URI: 
       # taz.de -- Münchner Krise in der Dauerschleife: Irgendwas mit Bayern
       
       > Alle reden über die Krise beim Deutschen Meister. Was tun? Fehler
       > abstellen, lautet ein Vorschlag.
       
   IMG Bild: Ernstes Thema: Lothar Matthäus (r.) stellt Bayern-Boss Oliver Kahn (2. v. l.) zur Rede
       
       Sieben große Krisen hat die Wochenzeitung Die Zeit kürzlich auf der Welt
       gezählt. Man könnte wirklich verzweifeln – zumal eine Krise, die in den
       letzten Tagen viele Zeitungsseiten gefüllt hat, bei der Auflistung völlig
       vergessen wurde: der [1][Niedergang des FC Bayern München.]
       
       Nach dem Ausscheiden aus dem DFB-Pokal sind auch die verwegenen
       Champions-League-Träume der Lächerlichkeit preisgegeben worden. Den
       bayerischen [2][Ministerpräsidenten Markus Söder] hat man sogar um seinen
       Rat gebeten oder vielleicht auch nicht. Jedenfalls riet er: „Weniger
       Frisuren, weniger Fashion, weniger Drumherum.“ Wichtig sei auch, dass die
       Mannschaft endlich wieder mehr Torgefahr ausstrahle und mehr Konzentration
       auf den Platz bringe. Trainer Thomas Tuchel wird gewiss darüber nachdenken.
       
       Jedem Hinweis, wie dem FC Bayern München in der aktuellen Not geholfen
       werden könnte, wird derzeit in allen Medien ein prominenter Platz
       zugewiesen. „Hamann zählt Tuchel und Brazzo an!“ lautete eine Schlagzeile,
       hinter der sich aber neue Ideen verbargen, wie weitere Katastrophen
       verhindert werden könnten. „Oliver Kahn muss schauen, dass er an Profil
       gewinnt und dass er so wahrgenommen wird, wie man das von einem
       Vorstandsvorsitzenden auch erwartet“, erklärte der ehemalige Bayern-Profi
       Dietmar Hamann.
       
       Lothar Matthäus, ein weiterer Ex, beschwichtigte zwar: „Es muss gar keiner
       gehen, aber es müssen die Fehler, die gemacht worden sind, die müssen
       abgestellt werden.“ Zur Personalie Kahn räumte er jedoch ein, „dass die
       Position ganz sicher nicht die stabilste mehr ist“.
       
       ## Permanent hinterfragen
       
       Ein gewichtiges Wort hat natürlich Stefan Effenberg mitzureden. Zu seiner
       aktiven Zeit in München wurde er schließlich „Aggressiv-Leader“ genannt.
       Direkt angreifen wollte er die Vereinsführung nicht. „Aber über die Werte,
       für die der Club steht, sollten sie nachdenken und diskutieren. Man muss
       sich selbst permanent hinterfragen. Das gilt auch für die Bosse bei
       Bayern.“
       
       Markus Babbel gab zu bedenken: „Hoeneß hat am Anfang auch nicht alles
       richtig gemacht.“ Und etwas unwirsch, dass man ihn erst jetzt, wo es fast
       zu spät ist, zu Rate zog, erklärte er: „Ich sage es seit einem halben Jahr:
       Der Rasen in der Allianz Arena ist ein Desaster. Da ist der Heimvorteil
       weg. … Der Rasen ist einfach nicht Bayern-like.“
       
       In der Fehlernanalyse [3][von Tuchel] spielte nach dem Ausscheiden gegen
       Manchester City der mangelhafte Rasen auch eine tragende Rolle. Nun hat er
       umgehend Peter Sauer, den langjährigen Greenkeeper vom VfL Wolfsburg,
       verpflichtet. Der erste Neuzugang, den der Trainer für die kommende Saison
       klargemacht hat. Das war auch einer der ganz großen Sportgeschichten dieser
       Tage.
       
       22 Apr 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /FC-Bayern-Manager-Hasan-Salihamidic/!5926151
   DIR [2] /Die-Wahrheit/!5926328
   DIR [3] /Spitzenspiel-in-der-Fussball-Bundesliga/!5921472
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Johannes Kopp
       
       ## TAGS
       
   DIR Kolumne Press-Schlag
   DIR FC Bayern München
   DIR Thomas Tuchel
   DIR GNS
   DIR FC Bayern München
   DIR FC Bayern München
   DIR FC Bayern München
   DIR Kolumne Press-Schlag
   DIR FC Bayern München
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR Danke, FC Bayern!: Rot gewinnt
       
       Gott sei Dank: Der FC Bayern wird nun doch deutscher Fußballmeister. Das
       ist schön und gut und wichtig für uns alle, nicht wahr?
       
   DIR Krise beim FC Bayern: Keine Helden des Büros
       
       Die Probleme des FC Bayern sind struktureller Natur, sie hängen nicht nur
       an Kahn und Salihamidžić. Sie wurzeln im Konzept.
       
   DIR FC-Bayern-Manager Hasan Salihamidžić: Zwischen Welt- und Kreisklasse
       
       Salihamidžić steht als Sportvorstand des FC Bayern zunehmend infrage.
       Verliert das Team gegen Manchester City, wird es eng für ihn.
       
   DIR Backpfeife in der Münchner Kabine: Bayern mit Schlagseite
       
       Manés Watschn gegen Sané verweist auf größere Probleme beim FC Bayern.
       Nichts stimmt mehr. Die Verantwortung tragen die sogenannten Bosse.
       
   DIR Trainerwechsel bei Bayern München: Mies san mir
       
       Der FC Bayern entlässt nach dem Absturz auf Platz zwei den Cheftrainer und
       verpflichtet Thomas Tuchel. Der Rekordmeister macht seinem Ruf alle Ehre.