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       # taz.de -- Reformprozess in der Katholischen Kirche: Es bleibt ein Gefühl der Ohnmacht
       
       > Der Synodale Weg brachte ein paar kleine Fortschritte. Von der
       > Beseitigung systemischer Missstände sind wir aber noch sehr weit
       > entfernt.
       
   IMG Bild: Mit breitem Rücken für Queer-Rechte: Szene von der fünften Versammlung des Synodalen Wegs
       
       Die fünfte und letzte [1][Versammlung des Synodalen Wegs], dem
       Reformprozess der katholischen Kirche in Deutschland, ist beendet, und was
       bleibt, ist die Ohnmacht: Beschlüsse zu Segensfeiern für
       [2][gleichgeschlechtliche Paare], zur geschlechtlichen Vielfalt und
       Stärkung der Frauen in sakramentalen Ämtern wurden gefasst, es sind
       wichtige Schritte zu einer menschenfreundlicheren Kirche.
       
       Wir müssen uns als Versammlung aber eingestehen, dass es unendlich kleine
       Schritte sind, die nicht annähernd dem Anspruch gerecht werden können, eine
       diskriminierungsfreie Kirche zu ermöglichen und bei Weitem nicht die
       dringend notwendigen strukturellen und systemischen Missstände, die
       Machtmissbrauch begünstigen, aufzuheben.
       
       Die fünfte Synodalversammlung war geprägt von einem Gefühl der Ohnmacht
       gegen die Drohgebärde der Bischöfe, sie könnten nur dann überhaupt
       zustimmen, wenn abschwächende Kompromisse eingegangen würden. Mit nichts in
       der Hand aus der Versammlung gehen oder mit kleinen Versprechen der
       weiteren Prüfung der Themen vor [3][Rom]. Ich weigere mich zu akzeptieren,
       dass uns das genügen soll.
       
       Ich bin mit dem klaren Bestreben [4][in den Synodalen Weg] gestartet, an
       einer Kirche mitzubauen, die Ernst macht mit dem Aufarbeiten des sexuellen
       Missbrauchs, der Gerechtigkeit für Betroffene und dem Beseitigen der
       strukturellen Ursachen für Missbrauch. Doch das hat der Synodale Weg nicht
       geschafft, denn er hat dahingehend keinen ernsthaften Versuch gemacht.
       Veränderungen innerhalb eines engen Korsetts zu versuchen, das schon von
       sich aus zu den Missbrauch begünstigenden Faktoren gehört, kann und sollte
       uns nicht reichen.
       
       Sich gegen die Ohnmacht zu stellen, heißt, sich jetzt nicht mit den
       Ergebnissen zufriedenzugeben. Es heißt, den Bischöfen weiter Mut zu machen,
       die nun handeln wollen. Und es heißt vor allem, mit den Menschen weiterhin
       lautstark Kirche zu sein, die uns Mut gemacht haben und die jetzt der wahre
       Grund sind, weiterzumachen.
       
       12 Mar 2023
       
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   DIR Daniela Ordowski
       
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