URI: 
       # taz.de -- +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: China und Russland rücken zusammen
       
       > Chinas Verteidigungsminister Li Shangfu will die Zusammenarbeit mit
       > Russland verstärken. Die G7-Minister weisen Aggressionen Chinas und
       > Russlands zurück.
       
   IMG Bild: Li Shangfu in Moskau
       
       ## Kyjiw: Dutzende russische Angriffe in der Ostukraine
       
       Die russischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs in Kyjiw im
       Osten der Ukraine Dutzende Angriffe gegen Stellungen der ukrainischen
       Verteidiger geführt. Dabei erlitten die russischen Einheiten nicht näher
       genannte, schwere Verluste, teilte die ukrainische Armeeführung am Sonntag
       in ihrem täglichen Lagebericht mit. Insgesamt seien rund um Bachmut und
       Marjinka 45 russische Angriffe abgewehrt worden. Die Angaben konnten nicht
       unabhängig geprüft werden.
       
       „Der Feind erleidet erhebliche Verluste, aber er hält an seinen Plänen zur
       Besetzung ukrainischen Gebiets fest.“ Trotz der Vielzahl russischer
       Angriffe sei die Frontlinie unverändert geblieben. (dpa)
       
       ## Lula bringt erneut Friedensgruppe ins Spiel
       
       [1][Der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva] bringt vor
       einem Besuch des russischen Außenministers Sergei Lawrow in Brasilien
       erneut eine Friedensgruppe ins Spiel. Er habe seine Initiative auch mit
       Chinas Präsident Xi Jinping bei seinem Besuch in der Volksrepublik
       besprochen, sagt Lula in Abu Dhabi. „Ich denke, wir müssen uns an einen
       Tisch setzen.“ Krieg habe der Menschheit noch nie gutgetan.
       
       Er bemühe sich darum, eine Gruppe zusammenzustellen. Sie solle Länder
       umfassen, die in keinster Weise in den Krieg involviert seien. Sie müsste
       sich nicht nur mit Russland und der Ukraine auseinandersetzen, sondern auch
       mit den USA und der EU. Lula hatte die USA und die EU für ihre
       Waffenlieferungen kritisiert. Lawrow wird am Montag in Brasilia erwartet.
       (rtr)
       
       ## G7 weist Aggression Chinas und Russlands zurück
       
       Die Außenminister der sieben führenden Industrieländer haben sich mit
       deutlichen Worten gegen den russischen Angriffskrieg, zunehmende
       chinesische Drohungen gegen Taiwan und Nordkoreas Serie von Raketentests
       gewandt. Die Welt sei im Hinblick auf die Kämpfe in der Ukraine an einem
       „Wendepunkt“ und müsse „entschlossen unilaterale Versuche, den Status quo
       mit Gewalt zu verändern, zurückweisen“, teilte der japanische Chefdiplomat
       Yoshimasa Hayashi am Montag bei einem Treffen mit seinen G7-Kollegen im
       japanischen Karuizawa mit. Die Agenda der Gespräche dürfte der Ukrainekrieg
       bestimmen.
       
       Das Ziel der US-Regierung für das Außenministertreffen sei eine Verstärkung
       der Unterstützung für die Ukraine, sagte ein ranghoher US-Vertreter, der
       mit [2][Chefdiplomat Antony Blinken] nach Japan gereist war. Es gelte unter
       anderem, eine im vergangenen Jahr beim G7-Gipfel in Deutschland gestartete
       Initiative für die Energieinfrastruktur der Ukraine anzuschieben und
       anhaltende Militärhilfe für das von Russland angegriffene Land
       sicherzustellen. Priorität hätten zudem Gespräche über eine Verschärfung
       der Wirtschafts- und Finanzsanktionen gegen Russland.
       
       Das Außenministertreffen soll auch als Vorbereitung für den im Mai
       geplanten Gipfel der Staats- und Regierungschefs der G7 in Hiroshima
       dienen. (ap)
       
       ## China will Zusammenarbeit mit Russland verstärken
       
       China will Verteidigungsminister Li Shangfu zufolge die Zusammenarbeit mit
       Russland verstärken. Wie der staatliche Sender CCTV News am Montag
       berichtete, soll die Zusammenarbeit auch eine strategische Kommunikation
       zwischen den Streitkräften beider Länder beinhalten. „China ist bereit, mit
       Russland zusammenzuarbeiten, um neue Beiträge zur Aufrechterhaltung der
       Sicherheit und Stabilität in der Welt und der Region zu leisten“, sagte der
       Minister. Li, der am Sonntag in Moskau mit dem russischen Präsidenten
       Wladimir Putin zusammentraf, sagte zudem, China wolle auch die
       multilaterale Koordinierung und Zusammenarbeit mit Russland verstärken.
       
       Am Sonntag hatte der russische Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen
       mit dem chinesischen Verteidigungsminister bereits die militärische
       Zusammenarbeit beider Länder gewürdigt. „Unsere militärischen Abteilungen
       arbeiten aktiv zusammen, tauschen regelmäßig nützliche Informationen aus,
       arbeiten auf dem Gebiet der militärisch-technischen Zusammenarbeit zusammen
       und halten gemeinsame Übungen ab“, sagte er während des Treffens in Moskau.
       Übungen der Boden-, See- und Luftstreitkräfte habe es im Fernen Osten und
       in Europa gegeben.
       
