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       # taz.de -- +++ Live-Ticker zur Wahl in Berlin +++: SPD will Gespräche mit CDU führen
       
       > Die SPD liegt mit 105 Stimmen vor den Grünen, damit ist Rot-Grün-Rot
       > möglich. CDU will sich für das Ausloten einer Zweierkoalition Zeit
       > lassen.
       
   IMG Bild: Abgestrafte SPD-Bürgermeisterin: Franziska Giffey will auch Gespräch mit dem Wahlgewinner CDU führen
       
       ## 08:30 Uhr: Kai Wegner sucht nach Zweierkoalition
       
       Der Berliner CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner will nach der Wiederholung der
       Abgeordnetenhauswahl bei Grünen und SPD um die Bildung einer
       Zweierkoalition mit seiner Partei werben. Er wolle in Sondierungsgesprächen
       mit beiden Parteien herausfinden, „ob wir eine Modernisierungskoalition
       hinbekommen“, sagte Wegner am Montag im Bayerischen Rundfunk. Sowohl
       Umweltthemen als auch die Sozialpolitik der Stadt seien ihm wichtig,
       beteuerte der Christdemokrat.
       
       „Berlin ist eine Stadt der Obdachlosigkeit und der Kinderarmut – und ich
       möchte, dass Berlin eine Stadt wird, wo jeder seinen Platz findet“, sagte
       Wegner. „Das ist in den letzten Jahren unter der SPD in Berlin nicht
       passiert.“
       
       Der CDU-Politiker warnte die bisherige Regierungskoalition vor einer
       Neuauflage. „Alle drei Regierungsparteien – SPD, Grüne und Linke – haben
       verloren“, sagte er. Die SPD habe das historisch schlechteste Wahlergebnis
       eingefahren, das sie je in Berlin hatte – „und die Berliner CDU hat einen
       klaren Regierungsauftrag“.
       
       Bei der Bildung einer neuen Regierung herrsche keine Eile. Er wolle „allen
       die nötige Zeit lassen, weil der eine oder andere scheint ja noch in
       Schockstarre verhaftet sein“, sagte Wegner. (afp)
       
       ## 07:31 Uhr: Giffey will auch Gespräche mit der CDU führen
       
       Ungeachtet des historisch schlechten Wahlergebnisses der SPD will Berlins
       Regierungschefin Franziska Giffey mit Grünen und Linken über eine mögliche
       Fortsetzung der Koalition sprechen. „Wenn die SPD in der Lage ist, eine
       starke Regierung anzuführen, dann ist das für uns ein Punkt, den wir nicht
       einfach zur Seite schieben können“, sagte Giffey am Montagmorgen im
       RBB-Inforadio. Selbstverständlich werde die SPD aber auch Gespräche mit dem
       Wahlsieger und CDU-Spitzenkandidaten Kai Wegner führen, dessen Partei 28,2
       Prozent holte und damit um gut 10 Punkte im Vergleich zur Wahl 2021
       zulegte.
       
       Giffey betonte aber: „Am Ende geht es darum, wer eine stabile Mehrheit im
       Abgeordnetenhaus organisieren kann, und wo gibt es die größten inhaltlichen
       Schnittmengen für einen Weg, den wir begonnen haben.“ Angesicht des
       schlechten Abschneidens ihrer Partei seien aber Konsequenzen erforderlich,
       so Giffey. „Egal, in welcher Konstellation wir agieren: Es braucht
       Veränderungen in der Stadt und in der Zusammenarbeit in der Regierung – da
       ist schon einiges aufzuarbeiten.“
       
       Die Sozialdemokraten schnitten mit 18,4 Prozent so schlecht ab wie nie seit
       1950 (2021: 21,4). Die Grünen, die seit 2016 mit Linken und SPD regieren,
       erreichten ebenfalls 18,4 Prozent (18,9), lagen aber 105 Stimmen hinter den
       Sozialdemokraten. Die AfD legte auf 9,1 zu (8,0). Ein bitterer Wahlabend
       war es für die FDP, die mit 4,6 Prozent aus einem weiteren Landesparlament
       flog (7,1). (dpa)
       
       ## 00:10 Uhr: Die SPD landet 105 Stimmen vor den Grünen
       
       Es bleibt dabei: Die SPD holt Platz 2 hinter der CDU. Nach Auszählung aller
       Wahllokale kommt sie auf 278.978 Zweitstimmen. Die Grünen holen 278.873,
       nur 105 Stimmen weniger.
       
       Beide Parteien kommen laut Landeswahlleiter am Ende auf 18,4 Prozent der
       Stimmen. Aber weil die SPD hauchdünn vorn liegt, werden die Grünen bei
       einer Fortführung der Rot-Grün-Roten Koalition kaum einen personellen
       Wechsel im Roten Rathaus fordern können.
       
       Wer künftig Berlin regieren wird, bleibt auch nach diesem Wahlkrimi offen.
       Neben einer weiterhin SPD-geführten rot-grün-roten Koalition hätte auch ein
       Bündnis von CDU und SPD oder von CDU und Grünen eine rechnerische Mehrheit.
       (taz)
       
       ## 23:55 Uhr: Giffey verliert ihren Wahlkreis
       
       Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat bei der
       Wiederholung der Abgeordnetenhauswahl im Kampf um ein Direktmandat eine
       deftige Schlappe erlitten. Die Spitzenkandidatin der Sozialdemokraten
       verlor im Wahlkreis Neukölln 6 gegen den CDU-Kandidaten Olaf Schenk, wie am
       Sonntagabend auf der Webseite der Landeswahlleitung zu sehen war. Nach
       Auszählung aller Gebiete lag Giffey bei 29,6 Prozent der Erststimmen,
       Schenk bei 45,3 Prozent. Über die Liste ihrer Partei hat Spitzenkandidatin
       Giffey aber einen Platz im Abgeordnetenhaus sicher. (dpa)
       
       ## 23:53 Uhr: SPD scheint Nase vorn zu haben
       
       Am Ende scheint sich die SPD doch vor den Grünen zu halten. Mittlerweile
       fehlen nur noch die Stimmen aus zwei Wahllokalen und die SPD kommt auf
       278.782 Zweitstimmen, 233 mehr als die Grünen, die bei 278.549 liegen.
       
       Allerdings liegen die beiden fehlenden Wahllokale in Mitte und Neuköll, in
       Gegenden in denen die Grünen stärker als die SPD sind. Es bleibt spannend.
       Die Frage bleibt: wer fordert als Erstes die Neuauszählung? (taz)
       
       ## 23:50 Uhr: FDP defintiv nicht im Parlament
       
       Kurz vor Schluss der Auszählung steht defintiv fest, dass die FDP nicht
       mehr im Abgeordnetenhaus vertreten sein wird. Sie liegt laut Zahlen des
       Landeswahlleiters bei 4,6 Prozent der Zeitstimmen. Bei nur noch 4 fehlenden
       Wahllokalen ist ein Sprung über die 5-Prozent-Hürde nicht mehr möglich.
       (taz)
       
       ## 23:45 Uhr: Fotofinish zwischen SPD und Grünen
       
       Das Rennen zwischen SPD und Grünen bleibt bis zum Schluss offen. Laut
       [1][wahlen-berlin.de] fehlen nur noch die Stimmen aus 4 der 3.764
       Wahllokale. Und nun liegt die SPD wieder mit 182 Stimmen knapp vor den
       Grünen.(taz)
       
       ## 23:10 Uhr: Kurz vor Schluss Grüne minimal vor der SPD
       
       Kurz vor Ende der Auszählung der #BerlinWahlen2023 liegen die Grünen
       minimal vor der SPD. Nach Auszählung von 3.745 der 3.764 Wahllokale kommen
       die Grünen auf 277.619 Zweitstimmen. Die SPD liegt mit 277.227 weniger als
       400 Stimmen dahinter. (taz)
       
       ## 23:05 Uhr: Parlamentspräsident verliert Wahlkreis
       
       Der bisherige Präsident des Abgeordnetenhauses, Dennis Buchner, hat bei der
       Wiederholungswahl sein Direktmandat im Wahlkreis Pankow 4 verloren. Der
       SPD-Politiker erhielt am Sonntag nach Auszählung aller Stimmgebiete im
       Wahlkreis 19,6 Prozent der Erststimmen, wie aus Angaben der
       Landeswahlleitung vom Sonntagabend hervorgeht. Er blieb damit deutlich
       hinter dem CDU-Kandidaten Dirk Stettner zurück, der auf 29,6 Prozent der
       Erststimmen kam. (dpa)
       
       ## 23:00 Uhr: Jarasch und Saleh verpassen Dirktmandat
       
       Sowohl der SPD-Fraktionschef Raed Saleh als auch die
       Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch haben bei der Abgeordnetenhauswahl
       kein Direktmandat gewinnen können. Beide unterlagen im Wahlkreis Spandau 2
       dem CDU-Kandidaten Ersin Nas, wie am Sonntag nach Auszählung aller Stimmen
       des Wahlkreises auf der Seite der Landeswahlleitung zu sehen war.
       
