenswerten Fortschritt – und das
       Zeitfenster für das drastische Vorhaben schließt sich. Jenseits der 1,5
       Grad Erderhitzung werden katastrophale Folgen der Klimakrise noch
       wahrscheinlicher, etwa weitere Probleme bei der Welternährung oder
       lebensgefährliches Wetter. Aktuell hat sich die Erde [3][schon um 1,2 Grad
       aufgeheizt].
       
       Für die am Mittwoch vorgestellte Studie haben rund 60 Sozial- und
       Naturwissenschaftler:innen in einem interdisziplinären Team zehn
       gesellschaftliche, klimarelevante Faktoren untersucht. Dazu zählen die
       UN-Klimapolitik, die Gesetzgebung zum Klimaschutz, Proteste, soziale
       Bewegungen, transnationale Initiativen, Klagen vor Gericht,
       Konsumverhalten, der Abzug von Investitionen aus der fossilen Wirtschaft,
       die Wissensproduktion und die Medien.
       
       Es sei einiges in Bewegung gekommen, heißt es. Doch vor allem das Verhalten
       von Konsument:innen und Unternehmen bremse den weltweit dringend
       notwendigen Klimaschutz. „Die notwendige umfassende Dekarbonisierung
       verläuft einfach zu langsam“, erklärte Anita Engels, die Leiterin des
       Exzellenzclusters „Klima, Klimawandel und Gesellschaft“ (Cliccs).
       Dekarbonisierung bedeutet die Reduktion von Kohlendioxidemissionen.
       
       ## Medienberichterstattung wird besser
       
       Auch die Medien verhalten sich nach Ansicht der Autor:innen ambivalent:
       Mal unterstützten sie das Ziel einer CO2-neutralen Gesellschaft, mal
       unterminierten sie es. Engels sieht dabei den professionellen Journalismus
       eher positiv.
       
       Anders als in den USA verzichteten Medien in Europa zunehmend auf ein
       fälschliches Ausbalancieren zwischen der Mehrheitsmeinung der Wissenschaft
       und randständigen Gegenstimmen. In sozialen Medien fänden sich dagegen
       viele Fake News, vor allem Autoren aus dem rechten Spektrum verbreiteten
       unzutreffende Berichte, so die Soziologin.
       
       Entscheidend für eine Eindämmung der Erderwärmung ist nach Auffassung der
       Wissenschaftler:innen der soziale Wandel. „Wir sind nicht mal in
       Ansätzen auf dem richtigen Pfad“, sagte Engels.
       
       1 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://attachment.rrz.uni-hamburg.de/8c8af471/CLICCS-Hamburg-Climate-Futures-Outlook-2023.pdf
   DIR [2] /Warnung-des-Weltklimarats-IPCC/!5792170
   DIR [3] /Meteorologe-ueber-Temperaturrekorde/!5907199
       
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