       Beide Länder haben ihre wirtschaftlichen, politischen und militärischen
       Beziehungen seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar 2022
       ausgebaut. China liefert nach eigenen Angaben aber keine Waffen an
       Russland. Am Freitag hatte indes ein ukrainischer Beamter gesagt, die
       ukrainischen Streitkräfte würden in russischen Waffen, die in der Ukraine
       eingesetzt würden, immer mehr Bauteile aus China finden. Reuters konnte die
       ukrainischen Angaben nicht unabhängig überprüfen. (rtr)
       
       ## Tausende demonstrieren gegen die Regierung in Prag
       
       Tausende Menschen haben am Sonntag in Tschechien gegen die Regierung
       demonstriert. Die Demonstranten forderten den Rücktritt der
       Mitte-rechts-Regierung von [3][Ministerpräsident Petr Fiala], der sie
       vorwerfen, sich mehr um das Schicksal der Ukraine als um das Wohlergehen
       ihrer Bürger zu kümmern.
       
       „Schande“ skandierten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Kundgebung in
       Prag, bei der auch Transparente gezeigt wurden, welche den Rückzug
       Tschechiens aus der Nato und Friedensverhandlungen in der Ukraine
       forderten. Die Proteste richteten sich gegen die massive Erhöhung der
       Preise für Lebensmittel und Energie, die mit einer Inflationsrate von
       derzeit 15 Prozent einhergeht. Die Kundgebung, zu der die neue
       außerparlamentarische PRO-Partei aufgerufen hatte, folgte dem Motto
       „Tschechien gegen die Armut“. Eine ähnliche Protestkundgebung hatte es
       bereits vor einem Monat gegeben.
       
       Tschechien kämpft seit einem Jahr mit einer Rekordinflation, die vor allem
       auf den Anstieg der Energiepreise im Zuge des Ukrainekrieges zurückzuführen
       ist. Seit Beginn der russischen Invasion im Februar vergangenen Jahres hat
       das Land erhebliche militärische und humanitäre Hilfe für die Ukraine
       geleistet. (afp)
       
       17 Apr 2023
       
       ## LINKS
       
   DIR [1] /Brasiliens-Praesident-in-China/!5928158
   DIR [2] /Muenchner-Sicherheitskonferenz/!5916886
   DIR [3] /Vor-den-Wahlen-in-Tschechien/!5904863
       
       ## TAGS
       
   DIR Schwerpunkt Krieg in der Ukraine
   DIR Wladimir Putin
   DIR China
   DIR G7-Gipfel
   DIR Außenminister
   DIR GNS
   DIR USA
   DIR Wagner-Gruppe
   DIR Schwerpunkt Emmanuel Macron
   DIR Luiz Inácio Lula da Silva
   DIR G7
   DIR Kolumne Krieg und Frieden
   DIR Pentagon
   DIR Slowjansk
   DIR Brasilien
       
       ## ARTIKEL ZUM THEMA
       
   DIR US-Außenminister besucht China: Immerhin reden sie miteinander
       
       Inmitten von Spannungen zwischen den USA und China reist US-Außenminister
       Blinken nach Peking. Die Chancen auf einen Durchbruch sind gering.
       
   DIR +++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++: Melnyk lobt Gespräche mit China
       
       Der Ex-Botschafter Andrij Melnyk glaubt, Peking könne Frieden stiften.
       Russland verschärft Strafen für eigene Soldaten. Wagner-Chef droht mit
       Abzug aus Bachmut.
       
   DIR Chinapolitik der Europäischen Union: Europa ringt um neuen Kurs
       
       Eine Debatte im Europaparlament zeigt, wie weit die EU noch von einer
       einheitlichen Haltung gegenüber der Volksrepublik entfernt ist.
       
   DIR Lawrow in Brasilien: Moralisch-politischer Bankrott
       
       Anbiedernd und kritiklos empfängt Brasiliens Präsident Lula da Silva den
       russischen Außenminister. Damit schlägt er sich auf die Seite des
       Aggressors.
       
   DIR G7-Außenminister*innen in Japan: Sieben zeigen Geschlossenheit
       
       Die Außenminister*innen der G7 beraten über militärische Hilfen für
       die Ukraine. Baerbock zieht dabei die Parallele zum Taiwan-Konflikt.
       
   DIR Sanktionen gegen Russland: Ein Auto zum Preis einer Wohnung
       
       In Folge des Angriffskrieges gegen die Ukraine haben viele internationale
       Autohersteller Russland verlassen. Die Autopreise gehen durch die Decke.
       
   DIR Nach den Pentagon-Leaks: Der Feind bleibt Putin
       
       Die diplomatischen Verstimmungen werden schnell vergessen sein. Die
       Allianzen mit den USA sind zu komplex, und wer zu bekämpfen ist, ist klar.
       
   DIR Slowjansk nach einem Raketenangriff: In Erwartung eines Wunders
       
       Nach der Zerstörung eines Wohnblocks im ostukrainischen Slowjansk geht die
       Suche nach Überlebenden weiter. Die Stadt versucht, Ostern im Krieg zu
       feiern.
       
   DIR Brasiliens Präsident in China: Lula und Xi kuscheln mit Distanz
       
       China und Brasilien wollen enger kooperieren. Es geht vor allem um die
       Wirtschaft, doch nicht nur. Im Westen wird die Annäherung kritisch gesehen.