URI: 
       # taz.de -- EU und USA machen auf Konferenz Zusagen: Mehr Geld für Meeresschutz
       
       > Millionen- und Milliardenbeträge sagen die EU und die USA zu. Dazu gehört
       > etwa die Einrichtung von Transportkorridoren, um Emissionen zu
       > reduzieren.
       
   IMG Bild: 80 Prozent aller Lebewesen leben in den Ozeanen
       
       Panama-Stadt afp | Bei der internationalen Meeresschutzkonferenz „Our
       Ocean“ in Panama-Stadt hat die Europäische Union 816,5 Millionen Euro für
       den Schutz der Meere im Jahr 2023 zugesagt. Die EU will die Ozeane laut
       einer Erklärung von Donnerstag „schützen, wiederbeleben und pflegen“. Aus
       den USA gab es für dieses Jahr die Zusage für sechs Milliarden US-Dollar
       (etwa 5,65 Milliarden Euro).
       
       Der frühere US-Außenminister und heutige Klimabeauftragte des Weißen
       Hauses, John Kerry, erklärte am Donnerstag (Ortszeit), die Summe solle auf
       77 Hochsee-Projekte verteilt werden. Darunter soll auch technische Hilfe
       bei der Einrichtung grüner Transportkorridore fallen, mit denen Emissionen
       in der Schifffahrt reduziert werden sollen.
       
       Die EU bekräftige mit der Finanzierung „ihr starkes Engagement für die
       internationale Meerespolitik“, teilte Brüssel weiter mit. Die 816,5
       Millionen Euro verteilen sich demzufolge auf „39 Verpflichtungen“, darunter
       etwa 320 Millionen Euro für die „Meeresforschung zum Schutz der
       biologischen Vielfalt der Meere und zur Bewältigung der Auswirkungen des
       Klimawandels auf die Ozeane“.
       
       Führende Politiker kamen am Donnerstag bei der Konferenz zusammen, um über
       die vielfältigen [1][Bedrohungen für die Weltmeere] zu diskutieren – vom
       Klimawandel und Verschmutzung bis hin zu [2][Überfischung] und
       Rohstoffabbau. Zu der zweitägigen Konferenz „Our Ocean“ in dem
       mittelamerikanischen Land werden etwa 600 Regierungsvertreter,
       Geschäftsleute, Umweltaktivisten und Wissenschaftler erwartet. Besprochen
       wird die Ausweitung von Meeresschutzgebieten, die Verringerung von
       Stressfaktoren für die Ozeane und die Sicherstellung einer nachhaltigen
       „blauen Wirtschaft“ – das Pendant zu einer grünen Wirtschaft in Bezug auf
       die Meere.
       
       Die 2014 ins Leben gerufene Konferenz „ist der Schlüssel zur
       Aufrechterhaltung des politischen Willens zum Schutz der Meere“, sagte
       Courtney Farthing von der Nichtregierungsorganisation Global Fishing Watch.
       Das Treffen findet zu einem Zeitpunkt statt, zu dem multinationale
       Unternehmen die Bodenschätze in den Meeren ins Auge fassen. Dazu gehören so
       genannte Manganknollen, die sich auf dem Meeresboden ablagern und Metalle
       enthalten, die für die Herstellung von Batterien wichtig sind.
       Umweltschützer warnen, dass ihr Abbau verheerende Folgen für die Ökosysteme
       der Tiefsee hätte.
       
       Die Ozeane bedecken drei Viertel der Erdoberfläche und sind die Heimat von
       80 Prozent allen Lebens auf dem Planeten. Sie bieten Nahrung für mehr als
       drei Milliarden Menschen und stellen wichtige Handelsrouten dar.
       
       3 Mar 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Meereskonferenzen-in-der-Kritik/!5864880
   DIR [2] /EU-plant-Kontrollen-gegen-Ueberfischung/!5848237
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Klimawandel
   DIR Meeresschutz
   DIR Umweltschutz
   DIR Ökosysteme
   DIR Klima
   DIR Meeresschutz
   DIR Ozean
   DIR Artenschutzkonferenz
   DIR Meere
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Studie zu Meerestemperaturen: Tiefe Wasser sind heiß
       
       Erstmals wurden Daten zur Wassertemperatur auch in den Tiefen der Ozeane
       erhoben. Die Ergebnisse sind überraschend.
       
   DIR Experte zum UN-Hochsee-Abkommen: „Erfolg für größten Lebensraum“
       
       Das Hochsee-Abkommen ist eine große Chance, sagt Manfred Santen von
       Greenpeace. Doch es dürfe nicht von nationalen Interessen überlagert
       werden.
       
   DIR UN-Konferenz zur Hochsee: Gesetze für die Ozeane
       
       Gleich zwei internationale Konferenzen wollen dem rechtsfreien Raum Hochsee
       Regeln geben. Eine Studie bremst die Euphorie für den Tiefseebergbau.
       
   DIR Mehr Schutz für Haie: Im Meer statt in der Suppe
       
       Die Weltartenkonferenz hat beschlossen, 60 Haiarten unter internationalen
       Schutz zu stellen. Doch Expert:innen geht das nicht weit genug.
       
   DIR UN-Konferenz zum Meeresschutz: Kein Schutz für hohe See
       
       Zwei Drittel der Meeresgebiete befinden sich außerhalb nationaler
       Hoheitsgebiete. Verhandlungen zum Schutz der Hochsee sind nun gescheitert –
       erneut.