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       # taz.de -- Weitere Warnstreiks bei der Post: Briefe und Pakete bleiben liegen
       
       > Die Angestellten bei der Deutschen Post streiken auch Dienstag für
       > bessere Löhne. Die Zustellung von vielen Briefen und Paketen verzögert
       > sich.
       
   IMG Bild: „15 % Wir sind es wert“ – die Streikenden fordern 15 Prozent mehr Lohn für Postangestellte
       
       Berlin/Bonn dpa | Die Gewerkschaft Verdi hat am Dienstag die
       [1][Warnstreiks bei der Post] mit Arbeitsniederlegungen in Brief- und
       Paketzentren sowie in der Zustellung fortgesetzt. „Es ist überall gut
       angelaufen, hohe Beteiligung, die Stimmung ist gut“, sagte ein
       Gewerkschaftssprecher am Dienstagmorgen in Berlin. Damit dürften erneut
       Millionen Briefe und Hunderttausende Pakete liegenbleiben. Mit dem
       Arbeitskampf will die Gewerkschaft ihren Forderungen in der laufenden
       Tarifrunde Nachdruck verleihen.
       
       Verdi hat die Post-Beschäftigten in Dortmund, Hamburg, Saarbrücken,
       Nürnberg, Frankfurt/Main und Stuttgart zu Protestkundgebungen aufgerufen.
       Bereits am Montag hatten nach Gewerkschaftsangaben rund 8.000
       Postbedienstete die Arbeit niedergelegt. Dadurch wurde nach Angaben der
       Post die Zustellung von rund einer Million Briefen und mehreren
       Hunderttausend Paketen ausgebremst.
       
       Die Gewerkschaft fordert 15 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die rund
       160.000 Tarifbeschäftigten im Bereich Post & Paket Deutschland. Begründet
       wird die Forderung unter anderem mit der hohen Inflation. „Unsere
       Mitglieder gehen auf die Straße, weil sie sich schlichtweg keinen
       Kaufkraftverlust leisten können“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea
       Kocsis.
       
       Die Post reagierte mit Unverständnis auf das Vorgehen von Verdi. Ein
       Unternehmenssprecher sagte zu Wochenbeginn, der Konzern habe für [2][die
       nächste Runde der Tarifverhandlungen am Mittwoch] und Donnerstag bereits
       ein Angebot angekündigt. Die neuerlichen Warnstreiks seien deshalb
       überzogen. Das Verhalten der Gewerkschaft gehe zu Lasten der Kundinnen und
       Kunden des Konzerns. Die Höhe der Tarifforderung bewertet die Post als
       „nicht vertretbar“.
       
       Schon im Januar hatte es an mehreren Tagen Warnstreiks gegeben. Zuletzt
       waren wegen der Ausstände an einem Tag 20 Prozent der Pakete und 9 Prozent
       der Briefe nicht ausgeliefert worden.
       
       7 Feb 2023
       
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