       Auf Nas entfielen demnach 33,6 Prozent der Erststimmen, auf Saleh 25,9
       Prozent und auf Jarasch 10,3 Prozent. Für die CDU bedeutete das ein Plus
       von 11,3 Prozentpunkten im Vergleich zur Abgeordnetenhauswahl 2016. Saleh
       verlor dagegen 11,3 Prozentpunkte im Vergleich zu 2016. (dpa)
       
       ## 21.10 Uhr: Rot-Grün-Rot kann Wähler:innen nicht halten
       
       Eine erste Analyse der Wählerwanderung von infratest dimap (siehe Grafik
       weiter unten) zeigt, dass die bisherigen Koalitionäre SPD, Grüne und Linke
       ihre Wähler:innen nicht bei der Stange halten konnten. Alle drei
       verlieren am stärksten an die Gruppe der Nichtwähler:innen. Offenbar waren
       hier Stammwähler:innen enttäuscht, stimmten aber immerhin nicht für die
       Konkurrenz, sondern gingen einfach nicht zur Wahl.
       
       Die SPD hat allerdings zusätzlich noch mal fast genauso viele Stimmen an
       die CDU verloren.
       
       Die Union wiederum profitierte zudem von fast 30.000 Wähler:innen, die beim
       letzte Mal noch für die FDP gestimmt hatten. (taz)
       
       ## 20:50 Uhr: Weitere Hochrechnung bestätigt FDP-Aus
       
       Eine weitere Hochrechung des ZDF bestätigt erneut das Ausscheiden der FDP
       aus dem Berliner Abgeordnetenhaus. Demnach kommen die Liberalen nur auf 4,7
       Prozent und scheitern damit an der 5-Prozent-Hürde.
       
       Weiterhin gleich auf liegen SPD und Grüne, laut der Hochrechnung nun bei
       18,4 Prozent.
       
       Kurz darauf bestätigt eine neue Hochrechnung der ARD den Trend. Auch sie
       sieht SPD und Grüne absolut gleich auf. Wer von beiden tatsächlich vorne
       liegt, dürfte sich erst mit dem vorläufigen amtlichen Endergebnis sagen
       lassen.
       
       Klarer ist es bei der FDP. Auch die ARD sieht sie stabil bei 4,7 Prozent
       und damit im Aus. (taz)
       
       ## 20:48 Uhr: Linke in Neukölln wieder hinter den Grünen, AfD in zwei
       Wahlkreisen vorn
       
       Ein sich zwischenzeitlich abzeichnender Erfolg der Linkspartei im
       nördlichen Neukölln wird wohl doch ausbleiben. Nach Auszählung von Stimmen
       in 56 der 59 Wahllokale im Wahlkreis 2 liegt der Kandidat der Grünen bei
       den Erststimmen mit 34,6 Prozent klar vor dem der Linken, der auf 26,8
       Prozent abgerutscht ist.
       
       Weiterhin verfestigt hat sich die Aufteilung Berlin in Hochburgen von
       Grünen und CDU. Während die Grünen in fast allen Innenstadtbezirken die
       Wahlkreise gewinnen, liegt außerhalb des S-Bahn-Rings fast überall die CDU
       vorn.
       
       Nur in einem Wahlkreis im nördlichen Treptow-Köpenick führt der Kandidat
       der SPD. In zwei Wahlkreisen in Marzahn-Hellersdorf liegt die AfD vorn, im
       Wahlkreis 2 nur sehr knapp, im Wahlkreis 1 mutmaßlich uneinholbar. Die
       beiden Wahlkreise gingen auch schon bei der vorigen Abgeordnetenhauswahl im
       Jahr 2016 an die AfD ebenso wie bei der ursprünglichen Wahl 2021.
       
       Die SPD scheint nur 3 bis 4 Wahlkreise zu gewinnen. Im Pankower Wahlkreis
       9, das ist ein Teil von Prenzlauer Berg, liefert sie sich noch ein
       Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Grünen.
       
       Eine stets aktuelle Karte mit dem jeweiligen Auszählungsstand der
       Wahlkreise finden Sie weiter unten. (taz)
       
       ## 20:45 Uhr: Es gab schon häufiger Regierungen gegen die stärkste Fraktion
       
       Nach der Abgeordnetenhauswahl in Berlin ist eine Koalition ohne Beteiligung
       der Wahlgewinner von der CDU möglich. Auch in anderen Bundesländern waren
       nicht immer die stärksten Landtagsfraktionen an einer Regierung beteiligt.
       Zuweilen gab es nur einen Abstand von einem Sitz zum regierenden
       Zweitplatzierten, mitunter aber auch einen viel größeren. Einige Beispiele:
       
       Baden-Württemberg: Der Grünen-Politiker Winfried Kretschmann wird 2011
       erster Ministerpräsident seiner Partei. Die CDU stellt damals zwar mit 60
       Sitzen die stärkste Fraktion im Stuttgarter Landtag. Doch Grüne (36 Sitze)
       und SPD (35 Sitze) haben eine gemeinsame Mehrheit gegenüber Schwarz-Gelb
       (zusammen 67 Sitze).
       
       Thüringen: Als Linken-Politiker Bodo Ramelow 2014 erstmals zum
       Ministerpräsidenten gewählt wird, hat die Fraktion seiner Partei 28 Sitze
       im Parlament – 6 weniger als die CDU. Zusammen mit SPD und Grünen kommt er
       aber auf die notwendige Mehrheit von 46 Sitzen.
       
       Hamburg: Nach der Wahl 2001 hat die CDU von Bürgermeister Ole von Beust 33
       Sitze in der Bürgerschaft. Stärkste Kraft ist die SPD mit 46 Mandaten. Von
       Beust schafft aber zusammen mit 6 Sitzen der FDP und 25 Sitzen der
       Schill-Partei den Sprung an die Spitze des Rathauses.
       
       Bund: 1969 wird Willy Brandt zum ersten SPD-Bundeskanzler gewählt. Im
       Bundestag hat zwar die CDU/CSU-Fraktion 13 Sitze mehr als die
       Sozialdemokraten, aber mit den 31 Sitzen der Liberalen steht die
       SPD/FDP-Mehrheit im Parlament. (dpa)
       
       ## 20:15 Uhr: Hochrechnung sieht Linke in Neukölln vorn
       
       Laut aktuellem Auszählungsstand könnte die Linkspartei einen Achtungserfolg
       in nördlichen Neukölln erzielen, der zum ehemaligen Westberlin gehört. Dort
       liegt sie im Wahlkreis 2 – der wegen seiner Nähe zum Nachbarbezirk gern
       Kreuzkölln genannt wird – nach Auszählung von 37 der 58 Wahlbezirke bei den
       Erststimmen knapp vor den Grünen, die in dem szenigen Kiez bisher eine
       ihrer Hochburgen hatten. (Grafik siehe weiter unten).
       
