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       # taz.de -- Verkehrswende-Aktionstag: Im Nahverkehr zum Klimastreik
       
       > Am Freitag ist globaler Klimastreik. Die Gewerkschaft Verdi und Fridays
       > for Future wollen gemeinsame Sache machen.
       
   IMG Bild: Muss noch besser werden: der ÖPNV in Berlin
       
       Beim Klimastreik am Freitag rufen die Aktivist:innen von Fridays for
       Future zu Demonstrationen für effektive Klimaschutzmaßnahmen auf. Besonders
       im Fokus steht dieses Mal die Verkehrswende. Auf einer Pressekonferenz am
       Dienstag machten Vertreter:innen der Klimabewegung gemeinsam mit der
       Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft Verdi auf die Bedeutung des
       öffentlichen Personennahverkehrs im Kampf gegen die Klimakrise aufmerksam.
       
       „Die Verkehrswende ist entscheidend, um fossile Brennstoffe einzusparen“,
       so Lou Töllner von Fridays for Future. Ein gut ausgebauter und bezahlbarer
       ÖPNV und Fernverkehr sei ein wichtiger Schritt. Aktuell sei dieser jedoch
       zu teuer, zu überfüllt, kaputtgespart.
       
       Kritisiert wird dabei Verkehrsminister Volker Wissing. Anstatt Konzepte zur
       [1][Verkehrswende] vorzulegen, setze der Mann von der FDP auf den Ausbau
       neuer Autobahnen. Seit Jahren umstritten ist der Ausbau der [2][Berliner
       Stadtautobahn A100], gegen den es auch am Sonntag wieder Protestaktionen
       geben wird.
       
       Das 9-Euro-Ticket konnte zeigen, dass die Nachfrage nach einem Ausbau
       öffentlicher Verkehrsmittel besteht. Unter dem Motto „#WirFahrenZusammen“
       fordern die Klima-Aktivist:innen gemeinsam mit ÖPNV-Beschäftigten bessere
       Arbeitsbedingungen, mehr Personal, bezahlbare Tickets sowie einen Ausbau
       der Streckennetze und eine höhere Taktung. „Im ÖPNV zu arbeiten bedeutet,
       an der Belastungsgrenze zu arbeiten“, so [3][Christine Behle], die
       stellvertretende Verdi-Vorsitzende.
       
       Bereits heute fehlen 15.000 Beschäftigte, in Zukunft werde sich die
       Situation weiter zuspitzen. Nur bei ausreichender Bezahlung werden sich
       Menschen für eine Beschäftigung im [4][ÖPNV] entscheiden. Und nur dann kann
       eine Verkehrswende auch realisiert werden, so die stellvertretende
       Vorsitzende.
       
       ## Auch in Berlin müsste der ÖPNV ausgebaut werden
       
       Die prekäre Situation sei auch in Berlin spürbar: Personalnot, zu wenige
       Fahrzeuge, Bahnhöfe in schlechtem Zustand. Für einen Ausbau fehlt die
       Finanzierung. „Wenn Taktverdichtungen durchgesetzt werden sollen, muss auch
       Infrastruktur und Personal zur Verfügung stehen“, sagt Andreas Splanemann,
       Verdi-Pressesprecher des Landesbezirks Berlin-Brandenburg.
       
       Der Kampf gegen die Klimakrise sei daher auch ein Kampf gegen soziale
       Ungerechtigkeiten, sagt Fridays-for-Future-Sprecherin Darya Sotoodeh. Mit
       den Forderungen von Verdi kann sich auch die Klimabewegung identifizieren,
       eine Kooperation bei der Verkehrswende sei naheliegend. Über die
       Verkehrsfrage hinaus gebe es weitere gemeinsame Interessen, aber auch
       Themen, bei denen die Meinungen auseinandergehen. Dies sei jedoch kein
       Widerspruch für eine Zusammenarbeit.
       
       Am Freitag, dem [5][Tag des Klimastreiks], ruft Verdi die Beschäftigten in
       sechs Bundesländern zu Warnstreiks auf. Betroffen sind Baden-Württemberg,
       Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen.
       Für die Beschäftigten der Länder gilt der Tarifvertrag des öffentlichen
       Dienstes im Nahverkehr, da die Unternehmen hier in kommunaler Hand liegen.
       
       In Berlin gilt ein anderer Tarifvertrag, daher sei die Berliner
       Verkehrsgesellschaft (BVG) nicht streikfähig, berichtet Splanemann. Dennoch
       sollen gemeinsame Aktionen zum globalen Klimastreik stattfinden, auch mit
       Mitarbeiter:innen der BVG.
       
       1 Mar 2023
       
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