# taz.de -- Klage abgewiesen: Pipelinebau in Ostafrika geht weiter
> Der französische Ölkonzern Total darf die längste beheizte Ölpipeline der
> Welt weiter bauen. Umweltschützer wollten den Bau gerichtlich stoppen.
IMG Bild: Trotz internationalem Protest (wie hier in London): Die Eacop-Pipeline darf weiter gebaut werden
Berlin taz | Der Versuch französischer und ugandischer Umweltschützer, den
[1][Bau der Ölpipeline EACOP] (East African Crude Oil Pipeline) gerichtlich
zu stoppen, ist gescheitert. Ein Gericht in Paris wies am
Dienstagnachmittag eine entsprechende Klage als unzulässig ab. Der
französische Ölkonzern Total darf die längste beheizte Ölpipeline der Welt
weiter bauen.
Die französischen Organisationen „Amis de la Terre“ und „Survie“ sowie die
ugandischen Organisationen AFIEGO (African Institute for Energy
Governance), CRED (Civic Response on Environment and Development ), NAPE
(National Association of Professional Environmentalists) und NAVIDA
(Navigators of Development Association) hatten eine Aussetzung des
[2][Pipelinebaus von Uganda] zum Indischen Ozean verlangt, solange Total
keine aus ihrer Sicht adäquaten Vorsorgen zum Umgang mit
menschenrechtlichen und ökologischen Risiken vorlegt.
Das Gericht befand, die Kläger hätten nicht korrekt dargelegt, dass die
existierenden Planungen nicht ausreichen würden. Zur Sache äußerte es sich
laut Amis de la Terre nicht.
Das ölfreundliche Urteil kommt zum Beginn einer Reise, die Frankreichs
Präsidenten Emmanuel Macron in mehrere wichtige Ölländer Afrikas führen
soll. Macron wird in Gabun, Kongo-Brazzaville, Angola und der
Demokratischen Republik Kongo erwartet. Die ersten drei Reiseziele leben
vom Ölexport und alle vier zählen zu den korruptesten Ländern der Welt.
Während des Eacop-Prozesses war vielfach die Nähe des Ölkonzerns Total zum
französischen Staat thematisiert worden. In einer Grundsatzrede hatte
Macron am Montagabend verstärkte französische Investitionen in Afrika
gefordert und erklärt, Frankreichs „Primat der Sicherheitspolitik“ in
Afrika, das der Exkolonialmacht viel Kritik eingebracht habe, sei nun zu
Ende.
28 Feb 2023
## LINKS
DIR [1] /Urteil-im-Pipeline-Prozess-erwartet/!5915740
DIR [2] /Erdoelfoerderung-in-Uganda/!5914097
## AUTOREN
DIR Dominic Johnson
## TAGS
DIR Klima
DIR Total
DIR Ölpipeline
DIR Ostafrika
DIR Umwelt
DIR Schwerpunkt Klimasabotage
DIR Total
DIR Schwerpunkt Emmanuel Macron
DIR Uganda
DIR Total
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Finanzmarktregulierung in der EU: Das Risiko-Geschäft
Kredite für Fossilenergie-Projekte sind eine Gefahr für die Welt. Der
Bankenlobby gelang es, überfällige Regulierungen der EU abzuwehren.
DIR Aktivist über Pipeline-Plan in Ostafrika: „Wir könnten in Berufung gehen“
Die weltlängste beheizte Ölpipeline darf in Ostafrika gebaut werden.
Dickens Kamugisha ist enttäuscht über das Urteil zugunsten des Ölkonzerns
Total.
DIR Rentenreform in Frankreich: Ohne Stimmen von rechts geht nichts
Frankreichs Regierung hofft auf die Unterstützung der Konservativen für die
Rentenreform. Die Gewerkschaften wollen mehr Streikaktionen organisieren.
DIR Urteil im Pipeline-Prozess erwartet: Risiko Ölexport
Am Dienstag könnte der Ölkonzern Total wegen Missachtung seiner
Sorgfaltspflicht verurteilt werden. Es geht um die Uganda-Ölpipeline Eacop.
DIR Erdölförderung in Uganda: Lange Leitung
Uganda baut die umstrittene Ölpipeline EACOP – trotz massivem Protest von
Klimaschützern. Bauern werden dafür auf fragwürdige Weise umgesiedelt.
DIR Landkonflikte in Uganda: Wahlkampf überm Erdöl
Die Ölfunde in West-Uganda schüren die ersten Landkonflikte. Die einen
werden gewaltsam vertrieben, den anderen verspricht man Reichtum - für ihre
Stimme.