       Ansonsten zeigen die bisher vorliegenden Wahlkreisergebnisse einen
       deutliche Trennung von Innenstadt und Außenbezirken. In den
       Innenstadtwahlkreisen in Prenzlauer Berg, Mitte, Wedding, Schöneberg und
       Kreuzberg liegen fast ausnahmlos die Grünen vorn. Die CDU führt dagegen in
       den Außenbezirken. In Osten hat sie sogar der Linkspartei den Rang
       abgelaufen. Die AfD könnte zwei Wahlkreise in Marzahn-Hellerdorf gewinnen.
       
       Die SPD führt aktuell in nur vier Wahlkreisen. (taz)
       
       ## 20:09 Uhr: Auch ZDF sieht Grüne und SPD wieder gleich auf
       
       Auch in der neusten Hochrechnung des ZDF liegen SPD und Grüne wieder auf
       gleicher Höhe – hier bei 18,2 Prozent. Auch laut ZDF scheitert die FDP
       weiter an der 5-Prozent-Hürde. (taz)
       
       ## 20:07 Uhr: Rennen um Platz 2 bleibt offen
       
       Laut der neusten Hochrechnung der ARD liegen Grüne und SPD jetzt wieder
       gleichauf – aktuell bei 18,6 Prozent. (taz)
       
       ## 20:05 Uhr: Wahlforscher: CDU profitiert von heftiger Kritik am Berliner
       Senat
       
       Die CDU von Spitzenkandidat Kai Wegner hat bei der Wiederholungswahl in
       Berlin nach Angaben von Wahlforschern von der Unzufriedenheit mit dem
       rot-grün-roten Senat profitiert. Nur selten habe es für Regierungspolitik
       schlechtere Noten gegeben, hieß es am Sonntagabend in einer ersten Analyse
       der Forschungsgruppe Wahlen.
       
       Mitverantwortlich für das gute CDU- und das schwache SPD-Ergebnis sei auch
       gewesen, dass die Regierende Bürgermeisterin und Spitzenkandidatin der
       Sozialdemokraten, Franziska Giffey, wenig Zugkraft entfaltet habe. Hinzu
       komme die Schwäche der FDP und ein Mobilisierungserfolg der CDU bei älteren
       Menschen. (dpa)
       
       ## 19:55 Uhr: FDP will deutlichere Stimme in der Ampel werden
       
       Als Konsequenz aus der Berlin-Wahl dringt FDP-Generalsekretär Bijan
       Djir-Sarai darauf, dass die Stimme der Liberalen in der Ampel-Koalition im
       Bund deutlicher werden müsse. „Selbstverständlich hat das auch Folgen mit
       Blick auf Berlin“, sagt er im ZDF zum schlechten Abschneiden der FDP bei
       der Landtagswahl. „Die Stimme der FDP innerhalb der Ampel muss deutlicher
       sein als vorher.“ Dies betreffe etwa den Streit um das Planungsrecht für
       Verkehrsprojekte. (rtr)
       
       ## 🐾 19:50 Uhr: taz titelt: Berlin ärgert sich schwarz
       
       „Berlin ärgert sich schwarz“, lautet der Titel der taz-Ausgabe von Montag,
       [2][den Seite-1-Redakteur Lukas Wallraff vorab getwittert hat]. (taz)
       
       ## 🐾 19:50 Uhr: Giffey leidet unter Amtsmalus
       
       Franziska Giffeys Amtsbonus ist eher ein Amtsmalus, analysieren die
       taz-Redakteur:innen Uwe Rada und Anna Lehmann. Nicht einmal mit ihren
       Erfolgen sei die SPD bei den Wählerinnen und Wählern durchgedrungen. (taz)
       
       ## 19:45 Uhr: FDP-Aus bietet Chancen für die CDU
       
       Das sich in den Hochrechnungen von ARD und ZDF abzeichnende Ausscheiden der
       FDP aus dem Berliner Abgeordnetenhaus verbessert die Chancen der CDU, eine
       Koalition zu bilden. Denn ohne FDP im Parlament hätte die Union sowohl mit
       der SPD als auch mit den Grünen eine knappe Mehrheit der Sitze. Diese
       beiden Möglichkeiten für eine Zweierkoalitionen erscheinen somit als
       realistische Alternative zur bisherigen rot-grün-roten Koalition. Diese
       hätte nach aktuellem Stand auch eine sichere Mehrheit. Unklar ist jedoch,
       ob SPD oder Grüne darin die stärkste Fraktion stellen würde und damit den
       Anspruch auf den Posten der Regierenden Bürgermeisterin stellen könnten.
       (taz)
       
       ## 19:40 Uhr: Wegner hat keine Koalitionspräsenz
       
       „Ich habe da gar keine Präferenz“, sagt CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner im
       ZDF mit Blick auf die jetzt anstehenden Sondierungsgespräche. Er gehe offen
       in die Verhandlungen und werde bereits am Montag SPD und Grüne einladen.
       Mit beiden Parteien kann die CDU rechnerisch ein Zweierbündnis schmieden.
       Ziel sei es, schnell eine stabile Regierung zu bilden. Es gebe einen klaren
       Regierungsauftrag für die CDU, das könnten die anderen Parteien nicht
       ignorieren. (rtr)
       
       ## 19:35 Uhr: Kipping sieht weiter soziale Mehrheit
       
       Berlins bisherige Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sieht trotz des
       voraussichtlichen Wahlsiegs der CDU keinen Regierungsauftrag für die
       Christsozialen. „Es gibt nach jetzigem Stand der Ergebnisse klare soziale
       Mehrheiten im Berliner Parlament und in dieser Zeit braucht es das auch“,
       sagte sie am Sonntagabend im ZDF. „Wer Berlin was Gutes will, kann nicht
       wollen, dass die Truppe von Kai Wegner über die Zukunft des Sozialtickets
       entscheidet, über die Zukunft von bezahlbarem Wohnen oder am Ende sogar die
       Herausforderung der Flüchtlingsbewegung bewältigt.“ (dpa)
       
       ## 🐾 19:30 Uhr: Liveschalte zur Wahlparty der Linken und der SPD
       
       [3][Im taz-talk zur Berlin-Wahl] berichtet taz-Berlin-Redakteur Timm Kühn
       von entspannter Stimmung bei der Wahlparty der Linkspartei. Dort sei man
       froh, dass die Linke eine stabile Stimme in Berlin bleibe.
       
       Ganz anders sieht es bei der SPD-Party im Wllly-Brandt-Haus aus, berichtet
       später Anna Lehmann. In der Parteizentrale verweise man vor allem auf
       Berliner Themen, die für das schlechte Ergebnis verantwortlich seien. Zu
       den Koalitionsoptionen meint Lehmann, dass die SPD natürlich kein Interesse
       an einer Großen Koalition mit der CDU haben können, aber noch weniger
       daran, kleine Partnerin in einer grün-geführten Regierung zu sein. Sie
       vermutet daher, dass es doch zu einer Zusammenarbeit mit der Union kommen
       könnte. (taz)
       
       ## 19:25 Uhr: FDP laut Hochrechnungen draußen
       
       Nach der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus vom Sonntag sehen
       Hochrechnungen von ARD und ZDF die FDP nicht mehr im Landesparlament.
       Während die ARD die Liberalen in der Hauptstadt bei 4,5 Prozent verortete,
       lag die Partei laut ZDF bei 4,8 Prozent. Bei der Wahl vom September 2021,
       die nun wegen Pannen wiederholt wurde, hatte die FDP 7,1 Prozent erreicht.
       
