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       # taz.de -- Krieg in Sudans Hauptstadt: Fast 100 Zivilisten getötet
       
       > Auch am Montag gab es Explosionen und Schüsse in Khartum. Die Zahl der
       > Todesopfer steigt am dritten Tag der Kämpfe zwischen Armee und der Miliz
       > RSF.
       
   IMG Bild: Dieses Satellitenfoto von Planet Labs PBC zeigt Brände in der Nähe eines Krankenhauses in Khartum am Sonntag, den 16. April
       
       Khartum AFP | Am [1][dritten Tag der Kämpfe] zwischen der Armee und der
       Miliz RSF im Sudan ist die Zahl der Toten auf fast 100 angestiegen. „Die
       Zahl der Todesopfer in der Zivilbevölkerung, die seit Beginn der Kämpfe am
       Samstag zu beklagen sind, ist auf 97 gestiegen“, erklärte die örtliche
       Ärztegewerkschaft am Montag.
       
       Demnach enthält die Bilanz nicht alle Opfer, da viele aufgrund von
       Transportschwierigkeiten nicht in Krankenhäuser gebracht werden konnten.
       Hunderte von Zivilisten seien bei den Zusammenstößen zudem verletzt worden,
       erklärte die Gewerkschaft.
       
       Wie AFP-Journalisten berichteten, waren am Montagmorgen in der Hauptstadt
       Khartum Explosionen und Schüsse zu hören. Aus beschädigten Gebäuden stieg
       Rauch auf, wie Augenzeugen berichteten.
       
       Auslöser der seit Samstag andauernden Kämpfe [2][war die geplanten
       Eingliederung der RSF in die Armee]; dies gilt als zentraler Schritt bei
       dem Vorhaben, die Macht in dem nordostafrikanischen Land wieder an eine
       zivile Regierung zu übertragen. Die Spannungen zwischen Sudans
       Militärmachthaber Abdel Fattah al-Burhan und seinem Stellvertreter, dem
       RSF-Anführer Mohamed Hamdan Daglo, hatten sich jüngst verschärft.
       
       ## Gefechte in der Hauptstadt und landesweit
       
       Seit Beginn der Gewalt beschuldigen sich Armee und Miliz gegenseitig, mit
       dem Kämpfen begonnen zu haben. Die RSF hatte am Samstag erklärt, ihre
       Kämpfer hätten den Präsidentenpalast, den Flughafen und weitere wichtige
       Einrichtungen in Khartum eingenommen; die Armee wies dies zurück. Von
       unabhängiger Seite ließen sich die Angaben nicht überprüfen. Die Gewalt hat
       sich mittlerweile von der Hauptstadt in andere Teile des Landes
       ausgebreitet.
       
       Sudans De-facto-Machthaber al-Burhan ist [3][seit einem Militärputsch im
       Oktober 2021 an der Macht]. Er setzte die Regierung ab, die nach dem Sturz
       des langjährigen Staatschefs Omar al-Bashir 2019 den Übergang zu
       demokratischen Wahlen leiten sollte.
       
       Die gegen die Armee kämpfende RSF-Miliz ist aus der Dschandschawid-Miliz
       hervorgegangen, die in der südsudanesischen Region Darfur Gräueltaten an
       der Zivilbevölkerung begangen hatte.
       
       17 Apr 2023
       
       ## LINKS
       
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