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       # taz.de -- Waffenruhe in Sudan vereinbart: Siebentägiger Waffenstillstand
       
       > Seit April wurden mehrere Waffenruhen in Sudan vereinbart und gebrochen.
       > Nun einigten sich Armee und Paramilitärs auf einen Waffenstillstand bis
       > zum 11. Mai.
       
   IMG Bild: Zivilisten warten am 30. April am Hafen von Port Sudan darauf, von Saudi-Arabien evakuiert zu werden
       
       Juba/Khartum dpa | Die Anführer der sudanesischen Armee und der
       paramilitärischen Rapid Support Forces (RSF) haben einem siebentägigen
       Waffenstillstand vom 4. Mai bis 11. Mai zugestimmt. Das teilte das
       Außenministerium des benachbarten Südsudan am Dienstag mit. Der
       südsudanesische Präsident, Salva Kiir, vermittelt seit wenigen Tagen als
       Vertreter des nordostafrikanischen Regionalverbunds IGAD zwischen den
       beiden Konfliktparteien.
       
       In Sudan mit rund 46 Millionen Einwohnern kämpft der De-facto-Präsident
       Abdel Fattah al-Burhan mithilfe der Streitkräfte gegen seinen
       Stellvertreter Mohammed Hamdan Daglo, der die RSF anführt. [1][Die beiden
       Generäle hatten die Führung in Sudan durch gemeinsame Militärcoups
       übernommen]. Wegen Fragen der Machtverteilung kam es aber zum Zerwürfnis
       zwischen den beiden Lagern.
       
       Al-Burhan und Daglo hätten sich bereit erklärt, Vertreter für Verhandlungen
       zu nennen, die in der südsudanesischen Hauptstadt Juba stattfinden sollen.
       Ein Datum für den Beginn der Verhandlungen müsse noch gesetzt werden, sagte
       das südsudanesische Außenministerium. Die sich rapide verschlechternde
       humanitäre Situation mache eine Deeskalation des Konflikts zwingend
       erforderlich, hieß es.
       
       ## Waffenruhen wiederholt vereinbart und gebrochen
       
       Seit Beginn des Konflikts am 15. April waren bereits wiederholt Waffenruhen
       von bis zu 72 Stunden verhandelt worden. [2][Diese wurden jedoch immer
       wieder gebrochen]. Eine wirkliche Feuerpause wurde von beiden Seiten
       faktisch nicht eingehalten.
       
       Das Gesundheitsministerium meldete Ende vergangener Woche rund 530 Tote und
       gut 4.600 Verletzte durch die Kämpfe. Im Chaos der Gefechte ist es für
       Behörden aber schwierig, einen Überblick zu behalten. Diese gehen davon
       aus, dass die wahren Zahlen deutlich höher liegen. Nach Angaben der
       [3][UN-Organisation für Migration (IOM) sind seit Ausbruch der Gefechte
       mindestens 334.000 Menschen in Sudan zu Binnenflüchtlingen geworden].
       
       3 May 2023
       
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