       Bei beiden Sendern liegen zudem die Grünen jetzt hauchdünn mit jeweils 0,1
       Prozentpunkten Vorsprung vor der SPD – und damit auf Platz 2 hinter der
       CDU. (afp/taz)
       
       ## 🐾 19:20 Uhr: Wegner bleibt König ohne Land
       
       CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner bleibt trotz des deutlichen Wahlsieges
       seiner Partei vorerst ein König ohne Land, [4][schreibt
       taz-Berlin-Redakteur Stefan Alberti in einer ersten Analyse]. (taz)
       
       ## 19:15 Uhr: Lederer will progessive Mehrheit
       
       Linken-Spitzenkandidat Klaus Lederer hat nach der Wiederholungswahl zum
       Berliner Abgeordnetenhaus die grundsätzliche Bereitschaft seiner Partei zur
       Fortsetzung ihrer Regierungsbeteiligung betont. Die entscheidende Frage
       sei, ob nach dem Urnengang „progressive Mehrheiten“ zustande kämen, sagte
       Lederer am Sonntag. „An der Linken wird es nicht scheitern“, fügte er
       hinzu. (afp)
       
       ## 19:05 Uhr: Giffey will Segel noch nicht streichen
       
       Berlins Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sagt im ZDF, es sei
       trotz Wahlverlusten ihrer SPD zu früh, um die Segel zu streichen. Es müsse
       abgewartet werden, ob die SPD am Ende auf Platz zwei und damit vor den
       Grünen landen werde. Noch sei es unklar, wie stabile Mehrheiten im
       Abgeordnetenhaus aussehen könnten. (rtr)
       
       ## 🐾 19:00 Uhr: taz-Talk im Livestream gestartet
       
       Die taz-Redakteur:innen Simone Schmollack und Jan Feddersen haben ihren
       taz-Talk zum Wahlausgang in Berlin gestartet. In einer ersten Einschätzung
       meinte Simone Schmollack, Franziska Giffey habe schockiert gewirkt,
       offensich habe sie nicht mit so einem schlechten Ausgang gerechnet. Den
       taz-Talk mit Gästen im Livestream [5][finden Sie hier]. (taz)
       
       ## 🐾 18:58 Uhr: taz-Kommentatorin sieht keine konservative Trendwende
       
       Die viel beschworene „konservative Trendwende“ voraussichtlich nicht
       kommen, [6][kommentiert Anna Klöpper, Leiterin der taz-Berlin-Redaktion das
       Wahlergebnis.] Kai Wegner dürfte ein einsamer Wahlgewinner bleiben, die
       tragische Figur dieses Wahlabends. (taz)
       
       ## 18:54 Uhr: Neue Hochrechnung von ARD und ZDF
       
       Laut einer zweiten Hochrechnung des ZDF liegen SPD und Grüne weiter
       gleichauf, jetzt bei jeweils 18,2 Prozent der Zweitstimmen. Auch die
       Zukunft der FDP bleibt unklar, das ZDF sieht sie weiter bei 5,0 Prozent.
       
       In der ARD zeichen sich leichten Tendenzen ab. Hier liegen die Grünen laut
       der neusten Hochrechnung knapp vor der SPD. Die FDP käme demnachnur auf 4,6
       Prozent und würde den Wiedereinzug ins Parlament verpassen. (taz)
       
       ## 18:50 Uhr: AfD sieht sich als Gewinner
       
       AfD-Chef Tino Chrupalla will nach der Wiederholungswahl zum
       Abgeordnetenhaus in Berlin „mit allen demokratischen Parteien ins Gespräch
       kommen“. Es gebe zwei Wahlsieger, die CDU und die AfD, sagte er am Sonntag
       im ZDF. Es sei klar, dass die Stadt „sich gegen Rot-Rot-Grün gewandt hat“.
       
       Die AfD kommt laut ersten Hochrechnungen auf rund 9 Prozent der Stimmen.
       Ihr Ziel, ein wieder zweistelliges Ergebnis, hat sie damit verfehlt.
       (afp/taz)
       
       ## 18:45 Uhr: CDU holt bestes Ergebnis seit 1999
       
       Die Berliner CDU hat bei der Wahlwiederholung ihr bestes Ergebnnis seit
       1999 geholt. Damals war sie noch von heute kaum vor tellbaren 40,8 Prozent
       der Berliner:innen gewählt worden. Von 1971 bis 1999 hatte sich stets
       zwischen 38 und 48 Prozent erreicht, lange Jahre stellte sie mit Eberhard
       Diepgen dern Regierenden Bürgermeister. Nach Aufdeckung des Berliner
       Bankenskandals, in den führende CDU-Politiker verwickelt waren, war die CDU
       bei Neuwahen im Jahr 2001 auf 23,8 Prozent abgestürzt. Davon hat sie sich –
       trotz des Anstiegs am Sonntag – immer noch nicht wieder erholt. (taz)
       
       ## 18:35: FDP-Spitzenkandidat hofft noch
       
       FDP-Spitzenkandidat Sebastian Czaja hat sich zurückhaltend zum Abschneiden
       seiner Partei bei der Berliner Abgeordnetenhauswahl geäußert. „Wir werden
       abwarten, wie sich der Auszählungsstand weiter entwickelt“, sagte Czaja am
       Sonntag in der ARD. Laut den Prognosen und einer ersten Hochrechnung von
       Infratest dimap müssen die Liberalen um den Wiedereinzug in das Berliner
       Abgeordnetenhaus bangen, sie liegen demnach bei 4,5 Prozent. (dpa)
       
       ## 18:27 Uhr: Erste Hochrechnung sieht CDU klar vorn
       
       Laut einer ersten Hochrechung des ZDF ist die CDU der klare Gewinner der
       Wahl. Sie käme demnach auf 27,8 Prozent der Zweitstimmen, fast 10
       Prozentpunkte mehr als noch 2021. SPD und Grüne liegen gleichauf bei 18,1
       Prozent. Die FDP liegt bei 5,0 Prozent und muss weiter um den Verbleib im
       Palament zittern.
       
       Zu ähnlichen Ergebnissen kommt die erste Hochrechung der ARD.
       
       Rechnerisch möglich wäre damit in erster Linie eine Fortsetzung der
       bisherigern rot-grün-roten Koalition. Aber auch die CDU käme zusammen mit
       der SPD oder mit den Grünen auf eine sehr knappe Mehrheit. Die würde
       allerdings deutlicher ausfallen, wenn die FDP nicht mehr ins
       Abgeordnetenhaus einzöge. Eine Zusammenarbeit mit den Grünen hatte
       CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner aber vor kurzem ausgeschlossen. (taz)
       
       ## 18.16 Uhr: Grünen-Chef für Rot-Rot-Grün
       
       Grünen-Parteichef Omid Nouripour hält eine Fortsetzung von Rot-Rot-Grün in
       Berlin für möglich. „Wir haben eine Präferenz für einen Fortgang der
       bisherigen Koalition – am besten mit den Grünen vorn“, sagt Nouripour in
       der ARD. „Aber natürlich werden die Grünen in Berlin mit allen
       demokratischen Parteien sprechen.“ (rtr)
       
       ## 18.15 Uhr: Giffey räumt Niederlage ein
       
       Franziska Giffey erkennt die Niederlage bei der Wahl an. Offenkundig seien
       die Berlinerinnen und Berliner unzufrieden gewesen, sagt die Regierende
       Bürgermeisterin. „Wir haben zusammen gekämpft.“ Es habe aber nicht für den
       ersten Platz und womöglich auch nicht den zweiten Platz gereicht. Es gehe
       nun aber darum, eine stabile Mehrheit zu bilden. Das müsse auch eine
       Aufgabe für die SPD sein. (rtr)
       
       ## 18.13 Uhr: Linke glaubt weiter an Rot-Grün-Rot
       
       Linken-Fraktionschef Dietmar Bartsch hält eine Fortführung der aktuellen
       Regierungskoalition in Berlin für möglich. „Die Linke ist wieder da“, sagt
       der Bundestagsabgeordnete Bartsch in der ARD zum Abschneiden seiner Partei.
       Zwar sei die CDU die stärkste Partei geworden. Es könne aber auch eine
       Fortführung eine Mitte-links-Projektes in der Hauptstadt geben. (rtr)
       
       ## 18:15 Uhr: Wegner will Koalition anführen
       
       CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner will „Schluss mit dem Gegeneinander machen,
       Fahrrad gegen Auto, Innenstadt gegen Außenbezirke“. Er wolle eine
       erfolgreiche Berlin-Koalition anführen, betonte Wegner im ZDF, dafür führe
       man in den kommenden Tagen Gespräche. (taz)
       
       ## 18:10 Uhr: Kevin Kühnert bekräftigt Machtanspruch der SPD
       
       Der SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert hat kurz nach dem Schluss der
       Wahllokale im ZDF den Machtanspruch der SPD bekräftigt. Zwar schmerze das
       Wahlergebnis und man müsse der CDU gratulieren. Sie habe einen Nerv bei
       einem Teil der Stadt getroffen. „Aber wer regieren möchte, muss eine
       Mehrheit haben“, betonte Kühnert. „Wir wünschen uns in der SPD, dass
       Franziska Giffey Regierende Bürgemeisterin sein kann“.
       
