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       # taz.de -- Daniel Donskoy über Schauspielerei: „Kunst wird dem Publikum oft nicht zugetraut“
       
       > In der Serie „A Small Light“ verkörpert Daniel Donskoy den SS-Mann, der
       > Anne Frank verhaftete. Er erzählt, wie es ist, als Jude einen Nazi zu
       > spielen.
       
   IMG Bild: „An der Leugnung des Holocaust kann kein Entertainment-Format etwas ändern“
       
       Daniel Donskoy ist schwer zu fassen. Der Schauspieler und Musiker pendelt
       zwischen Israel, England und Deutschland, modelt zwischendurch in Mailand.
       Und wie er lebt, so redet er auch – mit gelegentlichen Versatzstücken in
       anderen Sprachen und vor allem: schnell und viel. An den geplanten
       Fototermin in einer hippen Berliner Innenstadtbar kann sich am angedachten
       Tag dort keiner mehr erinnern. Kein Problem für Donskoy: Er fühlt sich
       überall vor der Kamera wohl, auch mit der Kunstblumenwand eines Hotels im
       Rücken. 
       
       wochentaz: Herr Donskoy, als ich das Interview bei Ihrem Management
       angefragt habe, fiel der Satz: „Sie wollen aber hoffentlich nicht nur mit
       ihm darüber sprechen, dass er Jude ist.“ Ist das bei jedem Interview das
       dominierende Thema?
       
       Daniel Donskoy: Das ist nur in Deutschland so. In England kann es auch mal
       vorkommen, aber eben nicht laufend. Hier ist das halt klar ein Thema, auch
       durch meine Arbeit in den letzten Jahren, mit meiner Talkshow „Freitag
       Nacht Jews“. Danach kamen plötzlich Anfragen für Filme und Serien mit so
       wundervoll klingenden Titeln wie „Schlamassel“, „Alles koscher im Kästchen“
       und natürlich für Krimis und Kommissare mit gefühlt erzwungenem jüdischem
       Anteil.
       
       Aber Ihnen war klar, dass das passieren würde, wenn Sie eine
       Late-Night-Show kreieren, in der die jüdische Identität des Hosts und der
       Gäste bewusst im Mittelpunkt steht. 
       
       Ja, schon. Das Gute ist: Man gibt ja nicht einfach so seine Identität an
       die Medien ab und hat sie nicht mehr. Ich kann immer noch selber
       kontrollieren, ob ich darüber sprechen möchte, ob ich Filme mit diesem
       Thema annehme. Und ob ich weiter „Freitag Nacht Jews“ mache – hier war die
       klare Entscheidung: Nein.
       
       Warum haben Sie damit aufgehört? 
       
       Weil das Format für mich auserzählt war. Das Interessante daran war, dass
       eine Grenze durchbrochen wurde – vielleicht mehr als eine. Aber ich bin
       auch ein ungeduldiger Mensch, ich spiele gern. Vor allem brauche ich
       ständig neue Herausforderungen. Ich glaube, es war richtig, mit den
       „Freitag Nacht Jews“ aufzuhören.
       
       Es war eine recht ungewöhnliche Show. Sie haben Ihr eigenes Intro
       eingespielt, es wurde gekocht und getrunken, Sie hatten verschiedene
       jüdische Gäste eingeladen, erst deutsche, später internationale. Kein
       klassisches deutsches Talkformat. Und das im WDR. 
       
       Antisemitismus ist nun kein Thema, mit dem sich Leute grundsätzlich gern
       beschäftigen, und es ging ja zum Glück auch nicht nur darum, sondern eben
       um lebendiges Judentum. Ich war dann mit Frank-Walter Steinmeier in Israel,
       wir haben noch einen Podcast gemacht – aber mir war es dann zu viel, weil
       alles nur noch jüdisch war. Ich fand es extrem wichtig, dass wir diese
       Talkshow trotz aller Widerstände gemacht haben, auch wenn es vielleicht
       kein großer kommerzieller Erfolg war. Ich glaube aber, wir haben es
       geschafft, das Thema so sexy wie möglich anzugehen. Denn egal, über welche
       Minderheitenperspektive du sprichst, es gibt halt nur eine gewisse Anzahl
       an Menschen, die das interessiert.
       
       Und deswegen hatten Sie jetzt also Lust, einen Nazi zu spielen? In der
       Disney+-Serie „A Small Light“, in der es um die Helfer*innen von Anne
       Frank geht, spielen Sie den SS-Oberscharführer Karl Josef Silberbauer, den
       Mann, der Anne Frank verhaftete. 
       
