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       # taz.de -- Kinder fragen, die taz antwortet: Warum frieren Autoscheiben zu?
       
       > … Fensterscheiben aber nicht? Wir wollen jede Woche von Kindern wissen,
       > welche Fragen sie beschäftigen. Diese Frage kommt von David, 8 Jahre alt.
       
   IMG Bild: Ein Junge kratzt Eis von einer Autoscheibe
       
       Oft sieht man im Winter Menschen morgens mürrisch ihre Autoscheiben
       freikratzen. Doch so gut wie nie jemanden, der seine Hausfenster vom Frost
       befreit. Warum? Es liegt unter anderem am Material: Autos sind aus Metall,
       und das kühlt viel schneller ab als Stein. Außerdem sind Hauswände dicker
       [1][und häufig isoliert], also gegen Kälte geschützt. In der Regel wird
       auch innen geheizt. Ganz wichtig zudem, dass heute gut isolierende Fenster
       eingebaut sind, mit zwei oder sogar drei Glasscheiben hintereinander. Die
       Luft zwischen den Scheiben verhindert das Einfrieren in der Regel
       ebenfalls.
       
       Aber nicht immer war es im Winter für die Menschen so komfortabel. Frage
       deine Großeltern und sie werden dir ziemlich sicher von zugefrorenen
       Fensterscheiben erzählen können, mit Eisblumen drauf.
       
       Weil Autos nicht so isoliert sind wie Häuser, bekommen Autoscheiben schnell
       Kälte ab. Aber warum frieren sie ein? Nun, du hast sicher schon mal
       gesehen, wenn nach einer heißen Dusche die Badezimmerfenster feucht wurden.
       Das geschieht, weil Wasser verdunstet. Die Luft kann nämlich Wasser
       aufnehmen – je wärmer die Luft, desto mehr, aber auch nicht unendlich viel.
       Trifft diese Luft auf eine kalte Fläche, wird das Wasser aus ihr wieder
       flüssig. Und weil Fensterscheiben oft die kühlsten Stellen sind, passiert
       es da. Man nennt das Kondensation.
       
       Etwas Ähnliches geschieht auch draußen: An manchen Tagen hat die Luft viel
       Feuchtigkeit gespeichert. Wenn dann nachts die Temperaturen sinken, gibt
       die Luft überschüssige Feuchtigkeit wieder ab, bevorzugt auf kalten,
       glatten Oberflächen wie den Windschutzscheiben. Sinkt die Temperatur unter
       null Grad, frieren die Wassertropfen zu Eis.
       
       ## Seitenscheiben am Auto frieren nicht
       
       Die Position der Scheiben ist dabei ebenfalls wichtig. Die Seitenfenster
       von Autos zeigen häufig auf Häuser, Wände, Hecken, die auch an kalten Tagen
       noch etwas Wärme abstrahlen. Die Frontscheibe eines Autos ist hingegen
       schräg nach oben geneigt, Richtung Himmel. Von dort strahlt im Winter keine
       Wärme zurück.
       
       Es gibt auch Scheibenheizungen für Autos. Sie sorgen dafür, dass das Eis
       auf den Fenstern schnell schmilzt. Wenn man gar nicht erst will, dass die
       Autoscheiben zufrieren, kann man sie mit Überziehern oder Pappe abdecken.
       Dann können sich keine Wassertropfen absetzen.
       
       Zurück zu den zugefrorenen Fenstern im Haus, die es früher gab. Oft waren
       damals nicht alle Zimmer beheizt. Gab es nur Fenster mit einfacher
       Verglasung, konnte es in kalten Nächten passieren, dass die Scheiben am
       Morgen zugefroren waren wie beim Auto. Wenn die Kinder an einer Stelle auf
       die Eisblumen hauchten, schmolz das Eis und sie hatten ein Guckloch zum
       Rausschauen.
       
       Tagsüber sind die Fenster durch die wärmere Temperatur meist wieder
       aufgetaut, bevor sie wegen der Feuchtigkeit in der Luft, die auf den kalten
       Scheiben kondensierte, nachts erneut zufroren.
       
       14 Mar 2023
       
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