       Ähnlich reagierte der ehemalige Regierende Bürgermeister Michael Müller
       (SPD) in der ARD. Die CDU werde trotz ihres Wahlsieges nicht zwangsläufig
       Berlin regieren. „Es ist ein starkes Ergebnis für die CDU“, räumte der
       jetzige SPD-Bundestagsabgeordnete ein. Eine Koalition mit SPD oder Grünen
       sei aber kein Selbstläufer. „Es gibt inhaltlich viel Trennendes“, sagte
       Müller. (taz/rtr)
       
       ## 18:04 Uhr: CDU sieht klaren Regierungsauftrag für sich
       
       CDU-Generalsekretär Mario Czaja sieht einen „klaren Regierungsauftrag“ für
       den christdemokratischen Spitzenkandidaten Kai Wegner. „Berlin hat
       gewonnen, Berlin kann feiern“, sagt Czaja in der ARD. „Die jetzige
       Regierung ist abgewählt.“ Jeder Anstand verbiete es, dass die noch
       amtierende Regierung weitermache. (rtr)
       
       ## 18:01 Uhr: CDU wird stärkste Partei
       
       Die CDU ist der klare Sieger bei der Wahlwiederholung in Berlin. Laut
       ersten Prognosen von ARD und ZDF nach Schließung der Wahllokale kann sie
       deutlich zulegen gegenüber der Wahl 2021 und wird sie stärkste Partei im
       neuen Abgeordnetenhaus. Sie holt zudem ihr bestes Ergebnis in Berlin seit
       1999.
       
       SPD und Grüne liefern sich demnach ein Kopf-an-Kopf-Rennen um Platz 2. Der
       aber könnte entscheidend sein, wer von beiden künftig die Regierende
       Bürgermeisterin in einer weiteren rot-grün-roten Koalition stellt.
       Rechnisch haben SPD, Linke und Grüne zusammen weiter eine Mehrheit der
       Sitze.
       
       Die FDP muss um den erneuten Einzug ins Berliner Landesparlament zittern.
       Die AfD kann leicht Gewinne verbuchen.
       
       Was das Ergebnis für die Bildung einer neuen Regierung heißt, bleibt
       vorerst offen. (taz)
       
       ## 17:55 Uhr: Niedrigere Wahlbeteiligung
       
       Bis 16 Uhr haben laut Landeswahlleiter 731.834 der zum Abgeordnetenhaus
       Berlin Wahlberechtigten ihre Stimme im Urnenwahllokal abgegeben. Unter
       Berücksichtigung der ausgestellten Wahlscheine entspricht dies einer
       Wahlbeteiligung von 48,8 Prozent der Wahlberechtigten. 2016 lag die
       Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt bei 54,3 Prozent. Damit lag die
       Wahlbeteiligung um 16 Uhr um 5,5 Prozentpunkte niedriger als zur Vorwahl
       2016. (taz)
       
       ## 17:30 Uhr: Wahlanalyse im taz-Talk – Livestream ab 19 Uhr
       
       Kommen die Grünen endlich zum Bürgermeisterinnenposten in Berlin? Oder
       bleibt es, wie es ist – mit Franziska Giffey an der Spitze? Der taz Wahl
       Talk bewertet ab 19 Uhr, wie die Wahlergebnisse einzuschätzen sind.
       Außerdem gibt es einen Ausblick auf das, was in Berlin politisch Sache sein
       wird. Durch den [7][Livestream hier auf youtube und auf taz.de] führen die
       taz-Redakteur:innen Simone Schmollack und Jan Feddersen. (taz)
       
       ## 17:15 Uhr: Allein im Wahllokal
       
       Um 17:07 Uhr betrete ich das Zimmer im 3. Stock der
       Fichtelgebirge-Grundschule. Niemand da außer den Wahlhelfern. Der Boden ist
       mit knisterndem, schwarzen Papierartigem beklebt, so dass man bei jedem
       Schritt denkt, man habe seine drei Wahlzettel verloren. Während mein
       Ausweis ordnungsgemäß mit der Wählerinnenliste abgeglichen wird, sage ich:
       „ Nicht viel los heut.“ Eine Wahlhelferin antwortet: „ War schon viel los.
       Sie sind halt jetzt in der goldenen Stunde.“ Die angekreuzten Wahlzettel
       soll ich in eine riesigen Plastikmülleimer schmeißen. Auf meine Bemerkung,
       dass das ja auch nicht grade vertrauenserweckend und seriös wirke,
       entgegnet eine Wahlhelferin prompt: Aber wir sind seriös!“. Die Tonne darf
       ich nicht fotografieren, aber vor dem Eingang der Schule steht das gleiche
       Exemplar. (dakr/taz)
       
       ## 17:00 Uhr: Noch eine Stunde
       
       Eine Stunde vor Schluss der Wahllokale zeichnet sich immer noch keine Panne
       ab. Das ist doch schon mal was. (taz)
       
       ## 16:15 Uhr: Spitzenkandidat:innen wählen sich selbst
       
       Franziska Giffey (SPD) hat sich auf Twitter vor allem über eine Frau im
       Einhornkosstüm gefreut (siehe weiter unten). Aber was bewegt die
       Spitzenkandidat:innen der anderen Parteien?
       
       Kai Wegner (CDU) deutete an, [8][wen er gewählt haben könnte]: „Ich habe
       meine Stimme bereits abgegeben – für ein Berlin, das für alle
       funktioniert.“
       
       Klaus Lederer (Linke) [9][lies keinen Zweifel, wen er gewählt hat]: „Drei
       weitere Stimmen für die #BerlinerLinke sind: im Kasten!“
       
       Auch Sebastian Czaja (FDP) [10][ist das Wahlgeheimnis nicht sooo wichtig]:
       „Wer den politischen Wechsel will, (…), der macht es so wie ich und wählt
       heute mit allen Stimmen FDP.“
       
       Bettina Jarasch (Grüne) [11][twitterte nur], dass sie ihre drei Kreuze
       gemacht habe, setzte aber ein #zeitfürgrün dahinter.
       
       Alles in allem kann man feststellen, dass die Spitzenkandidat:innen
       verkünden, dass sie sich selbst gewählt haben. (taz)
       
       ## 15:50 Uhr: Wahlbeobachter sehr zufrieden
       
       Die internationalen Wahlbeobachter des Europarats haben sich am
       Sonntagnachmittag zufrieden mit dem Verlauf der Berliner Wiederholungswahl
       gezeigt. „Der Gesamteindruck ist, dass alles wirklich gut läuft“, sagte
       Delegationsleiter Vladimir Prebilic der Deutschen Presse-Agentur vor
       Schließung der Wahllokale. „Die Dinge sind wirklich gut organisiert, muss
       ich sagen.“
       
       Die zehnköpfige Delegation des Kongresses der Gemeinden und Regionen des
       Europarats besuchte in kleinen Teams Wahllokale in allen zwölf Berliner
       Bezirken. Nach Prebilics Worten sprachen sie mit Wahlvorständen und
       beobachteten die Abläufe. Die Wahlhelfer hätten gewusst, was zu tun sei, es
       habe keine langen Schlangen gegeben, niemand habe sich beschwert, sagte
       Prebilic.
       