       Ich wollte das immer schon machen. Was ist das ultimativ Prekärste, was man
       als jüdischer Schauspieler spielen könnte? Den Nazi! Im Ernst: Tatsächlich
       war der Dreh zwar herausfordernd und bizarr, aber viel schlimmer war, wie
       ich es jetzt bei der Premiere wahrgenommen habe. Ich hab gesehen, was ich
       da spiele. Es ist grausam, aber gleichzeitig spiele ich auch noch einen
       ganz menschlichen Nazi, eben nicht ein Monster. Überhaupt nicht dieses
       Klischee, kalt und tot, sondern jemanden, der in der Niederländerin Miep
       Gies, die die Familie von Anne Frank versteckt hat, einen Menschen sieht.
       Umso grotesker ist es dann zu sehen, dass jemand in der Lage ist, zwar
       menschlich zu fühlen und zu denken, dann aber solche Gräueltaten zu
       begehen. Was man nie vergessen darf: Nazis waren Menschen. Das sage ich
       nicht, weil man das Positive daran finden soll, sondern: Menschen haben das
       gemacht.
       
       Umso schlimmer? 
       
       Umso schlimmer, genau.
       
       Wie bereitet man sich auf so eine Rolle vor? Silberbauer gehört nicht zu
       der Sorte Nazi, von der man etliche Tonaufnahmen oder gar Videos findet. 
       
       Ja, das war hier kaum der Fall. Zum einen hat Miep Gies über ihn
       geschrieben, und es gibt weitere Aufzeichnungen und Notizen über ihn. Er
       war sehr, sehr ambitioniert, zudem einer der jüngsten in so einer Position
       und ein wirklich flammender Nationalsozialist. Ein totaler Ideologe, der
       war vollkommen überzeugt von dem, was er gemacht hat. Und er war auch sehr
       erfolgreich dabei, wenn man das so sagen kann. Das habe ich mitgenommen:
       ein ambitionierter, politisch überzeugter Mensch. Du musst alles Schlimme
       entfernen, sonst kannst du den nicht spielen.
       
       Und das geht einfach so? 
       
       Klar gibt es den Moment, da stehst du in der Garderobe und hast den
       SS-Totenkopf auf der Uniform und findest es amüsant und verstörend
       zugleich. Dann wollte ich mich auch selbst synchronisieren, für die
       deutsche Fassung. Später fiel mir auf, dass ich das ja auf Österreichisch
       machen muss, weil Silberbauer doch Österreicher war. Und auf einmal stehst
       du im Studio und fragst: „War das jetzt gut so mit dem Akzent, ‚Wir müssen
       die Juuuuuden jetzt alle finden‘?“ Solche Momente haben eine unfreiwillige
       Komik und eine Art Absurdität, die ich schätze. Zynismus und Ironie sind
       mir lieb, und ich habe während der Vertonung wirklich viel gelacht. Die
       Eltern meines Stiefvaters sind beide Holocaustüberlebende, ich habe mit
       ihnen in dieser Uniform telefoniert und dann erst gemerkt, wie absurd das
       ist. Umso schöner finde ich, dass ich diese amerikanische Produktion
       mitmachen durfte und machen konnte. Ich glaube, das wäre in Deutschland so
       nicht passiert.
       
       Warum nicht? 
       
       Da hätten viele Angst gehabt. Es wäre zu kontrovers gewesen.
       
       Haben Sie mit Ihren Eltern über die Rolle gesprochen? 
       
       Ja, habe ich. Die fanden’s eigentlich ganz amüsant, also so amüsant, wie
       man das eben finden kann. Meine Mutter präferiert romantische Komödien,
       glaube ich, aber man dreht ja nicht für seine Mutter.
       
       Der Nazijäger Simon Wiesenthal wollte Karl Silberbauer unbedingt finden. Er
       dachte: Wenn ich den finde und beweisen kann, dass er Anne Frank verhaftet
       hat, dann kann niemand mehr behaupten, dass es den Holocaust nicht gegeben
       hat. Kann die Serie so etwas auch leisten? 
       
       Nein, da ist der Zug abgefahren. An der Leugnung des Holocaust kann kein
       Entertainment-Format etwas ändern, keine Disney+-Serie und kein „Freitag
       Nacht Jews“. Persönliches Leid kann dazu führen, dass Leute umdenken. Aber
       das Läutern ist schwierig. Ich habe da meine Erfahrungen mit Attila
       Hildmann und Konsorten gemacht, als ich neben „Freitag Nacht Jews“ parallel
       „Schlafschafe“ gedreht habe – eine ZDF-Miniserie über
       Verschwörungsideologien. Mein Postfach war voll mit Antisemitismus und
       anderem Gedankengut von rechts bis – ich weiß nicht, wo man das verorten
       soll. Aber ich glaube, viel problematischer als das Leugnen ist, dass
       Menschen den Holocaust gar nicht mehr als so schlimm empfinden. Diese
       Nonchalance, mit der man dem begegnet.
       
