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       # taz.de -- Abitur wegen IT-Problemen verschoben: Kritik nach Abi-Panne in NRW
       
       > Nach Computer-Problemen wurden in NRW die Abschlussprüfungen verschoben.
       > Der Druck auf Landesbildungsministerin Dorothee Feller wächst.
       
   IMG Bild: Durchgefallen: NRW-Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) steht unter Druck
       
       Düsseldorf dpa | Nach der Verschiebung der Abiturklausuren wegen einer
       Technikpanne in Nordrhein-Westfalen steht die [1][NRW-Schulministerin
       Dorothee Feller] in der Kritik. Sie hat für Mittwoch zu einer
       Pressekonferenz eingeladen. Angekündigt wurde lediglich ein „Pressegespräch
       zum Zentralabitur“ – auf die massive Panne ging die CDU-Politikerin in der
       Einladung nicht ein. Die für Mittwoch geplanten Abiturklausuren in
       Nordrhein-Westfalen waren wegen massiver technischer Probleme am
       Dienstagabend kurzfristig auf Freitag verschoben worden.
       
       Viele Lehrer hätten in den Schulen bis zum Abend auf den Download der
       Klausur-Aufgaben gewartet, bis dieser dann schließlich doch abgesagt worden
       sei. „Schüler und Lehrer sind zum Teil richtig sauer“, sagte die
       Landesvorsitzende des Philologenverbandes NRW, Sabine Mistler.
       
       „Wir erwarten vom Ministerium eine belastbare und schnelle Kommunikation,
       statt die Lehrkräfte bis weit nach 19 Uhr in den Schulen warten zu lassen“,
       erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft GEW. Viele Lehrer seien jetzt
       verunsichert. Die „schlechte Kommunikation“ der Schulministerin sei
       dramatisch, sagte der SPD-Schulexperte der oppositionellen SPD, Jochen Ott,
       der Aachener Zeitung.
       
       „Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist
       außerordentlich ärgerlich“, hatte auch die CDU-Politikerin eingeräumt.
       Schließlich hätten sich die Abiturientinnen und Abiturienten intensiv auf
       ihre Prüfungen vorbereitet. Die technische Störung habe aber den Download
       der Prüfungsaufgaben verhindert, so dass die Schulen die Aufgaben nicht
       rechtzeitig bekommen konnten.
       
       ## Kein Testlauf für den Download
       
       Betroffen waren die Prüfungsfächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre,
       Informatik, Physik und Technik. Der landesweite Download für die Schulen
       war am Dienstag vom Ministerium um 12.00 Uhr geöffnet worden. Bei viele
       Schulen klappte er aber nicht.
       
       Das Ministerium werde die Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister
       „intensiv aufarbeiten“, versprach die Ministerin. Es gehe darum, „die
       notwendigen Konsequenzen zu ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen
       störungsfrei durchgeführt werden können“.
       
       Der Präsident des Lehrerverbandes NRW, Andreas Bartsch, kritisierte in der
       Rheinischen Post (Mittwoch), dass das Schulministerium den IT-Dienstleister
       gewechselt habe und viele Schulleiter darüber verärgert seien, dass es
       keinen Testlauf für den Download gegeben habe. Der Wechsel des
       Dienstleisters habe zudem ohne Beteiligung von Schulvertretern
       stattgefunden, der mehrfache Hinweis darauf, das System frühzeitig zu
       testen, sei ignoriert worden.
       
       Die Jugendorganisation der FDP, Junge Liberale (Julis), forderte [2][die
       Landesregierung] auf, Klarheit zu schaffen. „Wenn sich bewahrheitet, dass
       das Ministerium unzureichend vorbereitet war, muss man deutlich sagen, dass
       Minister schon für weniger zurückgetreten sind“, teilte der
       Landesvorsitzende Alexander Steffen am Abend mit.
       
       Es müsse nun sehr gründlich geprüft werden, woran es gelegen habe, forderte
       auch Mistler vom Philologenverband. Denn am Mittwoch beginne bereits wieder
       der Download für die regulären Abitur-Prüfungen am Donnerstag.
       
       19 Apr 2023
       
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