       Kleinere Schwierigkeiten habe es gegeben, fügte er hinzu. Dazu zählte er,
       dass Wahlbeobachter zunächst keine Informationen bekommen hätten, weil ihr
       Besuch nicht erwartet worden sei. Das seien aber Einzelfälle. „Wir sind
       sehr zufrieden mit dem, was wir gesehen haben“, betonte der Slowene in dem
       auf Englisch geführten Interview.
       
       Vor Beginn der Wahl hatte sich [12][Prebilic im taz-Interview angekündigt],
       den Ablauf sehr genau unter die Lupe zu nehmen. (dpa/taz)
       
       ## 15:05 Uhr: EIL!! EIL! EIL!! GIFFEY LIEBT BERLIN! EIL! EIL!
       
       Die Regierende Bürgermeisterin und Spitzenkandidatin der SPD, liebt Berlin.
       [13][Das verkündete Franziska Giffey am Sonntag auf Twitter.] Sie
       kommenierte damit ein Foto, das sie mit einer Frau im Einhornkostüm zeigt.
       Sie hatte die Frau vor ihrem Wahllokal angetroffen. (taz)
       
       ## 🐾 14:55 Uhr: Die drei??? und das Rote Rathaus
       
       Um wen geht es noch einmal bei der heutigen Wahl? Franziska Giffey (SPD)
       möchte Regierende Bügermeisterin bleiben. Kai Wegner (CDU) und Bettina
       Jarasch (Grüne) wollen Giffey im Roten Rathaus ablösen. Was unterscheidet
       die Spitzenkandidat:innen? Die taz-Berlin-Redakteure Bert Schulz und Stefan
       Alberti [14][stellen sie vor]. (taz)
       
       ## 🐾 14:45 Uhr: Twitter trendet nach rechts
       
       Unabhängig vom realen Wahlausgang in Berlin lässt sich eine deutliche
       Veränderung auf Twitter beobachten. Unter dem laut einschlägigen Tools am
       meisten genutzten Hashtag #Berlinwahlen2023 wird überdeutlich gegen die
       amtierende rot-grün-rote Koalition gepostet, mit teils klarer Tendenz zur
       Hetze. Und stark für die AfD. Das war vor anderthalb Jahren noch deutlich
       anders.
       
       Deutlich gelassener geht es unter den Hashtags #Berlinwahl, #aghw23 und
       #agh zu. Dennoch ist unübersehbar, dass sich der Meinungsmainstream auf
       Twitter seit der Übernahme durch Elon Musk deutlich nach rechts verschoben
       hat. (taz)
       
       ## 14:30 Uhr: 8.000 mehr Wahlhelfer:innen
       
       Ein erstes Ergebnis der Berlin-Wahl liegt vor: Laut Landeswahlleiter sind
       an diesem Sonntag 42.000 Wahlhelfer:innen im Einsatz. Bei der
       verkorksten Wahl im September 2021 waren es nur 34.000. Diesmal sind also
       23 Prozent mehr im Einsatz.
       
       Zudem gibt es anders als vor anderthalb Jahren diesmal parallel keine
       Bundestagswahl, keinen Volksentscheid und auch keine Straßensperrungen
       durch den Berlin-Marathon. So ist es wenig überraschend, dass es bisher
       diesmal deutlich besser läuft. (dpa/taz)
       
       ## 🐾 14:25 Uhr: Endlich mal eine Schlange vorm Wahllokal
       
       Wahllokal in der Leberstraße in Schöneberg gegen Mittag: Vor der Tür muss
       man anstehen, weil drinnen alles voll ist. Dauert aber nur fünf Minuten.
       Trotzdem biegt einer ab und knurrt: „War ja klar, dass es wieder nicht
       funktioniert.“ Drinnen freuen sich die Wahlhelfer*innen eher über die
       hohe Wahlbeteiligung. Und die Wähler*innen in der Schlange vor der
       Wahlurne harren geduldig aus. (taz)
       
       ## 14:15 Uhr: Wahlbeteiligung bisher etwas niedriger als 2016
       
       Die Beteiligung bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus fällt bislang
       etwas geringer aus als bei der Wahl 2016. Um 12.00 Uhr lag sie bei 23,4
       Prozent, wie die Landeswahlleitung am Sonntag mitteilte. 2016 lag die
       Wahlbeteiligung zum gleichen Zeitpunkt bei 25,1 Prozent. Die Abstimmung in
       den 2.257 Berliner Wahllokalen verlaufe bisher ruhig, hieß es weiter. Bei
       der Angabe zur Beteiligung wurden laut der Mitteilung die ausgestellten
       Wahlscheine berücksichtigt.
       
       Ein direkter Vergleich mit dem Wahlgang 2021 ist nicht möglich. Damals
       wurde laut Wahlleiter die Beteilugung nur für die parallel laufende
       Bundestagswahl ermittelt. Da habe sie bis zum mittag bei 27,4 Prozent
       gelegen. (dpa/taz)
       
       ## 🐾 13.45 Uhr: Das Richtige, natürlich!
       
       Ein Restaurant am Grunewaldturm. Hunde bellen, ein paar Menschen sitzen in
       der Sonne. Zwei grauhaarige Damen suchen die Toilette. Für Nichtgäste 50
       Cent. Austausch beim Händewaschen auf dem Klo. Ob sie schon gewählt haben?
       Natürlich. Und was, wenn man fragen darf? Das Richtige! Die Ältere von
       beiden ergänzt: „Sollte alles so bleiben, wie es ist!“ Wo sie wohen? In
       Steglitz-Zehlendorf, sagt die Jüngere und dann mit musterndem Blick auf
       meine schwarze Fahrradmontour: Und Sie – aus Kreuzberg?! Nee, knapp
       daneben, aus Schöneberg. Und gewählt habe ich auch schon. Das Richtige
       natürlich! (plu/taz)
       
       ## 13:45 Uhr: Giffey trifft Einhörner
       
       Berlins Regierende Bürgermeister Franziska Giffey hat den Wahlkampf als
       „sehr intensiv“ bezeichnet. „Wir haben alles gegeben, was möglich war“,
       sagte die SPD-Spitzenkandidatin am Rande ihrer Stimmabgabe am
       Sonntagmittag. „Wir wollen gerne führende Kraft in dieser Stadt bleiben.“
       Beim Wahlgang hatte sie eine besondere Begegnung: Sie traf an ihrem
       Wahllokal in Friedrichshain auf zwei Leute im Einhorn-Kostüm.
       
       Bislang höre sie, dass der Verlauf in den Wahllokalen gut sei, so Giffey.
       „Die Menschen kommen.“ Es sei auch sehr gutes Wahlwetter, weder mit Eis,
       Schnee oder Regen. „Man kann das wunderbar mit einem Sonntagsspaziergang
       verbinden.“ Sie hofften auf eine gute Wahlbeteiligung. (dpa)
       
       ## 13:30 Uhr: Wahlleiter meldet nur kleinere Probleme
       
       Die Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat nach Einschätzung
       von Landeswahlleiter Stephan Bröchler mit nur wenigen Zwischenfällen
       begonnen. „Es gibt immer mal kleinere Probleme, die auftauchen“, sagte
       Bröchler am Sonntagmittag der Deutschen-Presse Agentur. So habe etwa eine
       Schaltung bei einer Telefonanlage nicht funktioniert. Dies habe der
       Anbieter aber in kurzer Zeit behoben.
       
       Nach Angaben Bröchlers hatte etwa im Stadtteil Moabit ein Schlüssel für
       eine Wahlurne gefehlt. Auch dieser sei schnell herangeschafft wordem, sagte
       er. Zudem hätten sich mehr Wahlhelfer als erwartet coronabedingt
       krankgemeldet. „Das konnten wir aber ausgleichen.“ Bei seinem eigenen
       Wahlgang in Pankow sei alles problemlos abgelaufen. Von einem ganz
       pannenfreien Sonntag gehe er dennoch nicht aus, sagte der Landeswahlleiter
       am Morgen, der nach eigenen Angaben in weiteren Wahlbüros in Pankow sowie
       Lichtenberg und Berlin-Mitte unterwegs war.
       