       Nach dem Motto: „War halt so, weiter geht’s“? 
       
       Das, oder geschichtsrevisionistsche Vergleiche: Ja, es gab den Holocaust,
       aber es gab auch dies und das. Die Singularität von verschiedenen
       Ereignissen sollte nie gegeneinander ausgespielt werden, egal ob es der
       Holocaust ist, die deutsche Kolonialgeschichte, die Ausbeutung von
       unzähligen schwarzen Menschen, die Sklaverei – das sollte nie gegeneinander
       aufgewogen werden, weil das niemandem hilft. Man sollte viel mehr über die
       einzelnen Themen lernen, aber darauf hat keiner Lust, weil wir in einer
       Gesellschaft der schnellen Informationen leben.
       
       Deswegen ist eine Geschichte wie „A Small Light“ wichtig, weil sie die
       junge Generation an das Thema eben nicht aus einer Opfer- oder
       Täterperspektive heranführt, weder aus einer nationalsozialistischen noch
       aus einer jüdischen, sondern aus der einer Helferin, die eigentlich nichts
       damit zu tun hat. Warum hilft Miep Gies der Familie Frank? Sie ist
       Holländerin und Nichtjüdin! Das ist das, was die Leute hoffentlich
       emotionalisieren wird. Gies hat gesagt, dieses „kleine Licht“, das sieht
       man überall und in jedem Menschen soll man eigentlich das Gute sehen. Auf
       Deutsch wurde das übrigens übersetzt als „Ein Funken Hoffnung“.
       
       Das entspricht nicht so ganz dem Wortsinn. 
       
       Nicht ganz. „Ein kleines Licht“ finde ich fast schöner, aber: Jemand ist
       ein kleines Licht …
       
       … das könnte man auch missverstehen. 
       
       Da gibt’s diese wunderschöne Anekdote von dem britischen Comedian David
       Baddiel und seinem Buch, „Jews don’t count“. Dem haben sie nicht erlaubt,
       „Juden zählen nicht“ als Titel in Deutschland zu machen.
       
       Stimmt, wie hieß das hier nochmal? 
       
       „Und die Juden?“ Baddiel meinte, das klingt viel mehr nach dem SS-Mann, der
       an die Tür klopft und sagt: „Und die Juden?“
       
       „A Small Light“ wurde an vielen Originalschauplätzen gedreht. Wo waren Sie
       überall? 
       
       Vorwiegend in Amsterdam und Prag. Die beste Anekdote ist: Ich wurde in den
       Niederlanden an eine falsche Location gebracht, und stand mit einer
       Zigarette im Mund vor einer Kirche, in SS-Uniform. Da kamen zwei Touristen
       vorbei und fragten mich, wo das Anne-Frank-Haus ist. Und ich meinte: „Das
       weiß ich nicht, aber wenn Sie es finden, sagen Sie mir bitte Bescheid.“ Das
       war vielleicht das Witzigste, andererseits war es auch total skurril, durch
       das abgesperrte Amsterdam zu fahren, mit Nazi-Fahnen am Auto. Viele Leute
       waren massiv irritiert. Andere fanden es wiederum lustig und haben uns
       zugewunken.
       
       In den Niederlanden gab es zur NS-Zeit breite Widerstandsbewegungen. Das
       hat Spuren bis in die Gegenwart hinterlassen. 
       
       Absolut. Auf der anderen Seite gibt es Geert Wilders und relativ viel
       anderes nationales Gedankengut. Aber rechte und nationale Ideologien sind
       ja jetzt nicht mehr nur vereinzelt anzutreffen, sondern in ganz Europa,
       West, Nord und Süd, verankert.
       
       Haben Sie manchmal Sorge, dass mit den wachsenden rechten Bewegungen die
       Welt immer verschlossener werden könnte? Immerhin pendeln Sie recht
       regelmäßig zwischen Berlin, London, Tel Aviv. 
       
       Wenn man sich die Gegenwart anschaut, dann kann man leicht den Eindruck
       bekommen, dass sich die Geschichte von vor hundert Jahren heute ähnlich
       wiederholt. Und wenn ich mir das vergegenwärtige, dann bin ich mir ziemlich
       sicher, dass wir ganz schön in der Scheiße sitzen. Man schaue nur mal, was
       die evangelikale Rechte in den USA so macht. Oder nach Brasilien, Ungarn,
       Polen, Finnland. Auch um Israel mache ich mir Sorgen. Das wird nicht
       besser. Ich glaube, dass es weiterhin eine liberale, demokratische
       Gesellschaft geben wird. Ich glaube aber auch, dass wir noch viel mehr
       gespalten sein werden. Doch selbst in den schlimmsten Zeiten gab es zum
       Glück immer noch die Kunst, gab es frei denkende Menschen.
       
