# taz.de -- Urteil nach Tod von trans Mann: Angreifer schuldig gesprochen
> Anfang September starb Malte C. nach einem brutalen Angriff auf dem CSD
> Münster. Der Täter wurde nun zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren
> verurteilt.
IMG Bild: Die Tat hatte deutschlandweit schockiert und auch Debatten um Queerfeindlichkeit ausgelöst
Münster dpa | Rund sieben Monate nach dem [1][gewaltsamen Tod eines trans
Manns beim Christopher Street Day] in Münster ist der 20-jährige Angeklagte
zu einer Jugendstrafe von fünf Jahren verurteilt worden. Das Landgericht
sprach den Heranwachsenden am Mittwoch wegen [2][Körperverletzung mit
Todesfolge] schuldig und ordnete eine Unterbringung in einer
Entziehungsanstalt für suchtkranke Straftäter an.
Die Staatsanwaltschaft hatte am Dienstag eine Jugendstrafe von fünf Jahren
gefordert und sich für eine Entziehungsanstalt ausgesprochen. Der psychisch
instabile Heranwachsende sei bereits mehrfach wegen Körperverletzung
aufgefallen, [3][einmal verurteilt worden]. Die Gefahr weiterer erheblicher
Straftaten bestehe, hieß es auf Anklageseite. Einer Gutachterin zufolge
braucht der Heranwachsende eine Suchttherapie und psychotherapeutische
Unterstützung, dann gebe es gute Chancen mit Blick auf die Reduzierung von
Rückfallrisiken.
Die Verteidigung hatte sich für eine „angemessene Jugendstrafe“
ausgesprochen – ohne ein genaues Strafmaß zu nennen. Das Wichtigste für den
Mandanten seien eine Therapie und ein Überwinden seiner Drogen- und
Alkoholsucht. Im Jugendstrafrecht steht [4][der Erziehungsgedanke im
Vordergrund, nicht die Strafe].
Der Angeklagte hatte die Tat gestanden und Reue gezeigt. Er hatte Malte C.
beim CSD im August 2022 zweimal gegen den Kopf geschlagen, dieser war
daraufhin auf dem Asphalt aufgeschlagen. Er hatte sich zuvor schützend vor
Menschen gestellt, die am CSD teilgenommen hatten und vom Angeklagten
aggressiv beschimpft und beleidigt worden waren. Der 25-jährige Malte C.
starb Tage später an den Folgen eines Schädelhirntraumas.
Die Tat hatte deutschlandweit schockiert und auch [5][Debatten um
Queerfeindlichkeit ausgelöst]. Für eine homophobe, queer- oder
transfeindliche Einstellung sahen die Prozessbeteiligten beim Angeklagten
aber keine Hinweise.
22 Mar 2023
## LINKS
DIR [1] /Queerfeindlichkeit-in-Deutschland/!5880996
DIR [2] /Attacke-bei-CSD-in-Muenster/!5895821
DIR [3] /Nach-Gewalttat-auf-CSD-Muenster/!5878974
DIR [4] /Toetung-eines-Maedchens-in-Freudenberg/!5918971
DIR [5] /Getoeteter-trans-Mann-Malte-C/!5876441
## TAGS
DIR Schwerpunkt LGBTQIA
DIR Transfeindlichkeit
DIR Gewalt
DIR Diskriminierung
DIR Christopher Street Day (CSD)
DIR Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
DIR IG
DIR Transpersonen
DIR Trans
DIR Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
DIR Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
DIR Schwerpunkt Gender und Sexualitäten
## ARTIKEL ZUM THEMA
DIR Angriff auf Schwarze trans Frau in Köln: Vorfall mit politischer Dimension
Wer ist in der queeren Community in Köln willkommen? Nach dem Angriff auf
eine Schwarze trans Frau wird wegen schwerer Körperverletzung ermittelt.
DIR Urteil im Trans-Mordfall in Münster: Offensichtlicher (Selbst-)Hass
Das Gericht wollte in dem tödlichen Angriff auf Malte C. keine
Queerfeindlichkeit erkennen. Es ist ein Fehler, diese Motivlage
auszublenden.
DIR Gewalt gegen LGBTIQ*-Community: Transfeindlichkeit bleibt hoch
Seit 2020 gibt es ein berlinweites Monitoring zu queerfeindlicher Gewalt.
Im zweiten Bericht lag der Fokus auf Transfeindlichkeit.
DIR Aktionsplan für sexuelle Vielfalt: Mehr Schutz für queere Menschen
Die Ampel-Regierung will mit einem Aktionsplan die Rechte von LGBTIQ+
stärken. Er sieht auch eine Anpassung im Grundgesetz vor.
DIR Queerfeindlichkeit in Deutschland: Der Hass, der bleibt
Vor einer Woche starb der trans Mann Malte C., nachdem er auf dem CSD in
Münster attackiert wurde. Wie geht die Gesellschaft mit Queerfeindlichkeit
um?