       „Wir sollten so gegen 18 Uhr alle Informationen zusammenhaben, was im
       Großen und Ganzen gut gelaufen ist, ich hoffe möglichst viel, und wo es
       halt auch zu kleineren Pannen gekommen ist“, sagte Bröchler. „Denn das wird
       auch passieren.“ Es gebe keine fehlerlose Wahl. Deshalb spreche er gerne
       von einer „reibungsarmen“ Wahl. „Also kleinere Wahlfehler werden auch heute
       vorkommen, aber eben quasi nicht diese strukturellen Fehler, wie wir sie
       2021 hatten.“ (dpa)
       
       ## 🐾 13:15 Uhr: Erste Prognosen für Schlagzeilen am Montag
       
       Der Berliner Wahlforscher Thorsten Faas – wir hatten ihn weiter unten schon
       erwähnt – hat offenbar gute Laune und prognostiziert schon mal mögliche
       Schlagzeilen für den Montag nach der Wahl. „Keine Schlange und überall
       Stimmzettel: Kann da alles mit rechten Dingen zugegangen sein?“,
       [15][schreibt er auf Twitter]. Und: „Söder will Berliner Finanzausgleich
       kürzen: Zu vielen Wahlhelfer*innen wurde viel zu viel Geld gegeben, was
       Bayern erwirtschaftet hat!“
       
       Bei Letzterer muss er sich [16][aber gleich korrigieren]. Schließlich würde
       Söder nicht gendern. (taz)
       
       ## 🐾 12:55 Uhr: Bericht der frühen Schwiegermutter
       
       Die Schwiegermutter kommt am Wahlsonntag deutlich zu früh im Pankower
       Norden an, um die Kinder zum Schlittschuhlaufen abzuholen. Es sei gerade
       mal 9 Uhr gewesen, aber „keine Schlange, nix los!“, berichtet sie über ihre
       Nichterlebnisse in einem Pankower Wahllokal. Sie sei gleich dran gewesen,
       dabei hatte sie noch extra Zeitpuffer zum Anstehen eingeplant, sie will
       nämlich mit den Kindern die Erste auf dem Eis sein.
       
       Jetzt hat sie eben noch Zeit für einen Kaffee, auch gut. Bloß ein bisschen
       Stress habe es gegeben, erzählt sie am Küchentisch, als sich jemand laut
       über die Wahlwerbung der AfD beschwert habe, die wohl recht dicht dran am
       Wahllokal geklebt war. In ihrem Wahlbezirk war die AfD 2021 recht stark.
       Neue Wahl, neues Glück – hoffentlich nicht für die AfD. (akl/taz)
       
       ## 🐾 12:45 Uhr: Wahlhelferin wartet mit Kaffee
       
       Vor dem Wahllokal Bülowstraße Ecke Frobenstraße in Schöneberg steht eine
       Wahlhelferin mit einem Kaffeebecher vor der Tür und freut sich über unser
       Kommen, eine Gruppe von sechs Leuten aus einem ehemals besetzten Haus.
       Wenig los, sagt sie. Muss besser werden. Warum? Na wir wollen natürlich
       eine hohe Wahlbeteiligung. Die Personalausstattung ist opulent, an jeder
       Tür im Eingangsbereich ein Wahlhelfer, der nochmals unsere Unterlagen
       prüft. Statt wie früher zwei Wahlkabinen gibt es vier. Kann eigentlich
       nichts schiefgehen, außer dass die Wähler nicht kommen. Aber die
       Schöneberger stehen erfahrungsgemäß etwas später auf. (plu/taz)
       
       ## 12:30 Uhr: Wahlforscher bittet um Lockerheit
       
       Der Wahlforscher Thorsten Faas warnt vor einer vorschnellen Bewertung von
       Komplikationen bei der Wiederholungswahl zum Berliner Abgeordnetenhaus.
       „Kleine Vorwarnung. Jede minimalste Komplikation wird heute vermutlich
       minutiös berichtet u möglicherweise auch skandalisiert. Bisschen locker
       bleiben“, [17][schrieb Faas am Sonntag auf Twitter].
       
       Er gehe davon aus, dass die Berlinerinnen und Berliner am Wahlsonntag sehr
       sensibel seien für kleine Auffälligkeiten, sagte er der Deutschen
       Presse-Agentur. Das sei auch richtig. „Jeder Fehler sollte ernst genommen
       werden. Es geht nicht darum, die Augen zuzudrücken.“ Wichtig sei aber
       abzuwarten, wie es sich insgesamt entwickele und dann die Situation zu
       bewerten, betonte Faas. (dpa)
       
       ## 12:15 Uhr: Polizei sichert Wahlablauf
       
       Die Berliner Polizei sichert die Wiederholungswahl zum Abgeordnetenhaus
       nach eigenen Angaben mit bis zu 1.700 Einsatzkräften ab. Die Polizistinnen
       und Polizisten seien bis etwa 21.00 Uhr zusätzlich stadtweit unterwegs,
       sagte eine Behördensprecherin am Sonntag. Es gehe um den Schutz der
       insgesamt mehr als 2.200 Wahllokale, des Abgeordnetenhauses und von
       Regierungsgebäuden.
       
       „Ziel ist, den ordnungsgemäßen Ablauf der Wahl zu sichern“, so die
       Sprecherin. Für den Wahlsonntag sei eine „Besondere Aufbauorganisation“
       gebildet worden, um den zusätzlichen Personaleinsatz bewältigen zu können.
       So würden etwa keine größeren Kundgebungen vor Wahllokalen zugelassen, weil
       dies den Zutritt behindere. Zudem gelte es, Störaktionen zu verhindern.
       Bislang lägen der Polizei aber keine Hinweise dafür vor, dass die Wahl
       durch Aktionen behindert werden solle. (dpa)
       
       ## 🐾 12:00 Uhr: taz-Analyse möglicher Wahlausgänge
       
       Vertraut man den letzten Umfragen, wird die CDU die Abgeordnetenhauswahl
       gewinnen. Sie würde zwar stärkste Partei, wer aber danach regiert, ist
       völlig offen – wenige Prozent entscheiden. [18][taz-Redakteur Stefan
       Alberti gibt den Überblick]. (taz)
       
       ## 11:30 Uhr: Spitzenkandidat:innen haben schon abgestimmt
       
       In Berlin haben die ersten Spitzenkandidat:innen ihre Stimme bei der
       Wiederholung des Abgeordnetenhauses abgegeben. Umwelt- und
       Mobilitätssenatorin Bettina Jarasch, Spitzenkandidatin der Grünen, kam am
       Sonntagmorgen mit ihrem Mann Oliver ins Wahllokal im Ortsteil
       Schmargendorf. „Meine Kreuzchen sind gesetzt“, [19][twitterte sie später].
       
       Auch CDU-Spitzenkandidat Kai Wegner kam mit Partnerin zur Stimmabgabe in
       die Grundschule am Ritterfeld. Gut gelaunt verließ er anschließend
       händchenhaltend mit Partnerin Kathleen Kantar das Wahllokal im Ortsteil
       Kladow. (dpa)
       
       ## 🐾 10:30 Uhr: Hoher Andrang an Wahlhelfer:innen
       
       Bei der Wiederholung der Wahlen in Berlin sind die Wahllokale offenbar
       deutlich besser aufgestellt als im September 2021.
       
       So war um kurz nach 8 Uhr, die Wahl hatte gerade begonnen, schier kein
       Durchkommen zum Wahllokal 323 in der Schweizerhof-Grundschule, berichtet
       ein taz-Kollege. Das habe aber nicht an langen Warteschlangen gelegen,
       sondern an sichtlich mehr Wahlhelferinnen und Wahlhelfern als im September
       2021. Auch die Räumlichkeiten seien besser gewählt. Statt in einem
       Klassenzimmer stehen nun mehrere Wahlkabinen in der Schul-Aula.
       