       Ist Ihre Kunst, vom Schauspiel bis zur Musik, aus diesem Grund in den
       vergangenen Jahren politischer geworden? Als Russland in die Ukraine
       einfiel, haben Sie einen Song auf Russisch veröffentlicht: „ нет войне “,
       „kein Krieg“. 
       
       Übersetzt fängt der Refrain vom Song so an: „Hier in Russland ist es nicht
       einfach, überall laufen nur noch Patrioten rum. Bevor euch das Hirn zu Brei
       geschlagen wird, steht doch lieber auf und hebt eure Hand für den Frieden.“
       Das zu singen war mir ein Bedürfnis. Aber dann wurde mir klar: Wenn ich
       jetzt weitermache, muss ich mich zu Maischberger setzen, und da ich mich
       auf jeden Fall nicht zum Thema Russland und Ukraine zu Maischberger setzen
       will, blieb es dabei.
       
       Gab es Reaktionen auf den Song? 
       
       Ja, viel Negatives, auch aus Russland. Man hätte mich in Buchenwald
       verbrennen sollen, „es war klar, dass der Nazi die Nazis unterstützt“. Wo
       soll man da anfangen? Also, wenn Selenski ein Nazi sein soll und ich auch
       und ich brennen soll – dann hat da jemand im Fach Geschichte aber nicht so
       gut aufgepasst. Manchmal habe ich dann auf Politisches keinen Bock mehr und
       hab Lust, in einem Maulwurfskostüm Céline Dion zu singen oder mir in
       Mailand eine Fashion-Show anzusehen. Das macht mich auch nicht zu einem
       weniger politischen Menschen.
       
       Haben Sie Angst, als zu politisch wahrgenommen zu werden? 
       
       Nein. Teil meines Jobs ist es, es auszuhalten, eine Projektionsfläche zu
       sein. Wenn man, bevor die Schublade, in die man gesteckt wird, zugeht,
       seinen Finger durchsteckt, bricht der zwar, aber man kommt im Zweifel
       wieder aus der Schublade heraus. Als Schauspieler ist man nun mal davon
       abhängig, dass jemand glaubt, dass man eine Rolle spielen kann.
       
       Sie scheinen ja doch Leute gefunden zu haben, die Ihnen das definitiv
       glauben. 
       
       „A Small Light“ mit Tony Phelan zu drehen war total geil, sehr
       amerikanisch: Komm, zeig mir, wie sich die Träne in deinem Auge bildet –
       wirklich amerikanisches Drehen, I love it. Aber ich drehe dieses Jahr auch
       noch zwei deutsche Produktionen, beide historisch, auf die ich mich auch
       sehr freue und die ganz anders sind.
       
       Sie machen zudem Ihre eigene Musik. Weil Sie dabei von niemandem abhängig
       sind? 
       
       Ja, genau deswegen liebe ich diese Kunstform, in der ich mich frei
       ausdrücken und entwickeln kann so. Leider hat mich die Pandemie musikalisch
       ausgebremst, doch seit gut einem Jahr schreibe ich wieder täglich an neuen
       Songs, und es wird dieses Jahr auf jeden Fall mindestens eine
       Veröffentlichung geben. Und keine Sorge, es wird auch nicht zu politisch.
       Das sage ich, obwohl meine Arbeit für mich zum Teil politisch sein muss. In
       seichtem Entertainment allein sehe ich für mich nicht die Zukunft.
       
       Beim Blick auf Ihre jüngsten Produktionen kann es einem so vorkommen, als
       hätten Sie sich eher vom deutschen Fernsehfilm wegentwickelt. 
       
       Es gibt Projekte in Deutschland, die wahnsinnig faszinierend sind. Dazu
       gehört oftmals deutsche Literatur, die modern verfilmt wird. Mein Fokus
       liegt gerade auf internationalen Produktionen, aber es gibt ja auch aus
       Deutschland heraus internationales Denken. Selten zwar, aber es gibt’s, und
       da würde ich gern teilnehmen. Kunst wird dem Publikum oft nicht zugetraut,
       es wird für dumm verkauft, alles muss dreimal erklärt werden. Ich würde
       mich wahnsinnig freuen, wenn ich neben Antisemitismus-Aufklärung hier
       vielleicht auch noch was anderes platzieren könnte, das künstlerisch dazu
       führt, dass Menschen sich mit sich selbst, der Liebe und dem Verständnis
       von Menschlichkeit auseinandersetzen.
       
       9 May 2023
       
       ## AUTOREN
       
   DIR Konstantin Nowotny
       
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