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       # taz.de -- Ankündigung von NRW-Verhandlungsführer: IG Metall für Viertagewoche
       
       > In der kommenden Tarifrunde will die IG Metall für die Stahlarbeiter
       > kürzere Arbeitszeiten aushandeln. Das soll auch helfen, die Folgen der
       > Klimawende abzufedern.
       
   IMG Bild: Will für die Beschäftigten kürzere Arbeitszeiten erkämpfen: NRW-Verhandlungsführer Knut Giesler
       
       Essen dpa | Der Verhandlungsführer der IG Metall in der nordwestdeutschen
       Stahlindustrie Knut Giesler will mit der Forderung nach [1][Einführung der
       Viertagewoche] bei vollem Lohnausgleich in die kommende Tarifrunde gehen.
       „Wir wollen eine echte Entlastung für die Beschäftigten erreichen, ohne
       dass sie deshalb weniger verdienen“, sagte Giesler der Westdeutschen
       Allgemeinen Zeitung (Mittwochausgabe). Ein solcher Schritt wäre nach seinen
       Worten ein großer Fortschritt für die Lebensqualität und die Gesundheit der
       Beschäftigten.
       
       In der nordwestdeutschen Stahlindustrie mit den Ländern
       Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Hessen und Bremen wird in aller Regel
       der Pilotabschluss für die gesamte Branche erzielt.
       
       Die bisherigen Rückmeldungen aus den Stahlbelegschaften dazu seien
       ausgesprochen positiv, sagte Giesler. Gleichzeitig würde die Viertagewoche
       die Stahlindustrie nach seiner Einschätzung attraktiver für junge Menschen
       machen, die beim Umbau der kohlebasierten Schwerindustrie [2][hin zu grünem
       Stahl] in den kommenden Jahren dringend benötigt würden. Zugleich sei die
       Viertagewoche auch eine Möglichkeit, die im Zuge des grünen Umbaus der
       Stahlindustrie zu erwartenden Arbeitsplatzverluste zu verhindern.
       
       Konkret schwebt Giesler dem Bericht zufolge für die Einführung der
       Viertagewoche in der Stahlindustrie die Senkung der Wochenarbeitszeit von
       35 auf 32 Stunden vor, bei vollem Lohnausgleich. Dies sei in der Verwaltung
       und im Zwei-Schicht-Betrieb allerdings deutlich einfacher umzusetzen als im
       Drei-Schicht-Betrieb.
       
       Die IG Metall geht der Zeitung zufolge davon aus, dass diese Reduzierung
       eine längere Zeit, womöglich mehrere Jahre in Anspruch nehmen wird – auch
       um die Arbeitgeber bei der Umstellung der Dienst- und Schichtpläne nicht zu
       überfordern. „Wir brauchen hier längere Einschleichzeiten“, sagte Giesler.
       
       5 Apr 2023
       
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