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       # taz.de -- Zustand der Deutschen Bahn: Kaum Besserung auf absehbare Zeit
       
       > Der Bahn-Beauftragte des Bundes wirbt um Verständnis für die vielen
       > verspäteten Züge. Es gebe keine Alternative zur Generalsanierung des
       > Schienennetzes.
       
   IMG Bild: Rote Signale in Berlin: Das marode Schienennetz müsse generalsaniert werden, so Theurer
       
       Berlin dpa/taz | Die Pünktlichkeit von Zügen der Deutschen Bahn wird sich
       aus Sicht des Bundes wegen des maroden Schienennetzes erst schrittweise
       verbessern. Der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr,
       Verkehrsstaatssekretär Michael Theurer, sagte: „Bei den Kundinnen und
       Kunden der Bahn kann man nur um Verständnis werben und auch um Verzeihung
       bitten. Wir haben als neue Regierung Altlasten vorgefunden.“
       
       Er empfehle eine offene und ehrliche Kommunikation, sagte der
       FDP-Politiker: „Die Lage ist so dramatisch, dass es zur Generalsanierung
       des Netzes keine Alternative gibt.“
       
       „Mit dem Beschluss des Koalitionsausschusses wollen wir viele Milliarden
       Euro zusätzlich in die Bahn stecken, um das aufzuholen, was in den
       vergangenen Jahrzehnten versäumt worden ist. Denn wir erleben die
       Bahnkunden als treue Kunden, die aus Überzeugung und häufig auch durchaus
       aus Verantwortung für zum Beispiel den Klimaschutz mit der Bahn fahren.“
       
       Die Koalitionsspitzen hatten unter anderem vereinbart, [1][einen großen
       Teil von Milliardeneinnahmen aus einem CO2-Zuschlag der Lkw-Maut von 2024
       an für Investitionen in die Schiene zu nutzen].
       
       ## Pünktlichkeitsquote war 2022 sogar gesunken
       
       Im Fernverkehr der Bahn lag die Pünktlichkeitsquote im vergangenen Jahr bei
       65,2 Prozent und damit 10 Prozentpunkte unter dem Vorjahresniveau. Als
       Gründe hatte die Bahn die überalterte Infrastruktur, viele Baustellen und
       [2][ein rasant wachsendes Verkehrsaufkommen] genannt.
       
       Konzernziel für dieses Jahr ist ein Pünktlichkeitswert im Fernverkehr von
       mehr als 70 Prozent. Als verspätet geht ein Zug in die Statistik ein, wenn
       er mit sechs Minuten Verzögerung oder mehr an einem Halt ankommt.
       Zugausfälle werden dabei nicht berücksichtigt.
       
       Theurer verwies auf Beschlüsse zur Planungsbeschleunigung: „Für die Schiene
       ist die Entscheidung ein großer Fortschritt und ein wichtiger Baustein
       eines gesamten Mosaiks. Dazu kommen schnellere Verwaltungsgerichtsverfahren
       und digitale Planungsverfahren.“
       
       Die bundeseigene Deutsche Bahn will bis 2030 Dutzende viel befahrene
       Streckenabschnitte grundlegend sanieren. Dafür werden sogenannte Korridore
       für jeweils rund fünf Monate komplett gesperrt und rundum saniert und
       modernisiert. Anstatt immer wieder mit kleinen Baustellen im laufenden
       Betrieb nur das Nötigste auszubessern, wird alles in einem Rutsch erledigt.
       Dafür soll dann für Jahre Ruhe sein und der Zugverkehr zuverlässiger
       fließen. Als Erstes soll ab Mitte 2024 die Riedbahn zwischen Frankfurt/Main
       und Mannheim generalsaniert werden.
       
       10 Apr 2023
       
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