# taz.de -- Austausch klimafeindlicher Heizungen: Wärmewende peu à peu
> Das Wirtschafts- und Bauministerium halten am Stopp für neue Öl- und
> Gasheizungen fest. Für bestehende Anlagen gibt es lange Übergangszeiten.
IMG Bild: Für bestehende Heizungen ändert sich zunächst nichts. Die geltende Rechtslage sieht aber vor, dass Heizungen, die älter als 30 Jahre sind, ausgetauscht werden müssen
Berlin taz | Trotz [1][Gegenwindes aus der FDP] halten das von den Grünen
geführte Bundeswirtschafts- und das SPD-Bundesbauministerium daran fest,
dass beim Neueinbau ab 2024 keine Gas- und Ölheizungen mehr verwendet
werden dürfen. Um die Abhängigkeit von fossilen Energien im Gebäudebereich
zu überwinden, habe die Regierungskoalition im März 2022 beschlossen, dass
von 2024 an möglichst jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit
Erneuerbaren Energien betrieben werden soll, erklärte das
Bundeswirtschaftsministerium am Donnerstag.
Der von den beiden Ministerien erarbeitete Gesetzentwurf schreibt für neue
Heizungen keine Technik vor. So ist es zum Beispiel möglich, Wärmepumpen,
mit grünem Gas betriebene Heizungen oder Fernwärme zu nutzen. Dabei sind
auch Hybridlösungen erlaubt, beispielsweise eine Kombination aus Wärmepumpe
plus Gas. In Härtefällen sollen Eigentümer von der Pflicht befreit werden
können.
Für bestehende Heizungen ändert sich zunächst nichts. Die geltende
Rechtslage sieht allerdings bereits vor, dass Heizungen ausgetauscht werden
müssen, die älter als 30 Jahre sind. Nach Angaben des
Wirtschaftsministeriums werden im Schnitt jährlich 750.000 neue Heizungen
erneuert, davon 250.000, weil sie defekt sind. Bei den übrigen handelt es
sich um einen geplanten Austausch.
Geht eine Heizung kaputt, darf sie aber auch künftig repariert werden. Bei
einem Totalschaden muss sie innerhalb von drei Jahren umgestellt werden,
bei Gasetagenheizungen sind es sechs Jahre. Übergangsweise kann eine
konventionelle Heizung eingebaut werden. Das Wirtschaftsministerium geht
davon aus, dass ein Markt für gebrauchte Heizungen entstehen wird.
## Lindner ist dagegen
[2][Wärmepumpen sollen der neue Standard werden.] Sie sind sehr viel teurer
als klassische Gas- und Ölheizungen. Die Bundesregierung fördert ihre
Installation deshalb mit bis zu 40 Prozent. Ab 2024 soll eine nach
Einkommen gestaffelte Förderung hinzukommen.
Der Gesetzentwurf ist noch in der Frühkoordinierung und bislang nicht mit
anderen Ressorts abgestimmt. Änderungen sind wahrscheinlich. [3][FDP-Chef
Christian Lindner] hat bereits Widerstand angekündigt.
3 Mar 2023
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## AUTOREN
DIR Anja Krüger
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