       Ähnlich sieht es in einem Wahllokal an der Brunnenstraße in Berlin-Mitte
       aus. Dort warten nun drei Kabinen, statt nur zwei bei der ersten Wahl. So
       kommen alle Frühwähler:innen gleich zum Zug, niemand muss warten.
       
       Zudem ist hier diesmal nur ein einziges Wahllokal untergebracht. Bei der
       ersten Wahl war es zusammen mit 5 weiteren in einer Grundschule
       untergebracht, vor der sich lange Schlangen gebildet hatten.
       
       Alle taz-Kolleg:innen, die am Morgen ihre Stimmen abgegeben haben,
       berichten einhellig, dass es vor Ort diesmal deutlich besser ablaufe als
       2021. (taz)
       
       ## 9:15 Uhr: Wahlleiter zufrieden mit dem Start
       
       Gut 16 Monate nach der von Pannen und organisatorischen Problemen geprägten
       Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus hat die Abstimmung an diesem Sonntag
       begonnen.
       
       Die Wahllokale öffneten am Sonntag um 8 Uhr. Landeswahlleiter Stephan
       Bröchler zeigt sich zum Start der Wiederholungswahl für das
       Abgeordnetenhaus in Berlin optimistisch. „Ich bin zuversichtlich, dass
       heute alles hoffentlich gut funktioniert“, sagte er am Sonntagmorgen nach
       dem Wählen vor einem Wahllokal in Pankow. Bei ihm selbst sei am Morgen
       alles problemlos abgelaufen. (dpa)
       
       ## 8:30 Uhr: Wahllokalesuche online
       
       Nicht alles läuft genauso wie bei der ersten Wahl 2021 – zum Glück. So
       wurde offenbar einige Wahllokale an andere Orte verlegt. Wähler:innen, die
       ihre Wahlaufforderung verlegt haben und nun nicht wissen, wo sie ihre
       Stimme abgeben können, finden den richtigen Ort [20][online über die
       Wahllokalsuche des Landeswahlleiters]. (taz)
       
       ## 8:00 Uhr: Wiederholung der Berlin-Wahl startet
       
       Etwa 2,4 Millionen Berlinerinnen und Berliner sind am Sonntag aufgerufen,
       ein neues Landesparlament zu wählen.
       
       Auch die Wahlen zu den zwölf Bezirksverordnetenversammlungen finden noch
       einmal statt: Hierbei können 2,7 Millionen Wahlberechtigte ihre Stimme
       abgeben, darunter auch 16- und 17-jährige Deutsche und in Berlin lebende
       ausländische EU-Bürger ab 16 Jahren.
       
       Angeordnet hatte die in Deutschland in dieser Form noch nie dagewesene
       Wahlwiederholung der Berliner Verfassungsgerichtshof. Er erklärte die
       Abstimmung vom 26. September 2021 wegen „schwerer systemischer Mängel“ und
       zahlreicher Wahlfehler für ungültig. (dpa)
       
       ## 7:45 Uhr: Wahlwiederholung kann Regierung ändern
       
       Die Wiederholungswahl könnte die politischen Verhältnisse in der Stadt
       verändern. Seit 2016 regieren SPD, Grüne und Linke zusammen, im Dezember
       2021 erneuerten sie die Koalition. Seither ist die frühere
       Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) Regierende Bürgermeisterin,
       sie muss nun aber um ihr Amt fürchten.
       
       Möglich wären nach den letzten drei Umfragen vom vergangenen Donnerstag
       unterschiedliche Bündnisse. Neben einer CDU-geführten Koalition wäre auch
       denkbar, dass SPD, Grüne und Linke zusammen weiterregieren. Die CDU könnte
       also trotz eines Wahlsiegs am Ende leer ausgehen. Die
       Grünen-Spitzenkandidatin Bettina Jarasch präferiert nach eigener Aussage
       eine Fortsetzung der bisherigen Koalition, allerdings unter ihrer Führung.
       Die SPD und Giffey wiederum trafen keine Koalitionsaussage.
       
       Wer auch immer künftig in Berlin koaliert, kann es maximal bis 2026 tun. Da
       es sich um eine Wiederholungs- und keine Neuwahl handelt, ändert sich
       nichts an der Legislaturperiode. Sie begann 2021 und dauert fünf Jahre. Die
       Parteien müssen mit denselben Bewerberinnen und Bewerbern antreten wie bei
       der Pannen-Wahl. Direktkandidaten, die nicht nochmals antreten wollten oder
       konnten, wurden durch Nachrücker von den Parteilisten ersetzt.
       
       Regulär besteht das Berliner Abgeordnetenhaus aus 130 Abgeordneten. Aktuell
       sind es durch Überhang- und Ausgleichsmandate 147. Sechs Parteien sind dort
       vertreten: SPD, Grüne, CDU, Linke, AfD und FDP.
       
       Die Wahl zum Abgeordnetenhaus 2021 hatte die SPD mit 21,4 Prozent der
       Zweitstimmen gewonnen, ihrem historisch schlechtesten Ergebnis in Berlin.
       Es folgten die Grünen mit ihrem bis dato besten Berliner Ergebnis von 18,9
       Prozent. Die CDU folgte mit 18,0 Prozent und konnte damit ihr historisch
       schlechtestes Berlin-Resultat von 2016 (17,6 Prozent) nur knapp überbieten.
       Die Linke erreichte 14,1 Prozent, die AfD 8,0 Prozent und die FDP 7,1
       Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 75,4 Prozent. Der recht hohe Wert war
       auch der Tatsache geschuldet, dass im September 2021 parallel noch die
       Bundestagswahl stattfand.
       
       Hauptthemen im Wahlkampf, in dem auch Risse zwischen den bisherigen
       Koalitionspartnern SPD und Grüne deutlich wurden, waren Wohnungsbau und
       Mieten, die Modernisierung der Verwaltung sowie die Klima- und
       Verkehrspolitik. Nach den Silvesterkrawallen mit Angriffen auf Polizisten
       und Rettungskräfte wurde heftig über Jugendgewalt, Täter mit
       Migrationshintergrund und Integrationsprobleme diskutiert. Zudem stritten
       die Parteien über die Umsetzung des Volksentscheids für eine Enteignung
       großer Wohnungskonzerne 2021. Das Thema könnte bei Koalitionsverhandlungen
       nach der Wahl eine große Rolle spielen. (dpa)
       
       12 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] https://wahlen-berlin.de/wahlen/BE2023/AFSPRAES/agh/ergebnisse_gemeinde_1100.html
   DIR [2] https://twitter.com/lukaswallraff/status/1624842785206464513
   DIR [3] https://www.youtube.com/live/y4CZCng5lTI?feature=share
   DIR [4] /CDU-holt-bestes-Ergebnis-bei-Berlin-Wahl/!5915005
   DIR [5] https://www.youtube.com/watch?v=y4CZCng5lTI
   DIR [6] /Wiederholungswahl-in-Berlin/!5915176
   DIR [7] https://www.youtube.com/live/y4CZCng5lTI?feature=share
   DIR [8] https://twitter.com/kaiwegner/status/1624755108062937089
   DIR [9] https://twitter.com/klauslederer/status/1624782758030573568
   DIR [10] https://twitter.com/SebCzaja/status/1624729739129769991
   DIR [11] https://twitter.com/Bettina_Jarasch/status/1624682095808245763
   DIR [12] /Wahlbeobachterinnen-in-Berlin/!5915091
   DIR [13] https://twitter.com/FranziskaGiffey/status/1624763899894538241
   DIR [14] /Neuwahl-in-Berlin/!5914601
   DIR [15] https://twitter.com/wahlforschung/status/1624733683411304448
   DIR [16] https://twitter.com/wahlforschung/status/1624733728105721857
   DIR [17] https://twitter.com/wahlforschung/status/1624670906512551937
   DIR [18] /Berliner-Wahlwiederholung-am-Sonntag/!5911143
   DIR [19] https://twitter.com/Bettina_Jarasch/status/1624682095808245763
   DIR [20] https://www.wahlen-berlin.de/wahlen/BE2023/wahllokalsuche/wahllokale.asp
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Gereon Asmuth
       
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