URI: 
       # taz.de -- Bitkom-Zahlen zum Mobiltelefonmarkt: Smartphones dürfen länger leben
       
       > Einer Umfrage des Branchenverbands zufolge nutzen mehr Menschen in
       > Deutschland ihre Handys zwei Jahre und mehr. Zugleich steigen die Preise.
       
   IMG Bild: Smartphonenutzerin
       
       Berlin taz | Der Akku aus umweltschädlich abgebautem Kobalt, das
       Plastikgehäuse aus Erdöl, der Speicherchip aus Siliziumwafer, hergestellt
       mit viel Wasser und Energie: Dass neue Smartphones meist keine gute
       Umweltbilanz haben, ist kein Geheimnis. Ein kleines bisschen Hoffnung
       machen nun die Ergebnisse einer Umfrage, [1][die der Digitalverband Bitkom]
       am Dienstag in Berlin vorgestellt hat: Die Smartphones der Menschen in
       Deutschland leben demnach länger. 23 Prozent der Befragten nutzen ihr Gerät
       schon seit zwei Jahren oder mehr – noch 2021 traf das nur auf 8 Prozent zu.
       
       Gleichzeitig gaben mehr als die Hälfte der Verbraucher:innen an, erst
       in den vergangenen 12 Monaten ein neues Smartphone gekauft zu haben.
       Immerhin sank der Anteil im Vergleich zur Befragung vor einem Jahr von 60
       auf 55 Prozent. Auch der Absatz ging von 22,2 Millionen verkaufter
       Smartphones im Jahr 2021 auf 21,6 Millionen im letzten Jahr zurück.
       Außerdem achten laut Bitkom immer mehr Menschen beim Kauf darauf, [2][dass
       das Gerät länger nutzbar ist].
       
       „Smartphones lassen sich unter anderem länger zuverlässig und sicher
       nutzen, weil die Hersteller inzwischen länger Updates anbieten“, sagte
       Markus Haas, Telefónica-Chef und Mitglied des Bitkomvorstands, bei der
       Präsentation der Zahlen. Bei den Updates bleibe vor allem Luft nach oben,
       [3][wenn es um die Sicherheit] von Android-Geräten geht: Aktualisierte
       Versionen der Software (Android 10 oder neuer) könnten auf älteren Handys
       mitunter nicht installiert, die Sicherheitslücken des alten Betriebssystems
       also nicht geschlossen werden. In solchen Fällen, empfahl Haas, sollten
       Nutzer:innen auf neue Geräte umsteigen.
       
       Neue Handys seien ihrerseits „hochwertiger, leistungsfähiger und weniger
       reparaturanfällig als früher“, so der Vorsitzende. Das lassen sich die
       Hersteller allerdings auch immer teurer bezahlen: Der Durchschnittspreis
       eines neuen Smartphones stieg von 549 Euro auf 563 Euro.
       
       ## Mobilfunknetz schnell und einfach ausbauen
       
       Weil fast alle Befragten mit ihren Geräten das Internet nutzen und der
       [4][Bedarf an Datenvolumen größer wird], betonte Haas, wie wichtig der
       Ausbau des Mobilfunknetzes sei: „Bis ein Bauantrag für einen Mobilfunkmast
       genehmigt ist, vergehen in Deutschland bis zu 14 Monate.“ Verfahren zur
       Planung und Genehmigung müssten einfacher und schneller werden. Bund und
       Länder hätten einen Beschleunigungspakt geplant – der jedoch lasse bisher
       auf sich warten.
       
       Der Vorschlag des Bitkom: Nach Ablauf einer Frist von drei Monaten könnte
       automatisch eine Genehmigung für den Bau eines Mobilfunkstandortes erteilt
       werden. Behörden hätten im Zweifelsfall nachträglich die Möglichkeit,
       Änderungen vorzunehmen.
       
       21 Feb 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Energiequelle-mit-Potenzial/!5907955
   DIR [2] /Kreislaufwirtschaft-kommt-nicht-in-Gang/!5907541
   DIR [3] /Tracking-und-Datensammeln-im-Netz/!5914049
   DIR [4] /Kosten-fuer-mobile-Daten/!5759812
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Nanja Boenisch
       
       ## TAGS
       
   DIR Mobilfunk
   DIR Smartphone
   DIR Handy
   DIR Verbraucher
   DIR Apple iOS
   DIR Verbraucherschutz
   DIR Verbraucherschutz
   DIR Verbraucherschutz
   DIR Deutsche Bahn
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Softwareupdate-Pflicht für Smartphones: Warum erst 2024?
       
       Endlich kommt die Pflicht für Handy-Hersteller, mindestens fünf Jahre
       Updates anzubieten. Die Schonfrist ist aber völlig unnötig.
       
   DIR Stiftung Warentest zu Smartphones: Gebraucht geht auch
       
       Die Stiftung Warentest untersucht wiederaufbereitete Smartphones – und
       zieht eine positive Bilanz. Doch ein Punkt ist nicht Teil des Tests.
       
   DIR Tracking und Datensammeln im Netz: Neues aus der Überwachungsbäckerei
       
       Wer im Internet unterwegs ist, wird mit vielerlei Methoden überwacht. Eine
       ist nun verstärkt im Visier von Datenschützer:innen – und von Google.
       
   DIR Verbraucherschutz im Netz: Online kündigen schwer gemacht
       
       Seit einem halben Jahr müssen etwa Mobilfunk- und Streaminganbieter eine
       Kündigung per Klick anbieten. Doch längst nicht alle halten sich daran.
       
   DIR Deutsche Bahn und Mobilfunk: Mal wieder spät dran
       
       Telekom und Deutsche Bahn legen fest: Bis zum Jahr 2026 sollen Fahrgäste im
       Zug ohne Unterbrechung telefonieren und surfen können.