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       # taz.de -- Eine Brühe für alle Fälle: Upcycling für Gemüsereste
       
       > Champignonstrünke, Selleriewurzeln oder Fenchelstängel – was in der Küche
       > übrigbleibt, kann eine Brühe werden. Und aus der lässt sich vieles
       > machen.
       
   IMG Bild: Wichtig: Die Strünke des Fenchels nicht wegschmeißen
       
       Eine bunte Gemüsebrühe ist nicht nur gesund und kräftigend, sondern auch
       eine gute Basis für Saucen, Suppen und Fleischgerichte. Natürlich immer
       unter der Voraussetzung, dass die Brühe selbst gekocht ist. Denn in den
       fertigen Suppenwürfeln stecken zu viel Salz und jede Menge künstliche
       Geschmacksverstärker. Gemüse macht dagegen – wenn überhaupt – nur ein paar
       Gramm des Würfels aus.
       
       [1][Für meine selbst gekochte Variante] nehme ich gerne Restl aus der Küche
       her. Die grünen Blätter von Lauch, die Wurzeln einer Sellerieknolle,
       Champignonstrünke, Knoblauchschalen oder Fenchelstängel; was immer ich
       gerade zur Hand habe, kommt in den Topf. Zwiebelschalen oder Rote Bete
       geben der Suppe eine kräftige Farbe, Karottenreste einen süßlichen
       Geschmack. [2][Ein Stück verschrumpelter Ingwer] sorgt für den zusätzlichen
       Energieschub und auch grob zerkleinerte Petersilienstängel machen sich gut
       in der Brühe.
       
       Gewürzt wird mit einem Lorbeerblättchen, Korianderkörnern und Ajowan. Der
       sogenannte Königskümmel ist vor allem in Indien beliebt und wird
       hierzulande selten eingesetzt. Für mich ist er eine wunderbare Ergänzung.
       Dazu kommen noch ein paar schwarze Pfefferkörner – und dann darf das Ganze
       eine Stunde köcheln. Die fertige Suppe wird gesiebt und in Gläser gefüllt.
       Oder auch in Eiswürfelformen, so habe ich die Brühe immer gut portioniert
       zur Hand.
       
       Aus einer solchen Gemüsebrühe wird zum Beispiel im Handumdrehen eine
       kräftige Erdäpfel-Lauch-Suppe. Dafür brauche ich nur eine Stange Lauch aus
       dem Garten, ein bisschen Sellerie und [3][Erdäpfel] aus der Vorratskammer.
       Ich dünste das Gemüse mit Zwiebeln leicht an und gieße dann die frische
       Gemüsebrühe hinzu. Gewürzt wird mit Salz, Pfeffer aus der Mühle und ein
       wenig Muskatnuss. Die Suppe darf kurz kochen und kann vor dem Servieren mit
       gerösteten Haselnüssen bestreut werden.
       
       Wer noch mehr Lebensmittel retten möchte, kann aus altem Brot und frischer
       Gemüsebrühe auch eine geschichtete Brotsuppe machen. Dafür reibe ich
       übriggebliebene Brotscheiben mit ein wenig Knoblauch ein und grille sie für
       fünf Minuten im Ofen. Ich bestreue sie mit etwas Thymian und zerteile sie
       grob. Dann röste ich ein paar Korianderkörner und lasse sie gemeinsam mit
       getrockneten Steinpilzen kurz in der frischen Suppe ziehen.
       
       Derweil wasche ich einige Paradeiser, schneide sie klein und entferne die
       Stielansätze, ehe ich die Steinpilze wieder aus der Brühe herausfische.
       Brot, Steinpilze und Paradeiser werden in hohe Gläser geschichtet, darüber
       kommt die heiße Suppe, frisch geriebener Parmesan und Petersilie. Guten
       Appetit!
       
       27 Feb 2023
       
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       ## AUTOREN
       
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